Veröffentlicht am

Wie kann ein guter Gott, Menschen in die Hölle werfen?

nachzusehen unter: https://www.youtube.com/watch?v=bRSUjFr2ly4

 

„Gegen drei Uhr schrie Jesus laut: »Eli, Eli, lema sabachtani?« Das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« Einige von den Umstehenden aber meinten: »Der ruft den Propheten Elia.« Einer von ihnen holte schnell einen Schwamm, tauchte ihn in Essigwasser und steckte ihn auf einen Stab, um Jesus davon trinken zu lassen. Aber die anderen sagten: »Lass doch! Wir wollen sehen, ob Elia kommt und ihm hilft.« Da schrie Jesus noch einmal laut auf und starb. Im selben Augenblick zerriss im Tempel der Vorhang vor dem Allerheiligsten von oben bis unten. Die Erde bebte, und die Felsen zerbarsten.“

Matthäus-Evangelium 27:46-51

01 Fragen von jungen Menschen zur Hölle

„Ich verliere meinen Glauben an Gott. Wie kann Gott Liebe sein und Milliarden von Menschen in die Hölle werfen?“ (Marty Sampson)

Ein bekannter Atheist (Christopher Hitchens) sagt: „Gott ist brutaler als der Diktator Kim-Yon-un. Wenn Du im Arbeitslager von Nordkorea als Gefangener stirbst, dann bist Du frei. Wenn Du als Sünder stirbst, wird dieser Gott Dich noch eine Ewigkeit quälen.“

 

Viele Christen haben versucht, die Bibel zu zähmen und haben versucht, Gott „liebenswürdiger“ zu machen, indem sie sagen:

    • Es gibt keine Hölle
    • Niemand kommt in die Hölle, sondern alle kommen in den Himmel

 

Doch diese Christen bekommen nicht viel von dem heutigen Lebensgefühl nicht viel. Besonders die junge Generation hat mit dem Thema Berührungspunkte:

    • Tausende von jungen Menschen die begeistert mit ACDC singen: Take me to hell / Hells bells.
    • Oder der Skin Head, der es auf den Punkt brachte: Im Himmel wartet keiner auf mich, meine Freunde sind alle in der Hölle.

 

02 Warum ist es wichtig, sich mit der Hölle zu beschäftigen?

Da Jesus mehr über die Hölle gesprochen hat als alle Propheten in der Bibel!

„So wird es auch am Ende der Welt gehen: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten scheiden und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird sein Heulen und Zähneklappern.“   Matthäus 13:49,50

 

Solche Worte kommen aus dem Mund von dem netten  und gewaltlosen Jesus,  der keiner Fliege was zur Leide tut. Was soll uns das sagen?

    • Es zeigt uns wie unendlich abhängig wir von Gott sind in allem. Es macht uns demütig vor allen Menschen. Es lehrt uns, nicht zu urteilen über andere Menschen.
    • Es zeigt uns die Ernsthaftigkeit und Gefahr des Bösen. Es lehrt uns mit Achtsamkeit zu leben.
    • Es hilft uns ewigkeitsorientiert zu leben und unsere Entscheidungen zu überdenken. Es bewahrt uns vor unüberlegten Entscheidungen.

 

03 Das Missverständnis der Hölle

Marty Sampson sagt, dass Gott Menschen in die Hölle wirft. C.S. Lewis, ein irischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler (Verfasser der „Chroniken von Narnia“), spricht wiederum ganz anders über die Hölle: „Die Hölle beginnt nicht mit dem Tod. Sie bedeutet Abwesenheit und Trennung von Gott.Die Hölle kann schon hier auf Erden beginnen.“ Sinngemäß schreibt Lewis folgendes weiter: Himmel und Hölle sind nicht Orte, die Gott für uns entscheidet oder er vorher entschieden hat. Hölle ist einfach die ewige Weiterentwicklung unserer traurigen Entscheidungen. Damit sind die Entscheidung gemeint, die darauf abzielen ein Leben ohne Gott zu verbringen.

Unsere Entscheidungen Gott durch andere Dinge zu ersetzen, von denen ich mir Frieden,Sicherheit, Glück, Sinn im Leben und Bedeutung erhoffe. Die Lateiner (Seneca) nannten das: „Summum Bonum“ - Der höchste Wert, das höchste Ziel im Leben.

