Psalm 23 – Der Herr ist mein Hirte – Teil 1. Der gute Hirte – Mario Wahnschaffe

Mario Wahnschaffe

10. September 2024
48 Minuten

ICB Predigtreihe Herbst: Psalm 23 – Der Herr ist mein Hirte

 

  1. Der gute Hirte  – 08.09.24 Mario
  2. Jesus weiß, was ich brauche 09.  Yasu
  3. Perfekte Führung in meinem Leben finden 09. Mario
  4. Jesus unser Tröster 29.09. Christine
  5. Der Herr hat mich gesalbt! 06.10. Mario
  6. Der gute Hirte: Perspektive Ewigkeit 13.10. Yasu

 

 

 

  1. Der gute Hirte Mario – 08.09.24

„Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“

Psalm 23,1 

Der Psalm beginnt mit einer Vertrauensaussage: Der HERR – das ist Jahwe, der Bundesgott Israels, der das Volk Israel aus der Knechtschaft in Ägypten befreit hat- te – er ist „mein Hirte“. Neutestamentlich kann man mit Johannes 10 sagen: „Jesus ist mein guter Hirte.“ Ein guter Hirte unterscheidet sich von einem schlechten Hirten, der eine Herde nur sich selbst überlässt, sie nicht schützt und sich letzten Endes auch gar nicht für sie interessiert. „Der HERR ist mein Hirte“ besagt: Wir gehören zusammen. Ich will mit ihm leben. Ich brauche ihn auch. Seine Fürsorge, seinen Schutz, seine Versorgung. Und weil ER es ist, der „mein Hirte“ ist, wird mir nichts mangeln. Weil ich mich auf ihn verlassen kann. Weil er mich nicht im Stich lässt. Weil er für mich ist.

„Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht ver- schont, sondern ihn für uns alle hingegeben — wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Römer 8,31b-32; Einheitsübersetzung)

Was ist ein „Guter Hirte“?

 

3 Dinge, die ein „Guter Hirte“ tut: Ein „Guter Hirte“ gibt

  • Orientierung
  • Schutz
  • Versorgung

 

3 Charaktereigenschaften eines „Guten Hirten“:

  • Er kennt Deinen Namen
  • Er gibt sich Dir zu erkennen „Mein Hirte“
  • Er lässt sein Leben für die Schafe

 

3 Dinge, die ein „Guter Hirte“ tut: Ein „Guter Hirte“ gibt

  • 1 Orientierung

 

Hirte ist im Alten Testament und in der Antike gleichbedeutend mit König.

Jeder Mensch sehnt sich nach guter Leitung und Führung.

„Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.“

Psalm 23,3 

Aber wir haben alle unsere Erfahrungen gemacht mit schlechter Führung und schlechter Wegweisung.

Jesus gibt mehrere Beispiele für schlechte Führung:

Leitung durch Gewalt und Macht.

„Da rief Jesus sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an.

43 Aber so ist es unter euch nicht; sondern wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein;

44 und wer unter euch der Erste sein will, der soll aller Knecht sein.

45 Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.“

Markus 10,42-45 

 

Leitung aus Motiven des finanziellen oder emotionalen Gewinns:

 

„Du Menschenkind, weissage gegen die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden?

3 Aber ihr esst das Fett und kleidet euch mit der Wolle und schlachtet das Gemästete, aber die Schafe wollt ihr nicht weiden.

4 Das Schwache stärkt ihr nicht, und das Kranke heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrte holt ihr nicht zurück, und das Verlorene sucht ihr nicht; das Starke aber tretet ihr nieder mit Gewalt.“

Hesekiel 34,2-4

 

  • Der Mietling, der nur wegen des Lohns dient, er kümmert sich nicht um die Schafe und rennt weg, wenn er den Wolf sieht. Johannes 10,12.13

 

Blinde Schafe werden durch blinde Leiter geführt

 

„ Lasst sie, sie sind blinde Blindenführer! Wenn aber ein Blinder den andern führt, so fallen sie beide in die Grube.“

Matthäus 15,14

 

Ein Leiter der Blinden: „du lehrst nun andere und lehrst dich selber nicht? Du predigst, man solle nicht stehlen, und du stiehlst?“  Römer 2,19.21

 

Jesus ist unser guter Hirte.

In Johannes 10 gibt uns Jesus mehrere Eigenschaften, seines Führungsstils:

  • Der „Gute Hirte“ geht voraus

„Wenn er die eigenen ⟨Schafe⟩ alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen.“

Johannes 10,4

Leitung durch Vorbild, nicht durch Antreiben

4 Quadrate der Leitung

Das 5. Quadrat der Leitung: Multiplikation: Schafe werden zu Hirten!

  • Der „Gute Hirte“ leitet durch „Präsenz“, durch Beziehung.

„Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.“

Römer 8,14

 

Wir alle sind begeistert von guten Karten

 

Karte vs. Navi

Leitung durch Beziehung

10 Schritte zum Erfolg vs Wie hätte mein Vater / Mutter das gemacht? – WWJD

Für solch einen Leitungsstil musst Du Jesus kennenlernen!

Ziel: Multiplikation – Damit auch Du ein guter Hirte wirst

3.2 Schutz

 

Jesus verspricht uns kein Leben ohne Probleme.

Kein Wandeln auf Rosen!

„Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“

Psalm 23,4

„Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter Wölfe; so seid nun klug wie die Schlangen und einfältig wie die Tauben.

Wenn sie euch aber überliefern, so seid nicht besorgt, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt.

20 Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters, der in euch redet.“

Matthäus 10,16.19.20

 

Der zweit berühmteste Psalm, wo es um Schutz des großen Hirten geht, ist Psalm 91!

„Wer im Schutz[1] des Höchsten wohnt, bleibt im Schatten des Allmächtigen.

Ich sage zum HERRN: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, ich vertraue auf ihn!“

Psalm 91,1.2

 

Doch bedeutet das, dass wir ein Leben ohne Probleme führen werden?

„Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. 4 Er wird dich mit seinen Fittichen decken, / und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, 5 dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt, 6 vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt. 7 Wenn auch tausend fallen zu deiner Seite / und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.“

Psalm 91,3-7

 

Schutz vor der Schlinge der Lüge

 

Schafe, die sich von der Herde entfernen, geraten in Fallen:

  • Erdlöcher
  • Andere Tiere geraten in Tierfallen mit Köder

Lektion 1: Es gibt kein Leben ohne Fallen! Es gibt kein Leben ohne Versuchungen!

 

In Versuchungen zu geraten ist normal für einen Nachfolger Jesu!

„Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen[2] geratet,

3 indem ihr erkennt, dass die Bewährung[3] eures Glaubens Ausharren bewirkt.

4 Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.“

Jakobus 1,2-4

 

Lektion 2: Es gibt einen Unterschied zwischen dem Wort „Versuchung“ und „Prüfung“

„Versuchung“ kommt vom Teufel und hat zum Ziel: Deine Vernichtung! – Eine Falle!

„Prüfung“ kommt von Gott und hat zum Ziel:

  • Bewährung des Glaubens
  • Ausharren
  • Vollendung
  • In nichts Mangel haben.

Lektion 3: Lernen

 

Selbst Jesus wurde vom Heiligen Geist in die Wüste geführt, wo er vom Teufel versucht wurde. Lukas 4,1.2

 

Jesus ganzer Mensch, musste auch Bewährung, Ausharren, Vollendung „lernen“!

„Wie er auch an einer anderen ⟨Stelle⟩ sagt: »Du bist Priester in Ewigkeit[1] nach der Ordnung Melchisedeks.«

7 Der hat in den Tagen seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränendem dargebracht, der ihn aus dem Tod retten kann, und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört worden,

und lernte, obwohl er Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam;

und vollendet[2] ist er allen, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils[3] geworden,

10 von Gott begrüßt[4] als Hoher Priester nach der Ordnung Melchisedeks.“

Hebräer 5,6-10

 

Prüfungen haben ein Ziel bei Jesus: Ihm zum Hirten zu machen!

Er ging „voll des Geistes“ in seine Prüfung – Lukas 4,1

Jesus kam in der „Kraft des Geistes“ aus seiner Prüfung – Lukas 4,14

 

Selbst Schafe können lernen!

Schafe können sich „medizinisches Wissen“ aneignen

In einem Experiment wurde festgestellt, dass sich Schafe auf Grundlage verschiedener Geschmacksrichtungen Wissen über Nahrung aneignen können. Wenn die Tiere krank sind, können sie dieses Wissen gezielt dafür einsetzen, sich selbst zu behandeln, indem sie auf Grundlage des Geschmacks Pflanzen mit heilender Wirkung wählen.

