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„Die rasche Entwicklung aller höherer Pflanzen ist ein abscheuliches Geheimnis!“ schrieb Charles Darwin in einem Brief am 22.Juli 1879 an seinen Freund J.D. Hooker.

 

Was für Darwin so schockierend ist, ist nicht die Tatsache, dass die „höheren Pflanzen“ (Gemeint sind die „Bedecktsamer“ oder auch „Angiospermae“) erst seit der Kreidezeit, seit ca. 120 Mio. Jahren, gibt und zwar ohne Vorfahren. Die „Nacktsamer“, oder auch „Gymnospermae“ gibt es zwar schon seit dem Oberperm 270 Mio. Jahre, sind aber nicht als die Vorfahren der „Angiospermae“ angesehen, da sie sich in Material und Fortpflanzung zu grundlegend unterscheiden.

Die Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida), kurz: Bedecktsamer, auch Angiospermen, manchmal auch im engeren Sinne als „Blütenpflanzen“ bezeichnet, bilden die größte Klasse der Samenpflanzen.

Die Nacktsamer sind Samenpflanzen (Spermatophytina), deren Samenanlagen nicht wie bei den Bedecktsamigen Pflanzen in einem Fruchtknoten eingeschlossen sind. Die Fruchtblätter sind, anders als bei Bedecktsamern (Angiospermen), nicht ganz geschlossen. Dies stellt innerhalb der Samenpflanzen den ursprünglichen Zustand dar.

 

Was für Darwin auch nicht schockierend ist, dass die Angiospermae praktisch mit über 300.000 Arten die ganze damalige Welt beherrschen und die Gymnospermae mit nur 800 Arten an den Rand drängen seit dieser „kurzen“ 120 Mio. Jahre.

Nein! Das schrecklichste für Darwin war, dass diese 300.000 Arten einfach „fertig“ in den Fossilien erscheinen, ohne Vorfahr, ohne langsame millionenjahre Entwicklung. Deswegen schreibt er in seinem Brief weiter an Hooker:

„Ich war so erstaunt über das offensichtlich plötzliche Entstehen der höheren Phanerogamen, dass ich mir manchmal ausgedacht habe, dass diese Entwicklung langsam über einen immens langen Zeitraum auf einem isolierten Kontinent oder einer großen Insel abgelaufen ist, vielleicht nahe dem Südpol“.

 

Der Paläobotaniker K. Mägdefrau (1968, S.355f.) fasst die Lage bezüglich der Bedecktsamer (Angiospermen) zusammen: „In der untersten Kreide lebte noch eine Flora... ohne eine Spur von Angiospermen. Und in der Oberkreide sind letztere schon zum herrschenden Bestandteil geworden... Zunächst fällt uns auf, dass die Angiospermen so plötzlich auftreten, ohne irgendwelche Vorläufer.“

 

Die Tatsache, dass die Bedecktsamer von Beginn ihres fossilen Vorkommens an „fertig“ sind, wird durch das folgende Lehrbuch-Zitat unterstrichen:

„Fast alle fossilen Funde lassen sich zwanglos in rezente Familien einordnen, eine große Zahl ist sogar heutigen Gattungen zugeteilt. Ausgestorbene Angiospermen-Familien sind so gut wie unbekannt.“ (Geyer 1973, S.75)

 

Die Theorie in Frage gestellt

Darwin sieht hier eine der Grundsäulen seiner Evolutionstheorie in Frage gestellt:

Neue Arten des Lebens entstanden durch zufällige Mutation und steuernde Selektion.

„Die Natur macht keine Sprünge Eine Grundannahme der antiken Philosophie und Naturwissenschaft.

 

 

Alles entstand durch „Graduation“, durch eine langsame Veränderung der Arten und Veränderung und Anpassung der Organismen. Dieser Lehrsatz hieß „Natura non facit saltum“ (Die Natur macht keinen Sprung) und war schon den antiken griechischen Philosophen geläufig.

 

In seinem wichtigsten Buch „Über die Entstehung der Arten“ schreibt er:

„Obwohl es endlich in vielen Fällen sehr schwer auch nur zu mutmaßen ist, durch welche Übergänge viele Organe zu ihrer jetzigen Beschaffenheit gelangt seien, so bin ich doch in Betracht der sehr geringen Anzahl noch lebender und bekannter Formen im Vergleich mit den untergegangenen und unbekannten sehr darüber erstaunt gewesen, zu finden, wie selten ein Organ vorkommt, von dem man keine Übergangsstufen kennt, welche auf dessen jetzige Form hinführen.Nach der Theorie der natürlichen Zuchtwahl können wir deutlich einsehen, warum sie dies nicht getan hat; denn die natürliche Zuchtwahl wirkt nur dadurch, dass sie sich kleine allmähliche Abänderungen zu Nutze macht; sie kann nie einen großen und plötzlichen Sprung machen, sondern muss mit kurzen und sicheren, aber langsamen Schritten vorschreiten.“   Charles Darwin

 

Aus: Schwierigkeiten der Theorie, 6.Kapitel, Über die Entstehung der Arten 

Charles Darwin 

(On the origin of species by means of natural selektion, or the preservation of favoured races in the struggle for life)

(1859)

Übersetzung: Julius Victor Carus, 1884.

 

Hier sammelt Charles Darwin in Kapitel 6 in seinem Buch „The origin of species“ alle Argumente, die gegen seine Theorie sprechen und zu denen er keine Antwort hat. M.E. hat die Evolutionstheorie bis heute keine Antwort darauf.

 

Hier die Punkte, die Darwin, als „Schwierigkeiten der Evolutions-Theorie“ aufzählt:

Schwierigkeiten der Theorie einer Deszendenz mit Modifikationen. — Abwesenheit oder Seltenheit der Übergangsvarietäten. — Übergänge in der Lebensweise. — Differenzierte Gewohnheiten bei einer und derselben Art. — Arten mit weit von denen ihrer Verwandten abweichender Lebensweise. — Organe von äußerster Vollkommenheit. — Übergangsweisen. — Schwierige Fälle. — Natura non facit saltum, — Organe von geringer Wichtigkeit. — Organe nicht in allen Fällen absolut vollkommen. — Das Gesetz von der Einheit des Typus und von den Existenzbedingungen enthalten in der Theorie der natürlichen Zuchtwahl.

Eines der schwierigsten Thesen Darwins ist: „Natura non facit saltum“ (Die Natur macht keinen Sprung).

Wie sehr ihm dies Schwierigkeiten bereitete zeigt dieser Artikel:

Darwins "schreckliches Mysterium", Robert Czepel, 30.01.2013

 „Darwin jedenfalls war nicht der einzige, der die rasante Entwicklung der Blütenpflanzen nicht in sein Weltbild einordnen konnte oder wollte. Auch der irische Naturforscher John Ball notierte 1879 in seinem Aufsatz "On the Origin of the Flora of the European Alps":

"Meiner Meinung nach gibt es die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten: Entweder müssen wir die Doktrin der Evolution aufgeben - oder der Ursprung der Blütenpflanzen liegt viel weiter zurück." Tatsächlich hätten Darwin und Ball eine andere Doktrin aufgeben müssen. Nämlich den alten Satz: "Natura non facit saltus."

Das „schrechliche Mysterium soll nun so erklärt werden:

"Bees diversified in the age of eudicots"Proceedings of the Royal Society B (30.1.2013; doi: 10.1098/rspb.2012.2686).

 

Warum? Die Antwort präsentieren nun Sophie Cardinal und Bryan Danforth. Wie die beiden Biologen in den "Proceedings" der Royal Society schreiben, ging der rasche Aufstieg der Blütenpflanzen mit einer ebenso raschen Diversifizierung der Bienen einher.

Das wurde zwar schon früher vermutet, Cardinal und Danforth haben die Theorie aber nun laut Eigenaussage mit solidem Fundament ausgestattet. Ihre Stammbaumanalyse von Bienen ist demnach nicht nur die bisher umfassendste zu diesem Thema. Sie ist auch die erste, die den entscheidenden Zeitraum eingrenzt. Laut Studie nahm die Evolution der Bienen vor 123 Millionen Jahren Fahrt auf, was wiederum der Entwicklung der Blütenpflanzen Schwung verlieh.

Das Verhältnis war von Beginn an symbiontisch. Bienen erhielten schon damals von Pflanzen Nahrung und sorgten im Gegenzug für deren Bestäubung. Daran hat sich nichts geändert. Bis zu 90 Prozent aller Blütenpflanzen verlassen sich heute auf Tiere (vor allem Insekten), wenn es um die Übertragung des Pollen auf die weiblichen Pflanzenzeile geht.“

 Quelle: http://sciencev2.orf.at/stories/1711796/index.html

 

Evolutions-Theoretiker versuchen das „Schreckliche Mysterium“ der Entstehung der Angiospermien mit dem weiteren „Mysterium“, nämlich der raschen Diversifizierung der Bienenarten zu erklären.

Pamela Soltis, a curator of the laboratory of molecular systematics and evolutionary genetics at the Florida Museum of Natural History

sagt in ihrem Vortrag an der Boston University, dass die starke Diversifizierung der Bienen-Arten zur Zeit der Diversifizierung der Angiospermen nichts in beide Richtungen erklären würde.

 

In ihrem Vortrag „Solving Darwin's Abominable Mystery: The Origin and Diversification of Flowering Plants“, Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=8acyMh0_KHo

zählt Pamela Soltis weitere Erklärungsversuche des „abscheulichen Mysteriums Darwins“ auf:

  • Eine globale Erwärmung zu Beginn der Kreidezeit
  • Eine, wenn auch kurze, tektonische Stabilität
  • Die globalen Temperaturen und Meeresstände waren relativ hoch
  • Gute Möglichkeiten der geografischen Expansion
  • Aussterben anderer Pflanzenarten
  • Der Zusammenhang der schnellen Ausbreitung der Pflanzenfresser und Fleischfresser.

 

In ihrem Vortrag zitiert Prof. Pamela Soltis den wissenschaftlichen Artikel von T. Jonathan Davies und
Timothy G. Barraclough und Vincent Savolainen: „Darwin’s abominable mystery: Insights from a supertree oft he angiosperms.“

Quelle: http://www.pnas.org/content/101/7/1904.full

 

Prof. Pamela Soltis schließt ihren Vortrag mit dem klaren Statement gestützt auf den Artikel von Barraclough, dass das „schreckliche Mysterium Darwins“ bis heute nicht wissenschaftlich erklärt werden kann.

 

 

Prof. Rob Martienssen, Cold Spring Habour Laboratory, weist vorsichtig darauf hin, dass man das „Mysterium“ vielleicht durch „Transponsons“, also „springende Gene“ im DNA-Abschnitt der Angiospermae erklären könnte, führt aber aus, dass sich um einen interessanten, aber sehr spekulativen Gedanken handelt und das „Abominable Mystery Darwins“ bis heute nicht geklärt sei.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=NwBD_HRVS50

Warum war die Theorie der „Graduation“ so wichtig für Darwin? Warum quälte ihn das plötzliche Auftreten von 300.000 „fertigen“ Angiospermae-Arten so sehr? Weil er wusste, dass er die komplexen Transformationen, die im Genmaterial durch zufällige Mutation und steuernde Selektion stattfanden, nur durch sehr sehr lange Zeiträume würde erklären können.

 

 

Die Chance für die Entstehung des Menschen entspricht der Wahrscheinlichkeit, mit der man auf einer Schreibmaschine eine tausendbändige Bibliothek, gefüllt mit  sinnvollen Büchern,  produzieren könnte.

 

Wie mathematisch unwahrscheinlich diese Transformationen der Evolution im Erbgut sind beschreibt folgender Artikel:

„Zweifel an Darwins Theorie“

Mathematische Ketzerei in den heiligen Hallen der Biologie

Von  Thomas von Randon, 21. November 2012, Zeit-Online

http://www.zeit.de/1967/50/zweifel-an-darwins-theorie

„Scientific Research“, das amerikanische Nachrichtenmagazin für Wissenschaftler, berichtet in der Novembernummer über diese „Ketzerei in den Hallen der Biologie“, die vor zwei Jahren mit einer zwanglosen Unterhaltung zwischen vier bekannten Wissenschaftlern begonnen hat, dem MIT-Professor und ersten CERN-Direktor Victor Weisskopf, dem Mathematiker Stanislaw M. Ulam vom Kernforschungszentrum in Los Alamos, M. P. Schützenberger (Universität Paris) und Murray Eden.

In den Gesprächen ging es um die logischen und mathematischen Grundlagen des Darwinismus. Die vier Gelehrten zweifeln nicht an der Nützlichkeit der Evolutionstheorie und schon gar nicht an der dieser Lehre zugrundeliegenden Philosophie. Doch waren die Professoren, die dieses Thema bei einem Picknick in der Schweiz aufgriffen, der Meinung, die Evolutionstheorie sei. logisch und mathematisch nicht einwandfrei; man müsse dies systematisch untersuchen, um die Richtung einer Forschung zu präzisieren, deren Ziel sein sollte, methodologische Unstimmigkeiten zu beseitigen und offensichtliche Lücken in der Theorie zu füllen. Professor Eden, der sich diesem Programm gewidmet hat, stellt fest: Die Vielfalt und Komplexität des Lebens, wie wir es auf der Erde vorfinden, kann sich in der relativ kurzen Generationsfolge seit seinem Entstehen nicht allein aus einer natürlichen Auswahl unter Zufallsvariationen der Eigenschaften von Organismen entwickelt haben. Es muss da noch einen bislang unbekannten steuernden Einfluss geben.