Hölle lässt sich nach Lewis als die Summe meiner „millionenfacher falschen Entscheidungen“ definieren, die unendlich bis in alle Ewigkeit anhalten. Somit ist die Hölle eine ewig weitergehende Haltung und Entscheidung sich selbst, statt Gott in den Mittelpunkt zu stellen. Meine eigene Selbstbezogenheit zieht mich in die Hölle. Das ist der Charakter der Hölle.

Derselbe Autor schreibt in seinem Buch „Die große Scheidung“, 9. Kapitel

„Am Ende werden nur zwei Gruppen von Menschen vor Gott stehen - jene, die zu Gott sagen: »Dein Wille geschehe«, und jene, zu denen Gott sagt: »Dein Wille geschehe«. Alle, die in der Hölle sind, haben sie sich erwählt.“

 

Das ist der Charakter der Hölle. Jeder Mensch geht freiwillig dorthin. Als Gott am Anfang alles geschaffen hatte, inklusive Hölle, sagte er „Und es war alles gut!“ Gott schuf die Hölle, weil er er die Wahlmöglichkeit geschaffen und somit die Freiheit des Menschen erst möglich gemacht hat. Niemand muss mit Gott leben. Gott gab uns den freien Willen auch ohne ihn zu leben.

Doch das Wesen Jesu und sein Charakter zeigt sich in seiner Geduld und Vergebungsbereitschaft: Jesus vergibt dem Mörder am Kreuz (nachzulesen im Lukasevangelium 23:42-43). Der Mörder hatte immens viele falsche Entscheidungen getroffen. Doch er signalisiert seine Bedürftigkeit, dass er Jesus braucht! Das paradoxe und erstaunliche ist, dass Jesus diesem Mann tatsächlich vergibt. Seine Vergebungsbereitschaft ist damit sehr konträr zu dem, wie wir mit diesem Mann umgehen würden.

 

In 2.Mose 34:3-7 lesen wir über den Charakter Gottes:

„Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber, und er rief aus: HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, 7 der da Tausenden Gnade bewahrt und vergibt Missetat, Übertretung und Sünde, aber ungestraft lässt er niemand.“   Luther Übersetzung

 

Luther übersetzt hier: „Gott ist geduldig“. Elberfelder übersetzt: „Gott ist langsam zum Zorn“. Im hebräischen Text heißt es: „erek appayim“ -  "Gott hat lange Nasenlöcher". Wenn du dich über deine Kinder ärgerst und zornig wirst, dann lasse deinem Zorn und Atem keinen freien Lauf. Hole ganz langsam Luft, presse deine Lippen zusammen, halte an und atme ganz langsam aus. Dann bist du „erek appayim“

 

Gott ist zornig über unsere falschen Entscheidungen – das stimmt! Aber er ist nicht zornig, weil sein Ego gekränkt ist, sondern weil wir ihm wichtig sind. Er ist voller Leidenschaft und ist hoch engagiert, weil wir seine geliebten Kinder sind. Es ist ganz verständlich, dass ihm einige unserer Taten missfallen und Gott darüber zornig wird. Doch sein Zorn hat nicht das Ziel uns zu vernichten.

Dies wird am Beispiel der Stadt Ninive deutlich: Die Menschen dort waren eine der brutalsten Nationen. Sie töteten, vergewaltigten und deportierten Tausende von Menschen. Unsere erste Reaktion auf diese Menschen wäre ohne groß nachzudenken mit Sicherheit immense Abneigung. Als Jude konnte man diese Menschen der Stadt Ninive nur hassen. So auch der Prophet Jona. Sein Hass war offensichtlich, denn seine Predigt beinhaltete nur Zerstörung statt der Möglichkeit von Rettung, wenn sie umkehren würden.

„Noch 40 Tage und Ninive ist zerstört!“  Jona 3:4

Doch Ninive kehrte um zu Gott (heb.: schawu). Und Gott ließ sich das Unheil gereuen – Denn Du bist ein gnädiger, barmherziger Gott und langsam zum Zorn („erek appayim“). Somit zitiert Jona im vierten Kapitel, Vers 2,  aus dem zweiten Buch Mose 34,6.

Was lernen wir daraus? Gott will niemanden einfach in seinem Zorn zerstören. Wenn er zürnt, dann weil er engagiert ist um uns, weil er uns retten will!

„welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“   1.Timotheus 2:4

„Denn ich habe kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss, spricht der Herr, HERR. So kehrt um, damit ihr lebt!“  Hesekiel 18:32

 

04 Gott ist langmütig, aber er lässt niemanden ungestraft!

Es wird sehr deutlich, dass Gott kein Laissez-faire Papa ist, dem alles gleichgültig wäre. Sein Wesen ist von Gerechtigkeit geprägt, d.h unsere falschen Entscheidungen haben einen materiellen (z.B. bei Diebstahl), wie geistlichen Preis (wir verletzen Gottes Herz). Du hast Probleme das nachzuvollziehen? Mit falschen Entscheidungen kannst du das Vertrauen Deines Partners zerstören und nicht direkt etwas machen, um dies wieder in Ordnung zu bringen.

 

Am Karfreitag denken wir an das Geheimnis und an die Kraft des Kreuzes. Am Kreuz treffen zwei riesige Kräfte Gottes zusammen und werden durch Jesus erfüllt. Die Gnade, wie Langmut Gottes und der Zorn, wie die Gerechtigkeit Gottes. Unser Kernvers lautet:

»Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«   Matthäus 27:46

 

Jesus erlitt für uns am Kreuz unsagbare Schmerzen. Körperlich, seelisch und spirituell. Doch sein größter Schmerz war nicht der Körperliche: Die Schläge, die Geißelung, das Kreuz zu tragen, unter dem er zusammenbrach oder die Kreuzigung an sich. Nein, der körperliche Schmerz war nicht das größte Leid, welches von Jesus getragen wurde! Sein größter Schmerz war auch nicht die Verhöhnung durch die Volksmengen ("Kreuzige Ihn"), die am Palmsonntag noch Hosianna zu dem einreitenden König gesungen hatten.

Er wurde von seinen Jüngern verlassen, von Petrus verleugnet und von Judas verraten. Das waren alles Freunde, die drei Jahre mit ihm gelebt hatten und seine Wunder gesehen hatten. Was für eine seelische Enttäuschung! Trotzdem war nicht der seelische Schmerz das größte Leid, das von Jesus getragen wurde.

Es war die Trennung von seinem geliebten Vater im Himmel! Jeder weiß, wie die Trennung von einem geliebten Menschen uns bis ins Mark treffen kann. Menschen leiden unendliches Leid durch den Verlust einer Beziehung, manchmal auch Ihr Leben lang. Sie gehen darunter kaputt und werden krank. Aber die innige Verbindung zwischen Jesus und seinem Vater im Himmel war viel inniger, als man sich das auf menschlicher Ebene vorstellen kann. Dies wird deutlich an Jesu Ausspruch in Johannes 10:30: „Ich und der Vater sind eins.“ Diese Einheit bestand auch nicht erst seit zwanzig Ehejahren, sondern von Ewigkeit an. Genau hier hilft uns die Definition von Hölle von C.S.Lewis; der die Hölle als einen Ort beschreibt, wo Gott abwesend ist.

Jesus als Mensch ertrug die schlimmste Strafe in der Hölle zu sein, getrennt von Gott um Deine 1 Million falschen Entscheidungen zu tragen.

„Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.“   2.Korintherbrief 5:21

 

Timothy Keller sagt: Menschen versuchen Gott „liebevoller“ zu machen, indem sie die Hölle leugnen. Doch das Verständnis der Grausamkeit der Hölle und was Jesus erlitten hat und welchen hohen Preis er bezahlt hat, wird Dir erst wirklich offenbaren wie groß die Liebe Jesu zu Dir ist!

 

Praktische Anwendung:

Denke daran: Kein Mensch kann beurteilen, wer in die Hölle gehört. Nur Gott weiß das allein. Der reiche Mann von Lk.16 war in Purpur und feiner Leinwand gekleidet und sah aus wie ein Frommer. Doch er hatte nicht Gott zur Quelle seiner Identität und Selbstbestätigung gewählt, sondern Reichtum und Geld.

    • Was gibt Deinem Leben Sinn, Bedeutung und Identität?
    • Was ist der Fokus und das Ziel Deines Lebens?

Durch Jesus bist Du verbunden mit einem erfüllten und kraftvollen und ewigen Leben, das heute schon beginnt.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert