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Eine Stellungnahme zu Prof. Dr. Siegfried Zimmers "Die Schwule Frage"

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=VLf-umCdAkg

Einleitung:

Zunächst möchte ich mich bei Prof. Dr. Siegfried Zimmer bedanken, für seinen emphatischen und sehr engagierten Apell an die Kirchen und Freikirchen, Schuld einzugestehen für Jahrhunderte von furchtbarer Gewalt und psychischer Diskriminierung von Schwulen und Lesben, nicht nur in unseren Kirchengemeinden, sondern auch in unserer Gesellschaft. Für uns als Christen ist es dringend an der Zeit, Schwulen und Lesben ohne Vorurteile, sondern mit der selben Liebe und Barmherzigkeit zu begegnen, so wie Jesus es uns vorgelebt hat. Gemeinde muss ein Ort der Liebe und Annahme für alle Menschen werden, wo sie gerade durch das Verhalten der Gläubigen Gottes Liebe verstehen können. Für Christen ist dieses Video ein reicher Fundus an geschichtlichen Details unserer kirchlichen und freikirchlichen Vergangenheit in Bezug auf unsere Ablehnung von Schwulen und Lesben. Es ist eine Gelegenheit für uns, uns zu schämen für unsere Vergangenheit und eine Chance, unser Verhalten gegenüber Schwulen und Lesben zu korrigieren und ihnen ohne Vorurteile und mit Liebe zu begegnen.

Prof. Dr. Siegfried Zimmer geht aber noch einen Schritt weiter. Eine Sache ist es, zu sagen, wir als Christen akzeptieren Schwule und Lesben. Eine Gemeinde kann sich auch dazu entschließen, in der heutigen Zeit Homo-Ehen zu segnen, Schwulen und Lesben als Mitglieder in die Gemeinde aufzunehmen oder in der Mitarbeit oder als Pastoren oder Pastorinnen mitarbeiten zu lassen. Dies obliegt der jeweiligen individuellen Überzeugung einer Kirchengemeinde oder –organisation.
Ein weiterer Schritt aber ist es, darlegen zu wollen, dass die Bibel homosexuelle Beziehungen nicht verbieten, sondern legitimieren würde. Dies ist letztendlich das Plädoyer von Prof. Dr. Siegfried Zimmer, erklären zu wollen, dass alle 5 Bibelstellen, die angeblich gegen Homosexualität gerichtet sind, überhaupt nichts mit gleichberechtigten, liebevollen und monogamen homosexuellen Beziehungsmodellen unserer modernen Zeit zu tun hätten. Somit könnte man sie nicht zitieren oder verwenden gegen modern gelebte Homo-Beziehungen, da es dieses Konzept in der Antike angeblich nicht gegeben hätte.

1. Kein heutiges Konzept der Homosexualität in der Antike?

Prof Zimmer führt aus, dass die biblischen Verbote gegen „Homosexualität“ in der Bibel:

  • 3.Mos.18:22 „Und bei einem Mann sollst du nicht liegen, wie man bei einer Frau liegt; ein Greuel ist es.“
  • 3.Mos.20:13 „Und wenn ein Mann bei einem Mann liegt, wie man bei einer Frau liegt, dann haben beide einen Greuel verübt. Sie müssen getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen.“
  • Röm.2:26,27 "Deswegen hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften. Denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr in den unnatürlichen verwandelt, und ebenso haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen, sind in ihrer Begierde zueinander entbrannt, indem die Männer mit Männern Schande trieben, und empfingen den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst."
  • 1.Kor.6:9,10 „Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Lustknaben (Weichlinge: Gemeint sind Männer, die sich sexuell missbrauchen lassen), noch Knabenschänder, noch Diebe...
  • 1.Tim.1:10 "Das Gesetz ist bestimmt für Gesetzlose, und Widerspenstige, für Gottlose und Sünder... Unzüchtige, Knabenschänder...“

nichts mit dem homosexuellen Konzept der heutigen Zeit zu tun hat, da die Bibel dieses in der antiken Kultur nicht gekannt hätte.

