Krisenfest in der Endzeit – Teil 3: „Falsche Propheten erkennen“ – Mario Wahnschaffe

Mario Wahnschaffe

3. November 2024
46 Minuten

ICB Predigtreihe 1 „Krisenfest in der Endzeit“

Die 5. Rede Jesu: Die Endzeitrede – Matthäus 24 & 25

Der Prophetentest!

Wie kann ich falsche Propheten erkennen? – Mat.24,11    03.11.

„Denn es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es werden Hungersnöte und Erdbeben da und dort sein.

8 Alles dies aber ist der Anfang der Wehen.

9 Dann werden sie euch in Bedrängnis überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehasst werden um meines Namens willen.

10 Und dann werden viele zu Fall kommen[5] und werden einander überliefern und einander hassen;

11 und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen[6];

12 und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten;

13 wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.

14 Und dieses Evangelium des Reiches[7] wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“

Matthäus 24,7-14

Prophetie und Prüfung von Propheten

Die Natur prophetischer Rede

Gottes Wort hat schöpferische und lebendige Kraft. Das Schriftwort in  1.Mose 1,3  „Und Gott sprach: Es werde Licht!“ wird aus dem Hebräischen wörtlich übersetzt: „Es ist Licht!“. Gott spricht und es wurde Licht. Gottes Wort ist gewaltig, kreativ und bringt Unsichtbares in Existenz!

„Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, sodass das Sichtbare nicht aus Erscheinendem geworden ist.“

Hebräer 11,3

Gottes Wort verändert Geschicke, straft und beeinflußt Geschichte. Ein geschichtliches Beispiel dafür, sind die mächtigen Edomiter und ihre Felsenstadt in Petra, im heutigen Jordanien. Ihre wunderschöne und mächtige Felsenstadt liegt heute verlassen da. Noch 2000 Jahre später zeugen sie beeindruckend von Gottes Gerichtswort:

„Deine Furchtbarkeit, der Übermut deines Herzens haben dich getäuscht, ⟨dich⟩, der in den Schlupfwinkeln der Felsen wohnt, den Gipfel des Hügels besetzt hält. Wenn du dein Nest hoch baust wie der Adler, ich werde dich von dort hinabstürzen, spricht der HERR. Und Edom soll zum Entsetzen werden. Jeder, der an ihm vorüberzieht, wird sich entsetzen und zischen über all seine Wunden. Wie ⟨nach⟩ der Umkehrung von Sodom und Gomorra und ihrer Nachbarstädte, spricht der HERR, wird niemand dort wohnen und kein Menschenkind sich darin aufhalten.

Jeremia 49:16-18

Gottes Versprechen erfüllen sich auch nach Jahrtausenden, so auch an dem jüdischen Volk. Kein Volk hat eine solche Zerstreuung überlebt wie das jüdische Volk – 2000 Jahr lang hatten sie jedes Passah-Fest mit den glaubenvollen Worten abgeschlossen: „Nächstes Jahr in Jerusalem!“ Heute sind sie aus über 118 Ländern zurückgekehrt nach Israel. Damit bewahrheitete sich das alte prophetische Wort, in dem Gott seinem Volk fest zugesagt hatte:

„Ich werde die Überreste meiner Schafe sammeln als all den Ländern, wohin ich sie vertrieben habe… und sie sollen in ihrem Land wohnen“