Schafe lernen aus Fehlern und haben ein gutes Gedächtnis

Eine von Professorin Jenny Morton (Universität Cambridge) durchgeführte Studie konnte belegen, dass Schafe in der Lage sind, unterschiedliche Farben voneinander zu unterscheiden und sich eine zuvor getroffene Entscheidung über einen Zeitraum von sechs Wochen zu merken. Bei diesem Experiment wurden am Ende eines Labyrinths Kübel mit Nahrung in unterschiedlichen Formen und Farben versteckt. Alle Schafe lernten sehr schnell, welcher Kübel ihr Essen enthielt, und konnten sich auch noch nach sechs Wochen daran erinnern. Die Studie belegte zudem, dass die Tiere in der Lage sind, Fehlentscheidungen zu korrigieren und aus ihren Fehlern zu lernen. [5]

 

„Er wird dich mit seinen Fittichen decken, / und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild,“

Elberfelder:

„Mit seinen Schwingen deckt er dich, und du birgst dich unter seinen Flügeln. Schild und Schutzwehr ist seine Treue [Wahrheit].“

Psalm 91,4

Jesus ging schwach wie ein Mensch, aber unter dem Schutz des Wortes!

Dreimal antwortete Jesus dem Teufel: „Es steht geschrieben“

Aber allein die Bibel zu kennen reicht nicht!

Der Teufel kann auch die Bibel zitieren!

Die Pharisäer, die Jesus hassten, konnten die Bibel auswendig!

Jesus ging schwach wie ein Mensch, aber unter dem Schutz des Heiligen Geistes!

Der Schutz Gottes:

„Er ist der Schatten über Deiner rechten Hand!“ Psalm 121,5

„Denn er wird mich bergen in seiner[4] Hütte am Tag des Unheils, er wird mich verbergen im Versteck seines Zeltes; auf einen Felsen wird er mich heben.“ Psalm 27,5

 

„Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist;“

Apostelgeschichte 1,8

 

„Siehe, ich habe euch die Macht[6] gegeben[7], auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch schaden.“

Lukas 10,19

 

Darüber freut euch nicht, sondern, dass Eure Namen im Himmel geschrieben sind.

Der Heilige Geist ist kein Machtinstrument.

Der Heilige Geist ist eine Person, die Dich in eine Beziehung bringt. Ohne den Heiligen Geist, wirst Du Gottes Wort nicht anwenden können.

„Gottes Wort, das Schwert des Geistes!“ Epheser 6,17

 

  • Versorgung – Mir wird nichts mangeln

Ausgelernt! – Meister mit Fallen, Lügen und Widrigkeiten umzugehen:

Schafe entwickeln Freundschaften

Wenn es ihnen durch die industrielle Tierhaltung nicht verwehrt wird, bilden Schafherden komplexe Beziehungen untereinander aus. Diese werden von den individuellen Persönlichkeiten der Tiere beeinflusst.

In einer Studie konnte gezeigt werden, dass Charaktereigenschaften der Tiere wie Schüchternheit oder Kühnheit dazu führen können, dass sich innerhalb einer Herde Untergruppen bilden. Die Mitglieder bevorzugten es, lieber mit ihren Freunden zusammen zu sein, statt weit entfernt nach besserer Nahrung zu suchen. [1]

3 Charaktereigenschaften eines „Guten Hirten“:

  • Er kennt Deinen Namen Johannes 10,3
  • Er gibt sich Dir zu erkennen „Mein Hirte“ Johannes 10,4
  • Er lässt sein Leben für die Schafe Johannes 10,11

 

Alles drei erzeugt Wert und Identität in mir!

 

 

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“

Psalm 23,1 

Orientierung durch Beziehung

Schutz durch Beziehung

Kein Mangel durch Bewährung in Prüfungen

Das große Ziel: Selbst zum Hirten zu werden!

Psalm 23 ist DER Hirten Psalm Davids

David verkörpert diese Transformation vom Schaf zum Hirten.

Selbst war er seit Kindheit Hirte und lernte unter dem Schutz seines Hirten den Löwen und den Bären zu besiegen, um zum Hirten und König Israels zu werden, besiegte Goliath und wurde zum größten Hirten Israels.

Und doch missbrauchte David seine Macht und wurde zum „Schlechten Hirten“ (Ehebruch und Mord), wurde zum Ehebrecher und Mörder!

Die Geschichte von dem geschlachteten Lamm. 1. Sam.12,1

 



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