Römerbrief – Das „5. Evangelium“Teil 9: Unsere Beziehung zu Israel Röm.9-11 – Mario Wahnschaffe
ICB Predigtreihe Römerbrief
Das „5. Evangelium“: Ein Leben im Sieg! Freiheit finden in Jesus!
Teil 9: Unsere Beziehung zu Israel Röm.9-11
„Ich sage nun: Hat Gott etwa sein Volk verstoßen? Auf keinen Fall! Denn auch ich bin ein Israelit aus der Nachkommenschaft Abrahams, vom Stamm Benjamin.
2 Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er vorher erkannt hat.
11 Ich sage nun: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie fielen? Auf keinen Fall! Sondern durch ihren Fall ist den Nationen das Heil geworden, um sie zur Eifersucht zu reizen.
12 Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt ist und ihr Verlust der Reichtum der Nationen, wie viel mehr ihre Vollzahl!
13 Denn ich sage euch, den Nationen: Insofern ich nun der Nationen Apostel bin, bringe ich meinen Dienst zu Ehren,
14 ob ich auf irgendeine Weise sie, die mein Fleisch sind, zur Eifersucht reize und einige aus ihnen rette.
15 Denn wenn ihre Verwerfung die Versöhnung der Welt ist, was wird die Annahme anderes sein als Leben aus den Toten?
16 Wenn aber das Erstlingsbrot heilig ist, so auch der Teig; und wenn die Wurzel heilig ist, so auch die Zweige.“
Römerbrief 11,1.2.11-16
- Die Verwerfung Israels
Gott zieht seine Berufung nicht zurück
„Hat Gott etwa sein Volk verstoßen?“ Römerbrief 11,1
In der Kirche gab es von Anfang an antisemitische Tendenzen und die „Ersatz-Lehre“, als ob Gott sein Volk auf immer verstoßen hätte und dafür nun nur die Kirche erwählt hätte.
Wir müssen uns heute eingestehen, dass der deutsche Nationalsozialismus nicht mit Adolf Hitler begann, sondern das Ergebnis ist von 2000 Jahren antisemitischen Predigten von christlichen Kanzeln.
Da bestimmt etwa eine altkirchliche Gemeindeordnung, Didache 8,1-2, bereits um 100 nach Christus zum Beten der Christen:
„Wenn ihr betet, dann betet nicht wie die Heuchler (die Juden); wenn ihr fastet, dann fastet nicht wie die Heuchler (die Juden)“.
Deutliche und feindselige Abgrenzung und Absetzung keine 100 Jahre nach Jesu Geburt.
Dem folgen vom 2. bis ins 7. Jhd. zahlreiche Traktate unter der Überschrift ‘Adversos Judaeos’, mit Tertullian beginnend über Augustinus bis hin zu Isidor von Sevilla. In diesen und vielen anderen Schriften der Alten Kirche werden jene tragenden theologischen Argumente auf polemische Weise formuliert, die für Jahrhunderte die Juden zu den Prügelknaben des Abendlandes machen sollten.“
Zitat: Münz, Christoph „Damit Gott sehe, dass wir Christen sind“ Über die Geburt des Antisemitismus aus dem Geist des Christentums.
Die deutsche Zweigeteiltheit gegenüber den Juden wird am besten in unserem weltweit berühmtesten Deutschen sichtbar, dem Reformator Martin Luther.
Abgestoßen von der Inquisition der katholischen Kirche und ihren Ritualmordlügen gegen die Juden, versuchte er das Herz der Juden zu gewinnen mit seiner 1523 verfassten Schrift „Daß Jesus Christus ein geborener Jude sei“. Die Juden trugen sich mit dem Wunsch, dass mit der Reformation auch eine Normalisierung zwischen Christen und Juden entstehen könnte.
Doch Luther wurde in seinem Wunsch enttäuscht ein hervorragender Judenmissionar zu sein, zu sehr lag das Trauma der christlichen Verfolgung auf den Juden, als dass die Juden konvertieren würden.