Welches Konzept meint Prof. Zimmer?:

  • gleichaltrige schwule Männer
  • die nur schwul sind und nicht bisexuell oder parallel hetero verheiratet.

Die antike Kultur hingegen kannte angeblich nach Zimmer keine:

  • Homosexualität zwischen Gleichaltrigen sondern nur das Konzept der Knabenliebe zwischen einem älteren Mann und einem Knaben.
  • - Homosexualität unter rein Homosexuellen, sondern nur unter Bi-Sexuellen.

In [46:14] behauptet Prof. Zimmer, dass die Antike, gleichberechtigte, liebevolle, von beiden Seiten bejahte homosexuelle Beziehungen nicht kannte.

Somit lassen sich die Verse der Bibel, die gegen Homosexualität sprechen, nur auf gewalttätige und päderastische (Sex mit minderjährigen Knaben) beziehen und nicht auf heutige freiwillige homosexuelle Beziehungen.

Wo sind die Quellen für diese Postulate?

Dagegen lässt sich Folgendes lesen über gleichaltrige, homosexuelle Beziehungen in der Antike:

„Hingegen waren gleichgeschlechtliche Beziehungen zwischen erwachsenen und mit dem [athenischen] Bürgerrecht ausgestatteten Männern während der klassischen Epoche Griechenlands gesellschaftlich verpönt und galten für die betreffenden Männer als ‚unehrenhaft‘“; sie scheinen jedoch nicht strafrechtlich verfolgt worden zu sein.“

  • Quelle: Andreas Mohr: Eheleute, Männerbünde, Kulttransvestiten, S. 89.

Sich sexuell passiv verhaltende, freie, erwachsene und mit dem athenischen Bürgerrecht versehene Männer wurden – analog zur Situation in anderen griechischen Städten – als kinaidoi bezeichnet, was in ethisch negativ wertender Form die sexuelle Passivität Freigeborener bezeichnet, und zwar im Sinne der Adjektive „weibisch“, „schandhaft“ und/oder „schamlos“. Elke Hartmann führt hierzu aus: „Wer Männer begehrte, die dem Alter eines eromenos entwachsen waren, wurde als weibisch verspottet.“

  • Quelle: Thomas K. Hubbard: Homosexuality in Greece and Rome. A Sourcebook on basic Documents in Translation. Los Angeles 2003, S. 6–7.
    Quelle: John J. Winkler: The Constraints of Desire: The Anthropology of Sex and Gender in Ancient Greece. New York 1990.
    Quelle: Elke Hartmann: Art. Homosexualität, in: Der Neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, Bd. 5. Stuttgart/Weimar 1998, Sp. 704.

In Theben wurde um 378 v. Chr. die Heilige Schar formiert. Es handelte sich um eine militärische Elitetruppe, die ausschließlich aus männlichen Liebespaaren bestand.

  • Quelle: Kenneth Dover: Homosexualität in der griechischen Antike, S. 192.

In der Ilias spielen Achilles und Patroklos eine besondere Rolle. Obwohl in dem Werk nicht explizit ausgesprochen wird, dass die Beziehung beider sexueller Natur war, bestand zwischen beiden doch eine tiefe emotionale Beziehung. Platon war der erste, der sie als Liebespaar ansprach. In der homerischen Dichtung werden sie als gleichberechtigt dargestellt.

Viele gleichgeschlechtliche Paare sind aus der Zeit des antiken Griechenlands überliefert. Unter ihnen befinden sich Euripides und Agathon sowie Alexander der Große und Hephaistion.
Agathon wird wegen seiner Homosexualität verspottet von den Frauen.

  • Quelle: Nachbarschaft und Dorfgemeinschaft im archaischen und klassischen Griechenland, Winfried Schmitz, S.342

Hephaistion war ein makedonischer Adeliger, der engste Freund, General, Leibwächter und möglicherweise auch der Geliebte Alexanders des Großen. Aufgrund seiner besonderen Loyalität zu Alexander und dessen politischem Programm der Aussöhnung und Verschmelzung der verschiedenen Völker seines Reiches konnte er zum zweiten Mann des Reiches aufsteigen.

Juvenal verurteilt zahlreiche Formen männlicher Homosexualität und klagt vor allem römische Männer hoher Geburt an, die sich nach außen hin moralisch geben, im heimlichen aber weibliches Verhalten zu Tage legen. Er findet Männer, die weibliches Verhalten offen zur Schau tragen, zwar bemitleidenswert, aber ehrlicher und preist zum Schluss als wirklich wahre Liebe die eines Mannes zu einem Knaben. Öffentliche Reden verurteilen in der Regel alle Formen von Homosexualität unter römischen Bürgern bzw. freigeborenen Männern. Als Julius Caesar in Bithynien war, wurde ihm ein Verhältnis zum dortigen König Nikomedes nachgesagt, was ihm einen schlechten Ruf einbrachte, aber offensichtlich keinerlei rechtliche Folgen hatte. Kaiser Hadrian hatte eine Beziehung zu dem jüngeren Antinoos, ohne dass dies weiter kritisiert wurde.

  • Quelle: Juvenal: Satire 2
    Quelle: Sueton: Gaius Iulius Caesar, 2

In [46:30] gehört es laut Prof. Zimmer zum ABC der Kenntnis der Antike, zu wissen, dass jeder Mann ein Patriarch einer großen Sippe war und somit keine „neuzeitig klassische homosexuelle“ Beziehung führen konnte. Die vorigen Quellen zeichnen ein differenziertes Bild.
Damit wird deutlich, dass der Bibel sowohl in der jüdischen Bibel als auch im Neuen Testament alle Formen der Homosexualität bekannt war und hier keine Differenzierung vornimmt, so wie sie Prof. Zimmer vorzunehmen versucht.

2. In Gefängnissen geschieht homosexuelle Gewalt durch heterosexuelle Männer?

Prof. Zimmer führt in seinem Video aus [15:30], dass die versuchte Tat in Sodom, 1.Mose 19, nichts mit heutiger Homosexualität zu tun hätte, da es sich um eine versuchte Vergewaltigungstat heterosexueller Männer handelte, um Männer psychisch zu erniedrigen und zu vernichten, ähnlich wie heute in Gefängnissen homosexuelle Vergewaltigungen und Gewalttaten durch Heterosexuelle geschehen würde. [19:48]

Das impliziert unausgesprochen, durch Homosexuelle würde keine Gewalt und Vergewaltigung in Gefängnissen ausgehen, sondern nur durch heterosexuelle Gewalttäter.

Was sagt dazu der Forschungsbericht von Nicola Döring, Sexualität im Gefängnis: Forschungsstand und –perspektiven?

Gemäß dem Deprivations-Modell (vgl. Sykes 1958) lassen sich heterosexuell identifizierte Männer und Frauen während der Haftzeit mangels Alternativen auf gleichgeschlechtliche Kontakte zu Mitgefangenen ein. Das Konzept der haftbedingten temporären homosexuellen Aktivität wird sowohl im wissenschaftlichen Diskurs vertreten („situational homosexua- lity“; vgl. Hensley et al. 2002b) als auch von Gefangenen selbst („knast- schwul“; vgl. Heuer 1978: 85). Das Deprivations-Modell betont, dass der Entzug heterosexueller Kontaktmöglichkeiten sowie das Erleben (freiwilliger oder erzwungener) homosexueller Ersatzhandlungen die heterosexuelle Identität stark bedrohen können. Damit einher geht oft auch eine Verunsicherung der Geschlechtsidentität, etwa wenn Gefangene sich nicht mehr als „richtige Männer“ fühlen.

