Römerbrief Teil 5: Die Gerechtigkeit aus Glauben Röm.3,23 / Ohne Werke ist dein Glaube tot! Jak 2,17 Mario Wahnschaffe

Mario Wahnschaffe

29. April 2025
55 Minuten

ICB Predigtreihe Römerbrief

Das „5. Evangelium“: Ein Leben im Sieg! Freiheit finden in Jesus!

 

Teil 5: Die Gerechtigkeit aus Glauben Röm.3,23 /

Jakobus 2,17: Ohne Werke ist dein Glaube tot !

 

Ein Widerspruch der Christen?

 

„Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus[10] für alle[11], die glauben. Denn es ist kein Unterschied,

23 denn alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes

24 und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.“

Römerbrief 3,23

 

„So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selbst tot.

18 Es wird aber jemand sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne Werke, und ich werde dir aus meinen Werken den Glauben zeigen!“

Jakobus 2,17

 

Glaube oder Werke?   

 

Wissen: Die Spannung und der Zusammenhang zwischen Gnade und Taten

Fühlen: Mein lebendiger Glaube motiviert mich zu einem aktiven Leben innerhalb meiner Gaben. Mein Glaube führt mich von lähmender Religiösität zu befreienden Gestalten

 

Recap: Die „Römerstraße“

  • Gott liebt Dich
  • Niemand kann zu Gott kommen
  • Gott kommt zu uns!
  • Umkehr und Glaube

 

  1. Einleitung Jakobusbrief

 

  • Ein Brief, ein Buch des Neuen Testamentes
  • Eine „Epistel“ – Ein wichtiger Brief eines Apostels an eine Gemeinde
  • Er gehört zu den „Katholischen Briefen“

Autor:

  • Jakobus, der leibliche Bruder Jesu (praktische Implikation)
  • Obwohl er sich darauf etwas einbilden hätte können, nennt er sich:

Jak.1:1   „Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn“  (Wenn er der Bruder war, hätte er alle Sünden Jesu gewusst!: Keine!)

  • Jakobus glaubte zunächst nicht, dass Jesus der Messias sei.

„Und als seine Angehörigen es hörten, gingen sie los, um ihn zu greifen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.

Und es kommen seine Mutter und seine Brüder; und sie standen draußen, sandten zu ihm und riefen ihn.“    Markus 3:21,31

 

Abfassung:

  • Vor 62 n.Chr.: Der Tod des Jakobus wurde von Josephus Flavius und Eusebius von Caesarea bezeugt
  • Vor 45 n.Chr.:

Vor dem Konzil zu Jerusalem

Da es die Problematik der Juden und Heidenchristen auslässt

Starke Verwurzelung in jüdischen Themen

Damit das älteste Buch des NT

 

Empfänger:

  • Epistel an die 12 Stämme in der Zerstreuung

Eine Ausdrucksweise aus der Zeit des zweiten Tempels.

Die Juden in der Zerstreuung sind die Juden in der Diaspora: Integriert in alle zivilisierten Länder.

 

Inhalt: Ohne Werke – keine Rechtfertigung!

  • Luther nahm Anstoß an dem Jakobus Briefweil dieser seiner Meinung nach die Rechtfertigung den Werken und nicht dem Glauben zuschrieb.

Verschob deswegen Jakobus Brief und Hebräer Brief fast an das Ende des NT Kanons.

Martin Luther diesem Brief wenig abgewinnen konnte. Er nannte ihn eine „stroherne Epistel“, weil er meinte, Jakobus widerspreche der Lehre von Paulus. Dies ist jedoch nicht der Fall. Das Gegenteil trifft zu: Jakobus ergänzt Paulus. Jeder, der sich mit diesem praxisorientierten Brief auseinandersetzt, wird entscheidende Impulse für sein Glaubensleben bekommen. J. Calvin hingegen nennt den Brief einen „Sprudel vielfältiger Lehrunterweisung“.1

 

  1. Die Bedeutung des „Gesetzes“

 

Jakobus 1:25    „Wer aber in das vollkommene Gesetz geschaut hat,

  • nicht ein vergesslicher Hörer
  • sondern ein Täter des Werkes
  • der wird in seinem Tun glückselig sein.

 

Jakobus 2:10   „Denn wer das ganze Gesetz hält, aber in einem strauchelt, ist aller Gebote schuldig geworden.“

 

„ Was sollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Auf keinen Fall! Aber die Sünde hätte ich nicht erkannt als nur durchs Gesetz.“

Römerbrief 7,7

 

Bild: Das „Gesetz“ ist ein „MRT“: Es heilt nicht – es zeigt das Problem, das gelöst werden kann!

 

Das „Gesetz“ ist die Tora

 

Nach christlicher Lehre beinhaltet das „Gesetz“ die Tora, d.h. die 5 Bücher Mose,

aber insbesondere die 10 Gebote.

 

Die „Substitutionstheologie“ der christlichen Kirche hat gelehrt, dass Jesus gekommen sei, um das Gesetz abzuschaffen und somit für uns nicht mehr gültig sei.