 

Diese These belegt Eden mit statistischen Kalkulationen. Wachstum und Funktion der Zelle werden von Enzymen gesteuert. Enzyme sind Eiweißstoffe, Proteine, die aus Ketten von Molekülen – Aminosäuren – bestehen. Wenn nun, wie es der Darwinismus postuliert, Zufallsvariationen in der genetischen Konstitution Ursprung der evolutionären Veränderungen sind, müssen sich diese in Änderungen der Proteine ausdrücken. Denn die Zusammensetzung der Proteine aus den Aminosäuren wird von dem für die Vererbung verantwortlichen genetischen Code diktiert. Wir wissen, dass Proteine aus etwa 250 Aminosäure-Molekülen zusammengesetzt sind und kennen rund 20 verschiedene Aminosäuren, die in Proteinen vorkommen. Folglich kann es theoretisch ungefähr 20 hoch 230 – oder 10 hoch 325, eine Eins mit 325 Nullen dahinter – verschiedene Proteine geben.

 

Wäre die Erde seit Beginn des irdischen Lebens, also seit einer Milliarde Jahren, vollständig mit einer ein Zentimeter dicken Schicht aus lebenden Zellen bedeckt gewesen, dann hätten darin – der Proteingehalt einer Zelle wird hier mit 30 Prozent angenommen – maximal 10 32 verschiedene Proteine entstehen können, also nur ein unvorstellbar kleiner Bruchteil aller theoretisch möglichen.

Die nächste Frage lautet: Könnten alle 10 hoch 52 maximal jemals entstandenen Proteine funktionierende Einheiten in lebenden Organismen sein? Dagegen sprechen biochemische Untersuchungsergebnisse, aus denen hervorgeht, dass die für Lebensprozesse brauchbaren Proteine höchst seltene Ausnahmen in der Menge aller möglichen Eiweißstoffe darstellen.

 

Vergleicht man die Zusammensetzung der beiden Aminosäureketten Alpha und Beta des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin-A, dann wird klar, dass sie im Verlaufe der Evolution nicht unabhängig voneinander entstanden sein können, sondern entweder die eine Kette aus der anderen oder beide aus einer gemeinsamen Vorstufe hervorgegangen sein müssen.

 

Molekularbiologische Untersuchungen haben ergeben, dass zur Umbildung der Alpha-Kette in eine Beta-Kette etwa 120 Mutationen an bestimmten Stellen desjenigen DNS-Moleküls stattgefunden haben müssen, das die Produktion dieses Hämoglobinteils steuert. Etwa die gleiche Anzahl von einzelnen Veränderungen an den Gliedern des Moleküls wäre auch erforderlich gewesen, um beide Hämoglobinketten aus einem gemeinsamen Vorgänger entstehen zu lassen. Vergleicht man nun die Gesamtzahl der verschiedenen Aminosäuren in der einen Kette mit der in der anderen, dann stellt man nur eine geringfügige Differenz fest. Eine solche Übereinstimmung, so sagt Eden, schließt die Möglichkeit aus, dass der evolutionäre Prozess, der zur Bildung der Hämoglobinketten geführt hat, das Resultat von nur 120 zufälligen Veränderungen an den DNS-Molekülen sein kann. Diese Überlegung führt Eden zu dem Schluss: Die Evolution hat von allen Wegen, die sie hätte wählen können, um funktionstüchtige Proteine zu schaffen, selektiv den jeweils kürzesten eingeschlagen. Diese Selektion müsse ergründet werden.

 

Hätten nur zufallsbedingte Veränderungen an einzelnen Punkten der für die Vererbung verantwortlichen (DNS-)Moleküle den Anlass zur Entwicklung der Arten gegeben, dann „würde die Chance für die Entstehung des Menschen der Wahrscheinlichkeit entsprochen haben, mit der man auf einer Schreibmaschine eine tausendbändige Bibliothek sinnvoller Bücher auf folgende Weise produzieren könnte: Man beginnt mit einem grammatisch richtigen und inhaltlich verständlichen Satz. Dieser wird nunmehr wahllos durch Umstellung einiger vorhandener und Hinzufügen neuer Buchstaben verändert. Diese Prozedur, die in den weitaus meisten Fällen zu unverständlichen Texten führt, wiederholt man solange, bis nach diesem Verfahren tausend Bände sinnvoller Literatur entstanden sind“.

  • Aufgrund dieser mathematisch-theoretischer Schwierigkeiten des Tranformations-Prozesses des genetischen Erbgutes während der Evolution wird uns nun noch deutlicher warum Darwin das plötzliche Auftreten der Blumen als „abscheuliches Mysterium“ bezeichnete.

Damit war eines der Grundpfeiler der Evolutions-Theorie ins Wanken geraten: Die „Graduation“.

 

Ein weiterer Grund, warum mich die Evolutions-Theorie nicht mehr überzeugt.

Mario Wahnschaffe

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