Prüfet alles! Das Gute haltet fest! Teil 7: An den Früchten prüft ihr sie! Endzeit und Diakonie! Mario Wahnschaffe

Mario Wahnschaffe

17. Februar 2025
40 Minuten

ICB Predigtreihe „Endzeit Teil 7 – Prüft alles und behaltet das Gute!“

  1. Thessalonicher 5,21  – Jahreslosung 2025

Die 5. Rede Jesu: Die Endzeitrede – Matthäus 24 & 25

 

Teil 7: An den Früchten werdet ihr sie prüfen!  Mat.25,31-46  Mario

Endzeit und Diakonie

 

„Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen;

32 und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirte die Schafe von den Böcken[8] scheidet.

33 Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zur Linken.

34 Dann wird der König zu denen zu seiner Rechten sagen: Kommt her, Gesegnete meines Vaters, erbt das Reich[9], das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an!

35 Denn mich hungerte, und ihr gabt mir zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich auf;

36 nackt, und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir.

37 Dann werden die Gerechten ihm antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig und speisten dich? Oder durstig und gaben dir zu trinken?

38 Wann aber sahen wir dich als Fremdling und nahmen dich auf? Oder nackt und bekleideten dich?

39 Wann aber sahen wir dich krank oder im Gefängnis und kamen zu dir?

40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch, was[10] ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan.

41 Dann wird er auch zu denen zur Linken sagen: Geht von mir, Verfluchte, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!

42 Denn mich hungerte, und ihr gabt mir nicht zu essen; mich dürstete, und ihr gabt mir nicht zu trinken;

43 ich war Fremdling, und ihr nahmt mich nicht auf; nackt, und ihr bekleidetet mich nicht; krank und im Gefängnis, und ihr besuchtet mich nicht.

44 Dann werden auch sie antworten und sagen: Herr, wann sahen wir dich hungrig oder durstig oder als Fremdling oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?

45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch, was[11] ihr einem dieser Geringsten nicht getan habt, habt ihr auch mir nicht getan.

46 Und diese werden hingehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber in das ewige Leben.“

Matthäus 25,31-46 

 

  1. Jona – Der hartherzige Missionar – Das Ziel des Buches

 

Das Buch Jona wird von Atheisten oft belächelt als Märchenbuch: Jona im Bauch des Wales. Das muss eine Erfindung sein!

 

Das Buch Jona wird von Christen oft identifiziert als die wundersame Geschichte aus der Kinderstunde.

 

Tatsächlich ist das Buch Jona eine der provokativsten Geschichten der Bibel:

 

Schonungslos stellt das Buch:

  • Die Hartherzigkeit der Gläubigen dar:

Ihren Rassismus

Ihren Hass und Verurteilung gegenüber den Ungläubigen

 

Hesekiels Urteil über die Zerstörung Sodoms:

„Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Stolz und alles in Fülle und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern; aber dem Armen und Elenden halfen sie nicht,“

Hesekiel 16,49

 

Herr, wann sahen wir dich?

Hartherzigkeit: Der Ursprung: Wir kennen Jesus nicht!

 

  • Aber auch die unverschämte Barmherzigkeit Gottes

Gott liebt Menschen, die ich nicht mag!

Gott entspricht nicht meinem Gottesbild: Er bestraft die Bösen, er segnet die Frommen

Gottes Liebe zu den Völkern außerhalb der der Gemeinschaft von Gottes Familie

Gottes Ablehnung von zerstörerischen Nationalismus

 

Gottes Mission vs. Überlegenheitsevangelium

Gottes Herz für die Nationen vs. Hass auf fremde Völker

 

Jona schafft einen Gott nach seinem Ebenbild:

Der die Bösen bestraft und die Guten segnet

 

  1. Wer ist Jona? – Der falsche Mann für die falsche Mission!

 

Jona ist der Berufung Gottes ungehorsam

Er floh – weg von dem Angesicht des Herrn! Elberfelder

Er floh vor dem Herrn – in die entgegengesetzte Richtung! Hoffnung für alle

 

Die Berufung Gottes nach Ninive zu gehen war ein Schock für ihn!

 

Ein Beispiel für die Brutalität der Assyrer unter dem König Salmanasser III. gegen ihre Feinde:

Zogen ihnen bei lebendigen Leib die Haut ab.

Die Assyrer schlugen ihren Feinden beide Beine und einen Arm ab, um ihnen danach die Hand zu schütteln um sie zu demütigen.

 

Jona flieht vor Gott, weil die Berufung, nach Ninive zu gehen, seinen sicheren Tod bedeutete!

Tim Keller vergleicht es in seinem Buch „Jona und der unverschämt barmherzige Gott“ mit einem Rabbi, der 1943 in den Straßen des Warschauer Ghettos, die Soldaten der deutschen SS zur Busse rufen würde! Er wäre sofort erschossen worden!

 

Jona flieht vor Gott, weil Gott zuvor noch nie einen Propheten zu den Heiden gesandt hatte!

 

Normal war:

Gott hatte Propheten nur zu seinem Volk Israel gesandt, aber nicht zu fremden Völkern!

Propheten hatten gegen andere Nationen prophezeit, aber nur verbal, ohne zu diesen fremden Völkern gehen zu müssen.

 

Ninive – die Hauptstadt von Assyrien – Dieser Staat war gefürchtet als Terrorstaat!

Juden fürchteten und hassten Ninive zur gleichen Zeit!

 

Jona flieht vor Gott, weil er Gott und seine Barmherzigkeit als fremd empfindet!

 

Der wahre Gott ist für Jona ein Rätsel: Jona kann Gottes Gnade und Gottes Gerechtigkeit nicht zusammen bringen.

 

Für Jona erscheint Gottes Barmherzigkeit und Rettungswille für eine solch gottlose und gewalttätige Nation nicht nachvollziehbar.

 

Gottes Gnade mit den Bösen ist unverschämt barmherzig! Gottes Berufung des lieblosen Missionars ist unverschämt barmherzig!

 

Jona war ein nicht vertrauenswürdiger Charakter unter den Propheten.

Während der militärisch ambitionierten und gewalttätigen Herrschaft Jerobeams II, (786-746), dessen Gottlosigkeit von den Propheten Amos und Hosea angeprangert werden, prophezeit ihm Jona militärische Erfolge (1.Kön.14:25), die aber kurz nach dem Tod Jerobeam‘s wieder zu Nichte wurden.

 

Jona erscheint hier als ein patriotischer Nationalist.

Das wäre so, als wenn Gott einen Politiker vom rechten Lager, der gegen Ausländer polemisiert, dazu beruft, Missionar in einem Entwicklungsland zu werden.

 

Jona ist das schlechte Beispiel für nationalistisch motivierter Mission, motiviert von Geringschätzung gegenüber anderen Kulturen.

 

Jona flieht vor einem fremden Gott, mit einer für ihn fremden Barmherzigkeit!

Jona ist DER Antityp zu Jesus!

 

Als Jesus von einem Pharisäer gefragt, was das höchste Gebot sei und wie man praktisch seinen Nächsten lieben solle?: „Wer ist mein Nächster?“ Lukas 10:25ff.

 

Der Levit und der Priester gingen an dem Verletzten vorbei, weil sie Angst hatten oder gleichgültig waren.

 

Der Samariter, ein Ausländer als Bild für Jesus!  Lukas 10,25ff.

Der Protagonist für die Erfüllung des höchsten Gebotes, den Jesus wählt ist ein Nichtjude! Ein Ausländer! Ein von Juden Gehasster!

  • Er wird innerlich bewegt von Barmherzigkeit
  • Er hilft dem Verletzten praktisch, verbindet ihn
  • Trägt finanziell zu seiner Genesung bei
  • Und verpflichtet sich langfristig finanziell für die Zukunft des Verletzten.

 

Jona erfüllt definitiv kein einziges dieser Kriterien, die Jesus als Vorbild für Nächstenliebe stellt.

 

Es bleibt rätselhaft, warum Gott, einen Propheten mit einem fragwürdigen Charakter und einem Hass auf Ausländer wählt, um ihn zu einem fremden Volk zu senden…

 

Warum erwählt Gott einen Mann, der:

  • Ungehorsam ist
  • Dem Gottes Barmherzigkeit fremd ist
  • Der Ausländer hasst?

 

Warum erwählt Gott inkompetente Menschen?

 

  1. Gott erwählt fehlerhafte Menschen!

 

Jona ist schlechter als die Heiden

 

Jonas Geschichte lässt sich in zwei Teile unterteilen.

 

  1. Teil: Gottes Ruf und Jona’s offener Ungehorsam
  2. Teil: Gottes Ruf und Jona’s Unverständnis gegenüber Gottes Gnade

 

Beides mal reagieren die Heiden besser gegenüber Gottes Ruf.

 

In Ninive kehren die Menschen um von ihren Taten.

 

Auf dem Schiff beten die Heiden zu ihren Götzen im Sturm:  Jona 1,5

Außer einem: Jona!

 

Jona ist auch spirituell der Anti-Typ von Jesus!

Während Jesus ein balanciertes Leben von Gebet und Dienst lebt,

scheint Jona geistlich tot zu sein.

 

Obwohl die Heiden den Sturm deuten können und anfangen zu beten, merken, sie sogar, dass er das Problem ist. Sie waren geistlicher als er!

 

Als Jona ihnen von seinem Ungehorsam erzählt und den Sturm deutet als Folge davon und ihnen erklärt, dass sie ihn opfern müssen für ihr Heil. Jona 1,12

Wohlgemerkt, er will sich nicht für sie opfern! Er bringt sie durch seinen Ungehorsam in Gefahr!

 

Die heidnischen Seeleute beweisen mehr Nächstenliebe als Jona, indem sie versuchen sein Leben zu retten und ans Land rudern wollen. Jona 1,13

 

Gott beruft jemanden zum Propheten, der moralisch uns geistlich schlechter ist als die Ungläubigen!!!

Ein unverschämt barmherziger Gott!

 

Je mehr wir diesen fragwürdigen Propheten mit einem noch fragwürdigeren Charakter studieren, durch den zweimal die Ungläubigen gerettet werden:

  • Einmal die Seeleute auf dem Schiff
  • Einmal eine ganze Großstadt

Desto mehr sind wir identifiziert mit seiner Fehlerhaftigkeit und gleich zeitig überrascht von Gottes unverschämter Barmherzigkeit.

 

Er gebraucht Menschen, die es nicht verdient haben – die es in unseren Augen nicht verdient haben!

 

„Ich danke unserm Herrn Christus Jesus, der mich stark gemacht und für treu erachtet hat und in das Amt eingesetzt,

13 mich, der ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein Frevler war; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren, denn ich habe es unwissend getan, im Unglauben.

14 Es ist aber desto reicher geworden die Gnade unseres Herrn samt dem Glauben und der Liebe, die in Christus Jesus ist.

15 Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort: Christus Jesus ist in die Welt gekommen, die Sünder selig zu machen, unter denen ich der erste bin.

1.Timotheus 1,12-15

 

Der Schlüssel zum Verständnis des Problems von Jona:

Erst, wenn ich selbst erkenne, dass ich als Sünder die Gnade Gottes nötig habe

Und die Gnade Gottes selber erfahren habe,

erst dann verstehe ich, dass Gott gleichzeitig gnädig gegenüber bösen Menschen sein kann und trotzdem gerecht sein kann.

 

„Ich rief aus meiner Bedrängnis zum HERRN, und er antwortete mir. Aus dem Schoß[2] des Scheol schrie ich um Hilfe – du hörtest meine Stimme.“ Jona 2:3

 

Dennoch bezieht sich Jesus auf Jona! In Matthäus 12,39,40 macht Jesus sogar eins mit diesem fragwürdigen Propheten:

 

„außer dem Zeichen des Propheten Jona. 40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein.“

 

Jona ist mit seinem ganzen Charakter eher ein „Anti-Typ“ zu Jesus.

Wenn wir an den Christenhasser Saulus und die ungläubigen Jünger denken, hatten sie die schlechteste Qualifikation Botschafter Jesu zu sein.

 

 

Zusammenfassung der Message:

 

 

  1. Jona schafft einen Gott nach seinem Ebenbild:

Der die Bösen bestraft und die Guten segnet

  1. Das Rätsel der unverschämten Gnade Gottes

Jona vs der „Barmherzige Samariter“

 

  1. Gott gebraucht Menschen, die mehr als unqualifiziert sind

Dann kann er auch mich gebrauchen! 

 

 

 



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