 

Dabei wird übersehen, welchen großen Stellenwert das Gesetz für das Leben und die Lehre Jesu hatte.

 

„Und von Mose und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn betraf.“   Lukas 24:27

 

Jesus fehlte nicht in einem der Gebote des Gesetzes:

„Wer von euch überführt mich einer Sünde?“ Johannes 8:46

 

Auch Paulus lehrte nicht die Abschaffung des Gesetzes:

 

„ So ist also das Gesetz heilig und das Gebot heilig und gerecht und gut.“

Römer 7:12

 

Das Gesetz wird erfüllt in Jesus Christus:

„Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er seinen eigenen Sohn in Gestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sandte und die Sünde im Fleisch verurteilte.“   Römer 8:3

 

  1. Gottes Rechtfertigung

 

Das Gesetz hat nichts mit menschlicher Rechtfertigung durch menschliche Leistung oder Werke zu tun, sondern ist eine Zustimmung des Glaubens an Gottes Gerechtigkeit, die er in den Opfern des Gesetzes festgelegt hat.

 

Beachte, dass Gott das allererste Opfer dargebracht hatte im Garten Eden nach dem Sündenfall:

„Und Gott, der HERR, machte Adam und seiner Frau Leibröcke aus Fell und bekleidete sie.“   1.Mos.3:21

 

Paulus bezeugt:

„ Ihn hat Gott hingestellt als einen Sühneort [Sühnedeckel] durch den Glauben an sein Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden

26 unter der Nachsicht Gottes; zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht ist und den rechtfertigt, der des Glaubens an Jesus ist.“

Römer 3,25.26

 

  1. Glaube oder Werke?

 

Jakobus: Glaube ohne Werke ist nutzlos!

2:14-20   Glaube ist ohne Werke nutzlos

 

Gegensatz zu der Lehre des Paulus:

 

Röm.3:27,28   Der Mensch wird durch Glauben gerechtfertigt, nicht durch Werke.

 

Aber Paulus lehrt auch:

 

Gal.5:6   Der Glaube ist durch die Liebe wirksam.

 

Was bedeutet der „Richterstuhl Christi“?

„Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfängt, was er durch den Leib ⟨vollbracht⟩, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses.“

2.Korinther 5,10 

 

Es geht nicht um Hölle oder Himmel – Es geht um Belohnung:

„Wenn aber jemand auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut,

13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es klarmachen, weil er in Feuer offenbart wird. Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, das wird das Feuer erweisen.

14 Wenn jemandes Werk bleiben wird, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen“

1.Korinther 3,12-14

 

Bild: Gold, Silber, kostbare Steine: Die göttliche Transplantation „seiner Gerechtigkeit“ die Frucht bringt.

Henri Nouwen: Erfolg kommt durch Kraft

Frucht kommt durch Schwäche, Verletzlichkeit und Begegnung

 

Praktische Auswirkungen dieses Konflikts

 

 Die Ergänzung von Jakobus und Paulus

 

Es gab immer zwei Irrwege des Christentums:

 

  • Christentum ist nur eine „Moral“. Das Gute Tun des Menschens steht vor dem großen Erlösungswerk Gottes.

 

Dagegen hat Paulus gelehrt mit der Gnadenlehre

 

  • Christentum ist nur richtiges Denken und Reden, Gott vergibt so wie so alles, das Verhalten ist nicht so wichtig!

Muslime: Das Evangelium ist ein Freibrief zum Sündigen!

 

Dagegen hat Jakobus gelehrt und die Heiligung betont!

 

Glaube und Werke wirken zusammen!

 

Die Schrift unterteilt zwei Prozesse:

  • Die Errettung: Die nur durch Gottes Tat und Heilsopfer geschieht und der Mensch nicht bewirken kann.
  • Die Heiligung: Ein Prozess der nach der Errettung einsetzt. Der die Transformation des Charakters und Lebens des Gläubigen zum Ziel hat. Auch er geschieht durch Gottes guten Heiligen Geist.

 

Paulus, der eine internationale Gemeinde leitete, die aus Juden bestand, die Jesus folgten, aber immer noch die Vorschriften , Feiertage und Speisevorschriften beachteten und Heidenchristen, die diese Vorschriften nicht kannten und allein durch Glauben Rettung fanden und nun ihre Heiligung gestalteten durch das halten der 10 Gebote und durch das höchste Liebesgebot Christi.

 

Dies führte zum ersten großen Konflikt in der Kirchengeschichte:

Muss ein Nachfolger Jesu alle Gebote des Gesetzes halten.

 

Paulus sagt nicht eindeutig Nein!

Er regelt die verschiedenartigen Heiligungswege der Juden- und Heidenchristen in den 2 Geboten der Liebe der int. Gemeinde:

 

„Einer glaubt, er dürfe alles essen; der Schwache aber isst Gemüse. Wer isst, verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, richte den nicht, der isst! Denn Gott hat ihn aufgenommen.“

Römer 14:2,3

 

„Seht aber zu, dass nicht etwa diese eure Freiheit den Schwachen zum Anstoß werde!“

1.Korinther 8:9

 

 

 

 

 

 



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