  • Quelle: Sexualität im Gefängnis: Forschungsstand und -perspektiven Z Sexualforsch 2006; 19, S. 321

Christopher Hensley führt aus in seinem Buch „Prison Sex: Practise and Policy“, S.16, dass es verschiedene Gruppen im Gefängnis gibt bezüglich der sexuellen Gewalt dort. Die erste Gruppe sind die sog. „Daddies“ oder „wolves“, die die aggressive, männliche Rolle in den homosexuellen Beziehungen im Gefängnis spielen. Durch ihr agressives Verhalten, das sie an den Tag legen, können sie sich sogar dem Stigma der Homosexualität entledigen, obwohl ihre sexuellen Gewalttaten homosexueller Natur sind.

3. Keine lesbische Homosexualität in der Antike?

In [25:06] führt Prof. Zimmer aus, dass es im alten Orient keine lesbische Sexualität gegeben hätte und dass man so etwas nicht gekannt hätte.

Was sagt die antike Literatur dazu?
Es gibt nur wenige Quellen zur weiblichen Homosexualität. Für Sparta sind immerhin erotische Beziehungen älterer zu jüngeren Frauen belegt, die im Rahmen des Erziehungssystems eine der Agoge der männlichen Jugendlichen vergleichbare Rolle mit Blick auf weibliche Heranwachsende gespielt haben könnten, während das Thema in Athen anscheinend eher ignoriert wurde bzw. möglicherweise sogar tabuisiert war.
Allerdings gibt es in der Dichtung von Sappho (630 v.Chr.), der Lyrikerin von der Insel Lesbos, zahlreiche Belege für gleichgeschlechtliche Liebe unter Frauen, wobei es auch hier um die Liebe einer etwas älteren Frau zu jüngeren ging. Diese Beziehungen wurden offensichtlich akzeptiert. Sie wurde anscheinend erst in klassischer Zeit unter athenischem Einfluss in einem eher negativen Licht dargestellt.

  • Quelle: Ernst Baltrusch: Sparta, S. 68: „Auch für die jungen Mädchen sind besonders enge Beziehungen zu ihren ‚Lehrerinnen‘ überliefert.“
    Quelle: Einen Überblick über die Lieder der Sappho bietet Max Treu: Sappho: Lieder. Griechisch und deutsch. 6. Auflage. München 1979.

Ihre Lieder, in denen sie die Schönheit ihrer Freundinnen, Schülerinnen und vor allem auch ihrer Tochter besingt, sind im Anschluss an ein Scholion zu Martials Epigramm 7,67 seit Domizio Calderino (1474) auf die Liebe Sapphos zu Frauen bezogen worden; von dieser Auffassung schreibt sich die Bezeichnung „lesbische“ oder „sapphische“ Liebe für weibliche Homosexualität her.

4. In der Antike gab es keine Chance als homosexuelles Paar zu leben?

In [42:45] führt Prof. Zimmer aus, dass dadurch, dass jeder in einer patriarchalischen Rolle in einer Großsippe lebte, niemand wusste, ob er homosexuell war oder nicht.

Auch hier spiegelt der Vortrag nicht die ganze historische Wirklichkeit der homosexuellen Lebensweise z.B. der griechischen Antike:

Nur am Rande sei hier auch eine Militäreinheit der besonderen Art erwähnt, die sogenannte „Heilige Schar“ der Thebaner, die 378 v.Chr. von Gorgidas eingeführt und in der Folgezeit von Pelopidas zu einer Spezialeinheit geformt wurde. Sie bestand angeblich aus 150 Liebhabern und ihren 150 Geliebten.  Allgemein waren sexuelle Kontakte in den Armeen der Antike nicht unüblich, so dass einige Soldaten sogar ihre Geliebten mit zum Kriegsdienst nahmen.

  • Quelle: Vgl. Crompton, Louis: Homosexuality and Civilization. London: Havard UP 2003, 4. Dover, Kenneth J.: Greek Homosexuality. London: Duckworth 1978, S.69

In [58:16] sagt er, dass Röm.1:24-27, sich nur auf die römische, dekadente Oberschicht bezogen hat, da neuzeitliche Schwule und Lesben nicht ihren homosexuellen Wandel verlassen würden, da man homosexuell „geboren“ würde und dies sogar eine Schöpfungsordnung Gottes darstelle.