1542 veröffentlichte er seine Schrift „Gegen die Juden und ihre Lügen“
Er fordert, die Synagogen niederzubrennen, „unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren“, da sie darin „Christum und uns belügen, lästern, fluchen, anspeien und schänden“. Auch die Häuser der Juden solle man zerstören und sie „wie die Zigeuner“ in Sammellager sperren. Ihre Bibeln und Bücher seien zu konfiszieren.
In seiner Predigt am 15.Feb.1546, drei Tage vor seinem Tod, fordert er die Fürsten auf die Juden des Landes zu verweisen, was Johann Friedrich, Kurfürst von Sachsen auch tut.
Ein helles und finsteres Kapitel deutscher Kirchengeschichte zugleich in einem Mann.
Zu gerne zitierten ihn die Nazis im dritten Reich.
Verwerfung durch die Welt – Antisemitismus heute:
Eine der beiden am Mittwochabend in Washington getöteten israelischen Diplomaten war nach Informationen der Jüdischen Allgemeinen auch deutscher Staatsbürger.
Es handelt sich um den 28-jährigen Yaron Lischinsky. Er wuchs in Fürth bei Nürnberg auf und siedelte als 16-Jähriger mit seiner Familie nach Israel über.
Angaben des israelischen Botschafters in Washington zufolge wollte Lischinsky seiner Freundin Sarah Milrim, die bei dem Anschlag ebenfalls getötet wurde, kommende Woche einen Heiratsantrag machen
Diese Lehren lehnen bibelorientierte Christen aufgrund des Wortes Gottes ab:
Röm.11:29 „Denn die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar.“
Röm.11:1,2 „Hat etwa Gott sein Volk verstoßen? Das ist ausgeschlossen! Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er vorher erkannt hat.“
Gott hält seine Hand über Abraham trotz seiner Begrenztheit und Fehlerhaftigkeit.
1.Mos.20:1-18
Abraham geht aus Not nach Ägypten spiegelt falsche Tatsachen vor und gibt seine Frau dem Pharao zum Ehebruch preis.
- um sich selbst zu schützen vor Nachteilen
- und um in die Gunst und den Reichtum des Pharaos zu kommen
Was war die Reaktion Gottes?
- Er stellt sich zu Abraham und beschützt ihn.
Sach.2:12 „Wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an.“
- Er warnt Pharao mit Verderben
- Er schlägt die Nation mit Unfruchtbarkeit
5.Mos.30:7 „Und der Herr wird alle diese Flüche auf deine Feinde und auf deine Hasser legen.“
Auch Isaak, der Sohn Abrahams, log, aus Furcht vor König Abimelech, und behauptete, seine Frau Rebekka sei seine Schwester und gab sie beinahe dem Ehebruch preis.
1.Mose 26,7-10
Eine Familie, wie aus dem „Bilderbuch“:
Jakob, der Sohn Isaaks, war auch nicht gerade so genau mit der Wahrheit und verhüllte seine Identität, täuschte seinen alten und blinden Vater Issak und betrog seinen Bruder um den Segen und dessen Erbteil.
1.Mose 27
Wie kann Gott solch eine fehlerhafte Familie NICHT verwerfen???
Warum erwählt Gott solch eine fehlerhafte Familie und macht sie zur „heiligen Wurzel des gesegneten Ölbaums“, in den wir als Heiden hineingepfropft sind?
Römerbrief 11,16.17
Gottes Erwählung aus Gnade
„Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat der HERR sich euch zugeneigt und euch erwählt – ihr seid ja das geringste unter allen Völkern –,
8 sondern wegen der Liebe des HERRN zu euch, und weil er den Eid hielt, den er euren Vätern geschworen, hat der HERR euch mit starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Sklavenhaus, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten.“
5.Mose 7,7.8
- In der Hässlichkeit der alten Bibel, die Schönheit Jesu entdecken!
Viele Christen lehnen das Alte Testament ab, wegen seiner blutigen Gewalt.
Sie behaupten. Im Alten Testament finde man den „bösen Gott“, aber im Neuen Testament finde man den „lieben Gott“!
Die Bibel ist manchmal schwer zu verstehen.
Hermeneutik heißt = Auslegung der Bibel
Die Bibel richtig verstehen
Martin Luther prägte den Begriff: „Solus Christus“
Nur durch Jesus kannst Du die „Alte Bibel“ – Das Alte Testament verstehen.
Luther: Dunkle Stellen der Schrift durch Christus verstehen.
„Nimm Christus aus den Schriften, was wirst du sonst noch in ihnen finden?“ Luther. De Servo Arbitrio
Jesus – Hermeneutik
Schwierige Bibel Zitate verstehen:
Wie <Elisa> nun den Weg hinaufging, kamen kleine Jungen aus der Stadt heraus und verspotteten ihn und sagten zu ihm: Komm herauf, Kahlkopf! Komm herauf, Kahlkopf!
Er aber wandte sich um, sah sie an und verfluchte sie im Namen des HERRN. Da kamen zwei Bärinnen aus dem Wald und zerrissen von ihnen 42 Kinder. 2.Könige 2:23,24
Was die Propheten weissagten
Was Jesus lehrte
Was die Gemeinde praktizierte
Wie kann man „hässliche Bibelstellen“ im Alten Testament verstehen?
– Tieropfer
- Tötung von Sündern
- Vernichtung von Völker
- „solus Christus“
- Der Blick durch das Kreuz: Greg Boyd „Cruciforme Hermeneutik“ 2017
Greg Boyd sagt, gemäß Origenes, „hässliche Bibelstellen“ sind wie „Das Magische Auge Bilder“ (im Original Magic Eye) – Stereogrammen (3D Bilder)
„So spricht der HERR Zebaoth: Ich habe bedacht, was Amalek Israel angetan und wie es ihm den Weg verlegt hat, als Israel aus Ägypten zog. So zieh nun hin und schlag Amalek. Und vollstreckt den Bann an allem, was es hat; verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel.“ 1.Samuel 15,2.3
„Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Mastvieh und die Lämmer und alles, was von Wert war, und sie wollten den Bann daran nicht vollstrecken…“ 1.Samuel 15,9
„Samuel aber sprach: Wie dein Schwert Frauen ihrer Kinder beraubt hat, so soll auch deine Mutter der Kinder beraubt sein unter den Frauen. Und Samuel hieb den Agag in Stücke vor dem HERRN in Gilgal.“ 1.Samuel 15,33
Allegorische Auslegung:
Tötung Amalek – Taufe Röm.6,3.4
Verschonung Agags – Versuchung Jak.1,2
Samuel – Heiligung durch Christus 1.Kor.1,30
Greg Boyd: Cruciformic Hermenutics:
In der der Hässlichkeit des Kreuzes – und die Gewalt des NT
Offenbart die Schönheit Gottes: Seine Liebe und Hingabe im Tod Jesu
Und die Brutalität unserer Sünde:
Offenbart die Schönheit Gottes: Er liebt uns trotz unserer Sünde!
- Wenn das Leben dir Zitronen gibt
Lea – Von Jakob als „hässlich“ abgelehnt,
von Gott erwählt, weil sie die Großmutter des Erlösers ist Jesus, den Urenkels von Juda!
Lea war die Hässliche
Die „Karma-Strafe“ für Jakobs Betrug.
Sie war der Spiegel für seinen Betrug mit Isaak und Esau.
In Ihr sah er seine Schuld!
Sie repräsentiert das „Gesetz“: Im Gesetz sehen wir unsere Sündigkeit.
Aber Gott ließ durch sie den Retter auf die Welt kommen, nicht durch Rahel.
„Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist;
28 und was gering ist vor der Welt und was verachtet ist, das hat Gott erwählt, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist,
29 auf dass sich kein Mensch vor Gott rühme.“
1.Korinther 1,27-29