Ist das wirklich so?
"Für die alten Griechen und Römer war es noch eine Selbstverständlichkeit, dass Männer sowohl für männliche als auch für weibliche Reize empfänglich waren", sagt Sexualwissenschaftler Haeberle. In ihrem Buch "Die Vielfalt des Begehrens - Bisexualität von der Antike bis heute" öffnet die Harvard-Professorin Marjorie Garber ein opulentes Album bisexueller Persönlichkeiten, von Oscar Wilde bis Virginia Woolf.

Zusammenfassung:

Prof. Dr. Siegfried Zimmers Versuch, zu beweisen, moderne homosexuelle Beziehungskonzepte wären in der Antike und somit der Bibel nicht bekannt gewesen und damit wären alle 5 Schriftstellen der Bibel nichtig, die normaler Weise von Christen  gegen die Praxis von Homosexualität zitiert werden, da sie nicht gegen die heutige Praxis von beiderseitig gewollter Homosexualität gerichtet wären, ist nicht überzeugend.
Er kann der Überzeugung sein, so wie viele Kirchenleute der heutigen Zeit, dass Schwule und Lesben ein vitaler Bestandteil der Gemeinde Jesu sein sollen und auch Amtsträger der Kirche sein sollen, es aber durch die Bibel begründen oder gar legitimieren zu wollen ist meines Erachtens nicht gelungen.

Mario Wahnschaffe

2 thoughts on “Prof. Dr. Siegfried Zimmer und “Die Schwule Frage”

  1. Vielen Dank für Ihren Artikel, der mit seiner Differenziertheit einen wohltuenden Gegenakzent bildet zur derzeitigen polarisierten, oft wut- und sogar hasserfüllten Debatte. Der Vortrag von Prof. Zimmer mag Balsam sein für all jene verletzten Seelen der schwulen und lesbischen Christen, die um einen vollwertigen Platz in ihren Gemeiden kämpfen. Leider gießt er aber auch zusätzlich Öl ins Feuer der eh schon aufgeheizten Stimmung.

    Nur noch ein Gedanke: Es dürfte aufgrund der vorhandenen Quellen wohl unmöglich sein nachzuweisen, ob die griechisch-römischen Begriffe gleichgeschlechtlicher Liebe auf die Kulturkreise übertragbar sind, in denen die biblischen Schriften entstanden. Wenn sie dort aber bekannt waren, dann müsste es einen umso mehr erstaunen, dass z.B. in Leviticus nicht steht, dass ein Mann einen Männlichen nicht lieben darf, dass er ihn nicht anstatt einer Ehefrau zu seinem Lebensgefährten erwählen darf etc. (wie dies ja in den von Ihnen zitierten Quellen zur griech.-röm. Antike dargestellt ist). Und das Althebräische hat sehr wohl eine umfassende Begrifflichkeit zur emotionalen Liebe und zu Verbindungen zweier Menschen außerhalb der Ehe (“Freund”, “Gefährte” etc.).

    Ich denke, ein anderes Argument von Prof. Zimmer ist sehr viel stichhaltiger: Solange wir uns nicht mit der Frage auseinandersetzen, warum wir eigentlich so viel und so emotional über das Thema der gleichgeschlechtlichen Liebe diskutieren, nicht aber über Kinder, die ihre Eltern verfluchen (Lev. 20:9), oder darüber, ob es gemäß der heiligen Schrift ein Fehler war, die Sklaverei abzuschaffen (Lev. 25:44), werden wir der Wahrheit nicht nahekommen. Was Not tut, ist Begegnung, Austausch, Verstehen – und nicht dieses ewige “Reden über andere”.

    In diesem Sinne: Vielen Dank nochmal und alles Gute für Ihre Arbeit im Centrum!

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