Jeremia 23,3.8

Der Ursprung der jemenitischen Juden geht nach ihrer eigenen Aussage auf das salomonische Zeitalter (9.Jh. v.Chr.) zurück. Nachforschungen des israelischen Oberrabinats ergaben, dass sie „zum Stamm Dan gehören, genauer gesagt, die Leviten des Stammes Dan sind“, der im Jahre 722 vor Chr. durch die Assyrer vertrieben wurde. Sie bewahrten ihr Brauchtum, lebten sehr einfach und hatten weder Auto, Telefon noch Flugzeuge zu Gesicht bekommen. „Doch plötzlich und ohne Vorwarnung verließen 1948 43’000 jemenitische Juden ihre Häuser und ihren Arbeitsplatz und zogen in die damalige britische Kolonie Aden. Als man die Führer dieser jemenitischen Juden fragte, warum sie den Jemen verlassen wollte, antworteten sie, ihre Zeit sei gekommen, nach Israel heimzukehren. Einer ihrer Propheten habe Jahrhunderte zuvor geweissagt, dass sie alle am Ende der Zeiten vor der Ankunft des Messias auf den Flügeln eines großen, silbernen Vogels in das Gelobte Land zurückkehren würden. Und genau dies geschah! Zwischen Juni 1949 und Juni 1950 wurden unter der Erlaubnis der britischen Regierung 43’000 jemenitische Juden in dem „Unternehmen fliegender Teppich“ mit Flugzeugen nach Israel geflogen.“[1] Die jemenitischen Juden hatten noch nie ein Flugzeug gesehen. Aber da sie aus der Bibel wussten, dass Gott Israel auf Adlersflügeln tragen wird, bestiegen sie das unbekannte Gefährt.
Äthiopien liegt geographisch genau südlich Israels. 1985 wurden mit „Operation Mose“ 15 000 Juden aus Äthiopien eingeflogen, durch voreilige Pressemeldung kam die Geheimaktion aber zum Stocken, weswegen 12’000 zurückgelassen werden mussten.
1991 flog die israelische Regierung in der „Operation Salomo“ innerhalb von zwei Tagen 14’087 äthiopische Juden mit 40 Flügen von Addis Adeba nach Tel Aviv. Die Zeit war knapp, denn nach der Flucht des Diktators Mengistu Haile Mariam rückten die Rebellen heran. Diesmal herrscht totale Nachrichtensperre. Ein EL-AL Jumbo, der normalerweise 480 Personen fasst, wurde mit 1080 Menschen gefüllt – 10 Babys wurden geboren. Die ankommenden äthiopischen Juden sagten: „Von Generation zu Generation beteten wir: Trenn uns nicht, o Herr, von den Auserwählten, lass uns sehen, o Herr, das Licht Israels! – nun sind wir hier, Gott hat unser Gebet erhört.“ Ihre Rückkehr hatte der Prophet Jesaja jahrtausende vor dem Ereignis vorausgesagt: „An jenem Tag wird es geschehen, da wird der Herr noch einmal seine Hand erheben, um den Überrest seines Volkes, der übrigbleibt, loszukaufen aus … Kusch (=Äthiopien).“ (Jes 11,11) „noch einmal“: dies war die zweite Aktion in Äthiopien. „Überrest“: fast alle in Äthiopien verbliebenen Juden wurden nach Israel gebracht. „Loskaufen“ und „Hand des Herrn“: Die Heimholung der athiopischen Juden war nur möglich durch ein Machtvakuum, das nur für die Dauer eines Wochendes bestand: Die alte Regierung war gestürzt, die Putschisten waren aber noch nicht in Addis Adeba eingezogen. Der damalige amerikanische Präsident zahlte ihnen 30 Millionen US-Dollar („loskaufen“), damit sie sich mit ihrem Einzug nicht allzusehr beeilten. Kaum waren die Juden ausgeflogen, schlossen die Rebellen den Flughafen. Ein äthiopischer Rabbi sagte bei seiner Ankunft: „Das Kommen des Messias muss unmittelbar bevorstehen!“
Die äthiopischen Juden hielten immer noch Beschneidung und Feste, aber nicht die jüdischen Bräuche, die nach der babylonischen Gefangenschaft aufkamen.[2] Damit erfüllte sich Gottes mächtiges prophetisches Wort über Jahrtausende hinweg.

„Ich werde zum Norden sagen: Gib sie her! und zum Süden: Halte sie nicht zurück! Bring meine Töchter vom Ende der Erde…“

Jesaja 43,5-6

„Wie der Adler… seine Flügel ausbreitet und seine Jungen auf seinen Schwingen trägt, so leitete der Herr Israel.“

5.Mose 32,11

Das griechische Wort „Prophetie“ oder „prophezeien“, griechisch prophánai (προφάναι) ‘vorhersagen, verkünden’, heißt eigentlich  ‚für einen anderen‘ pro (προ) ‚sprechen, aussagen’, vgl. griechisch: phánai (φάναι) ‘sagen, sprechen, verkünden’. Heißt wörtlich übersetzt:  „für Gott reden“. Prophetie bedeutet deshalb nicht nur, die Zukunft vorauszusagen. Die Zukunft vorauszusagen ist nur ein Teil davon. Ein Beispiel finden wir in Apg.11,27.28. Die Voraussage des einer Hungersnot durch Agabus.

„In diesen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem nach Antiochia herab. Einer aber von ihnen, mit Namen Agabus, stand auf und zeigte durch den Geist eine große Hungersnot an, die über den ganzen Erdkreis kommen sollte; sie trat auch unter Klaudius ein.“

Apostelgeschichte 11,27.28

Die Lehre des Neuen Testamentes definiert und setzt die Schwerpunkte der Prophetie: Menschen erbauen, ermahnen und trösten.

Erbauung der Gemeinde.

„Wer aber prophetisch redet, der redet zu Menschen zur Erbauung (Ermunterung) und zur Ermahnung und zur Tröstung.“

1.Korinther 14,3

„Ich möchte aber, dass ihr alle in Sprachen redet, mehr aber ⟨noch⟩, dass ihr weissagt. Wer aber weissagt, ist größer, als wer in Sprachen redet, es sei denn, dass er es auslegt, damit die Gemeinde Erbauung empfängt.“

1.Korinther 14,5

Trost der Gemeinde.

„Und Judas und Silas, die auch selbst Propheten waren, ermunterten (trösteten) die Brüder mit vielen Worten und stärkten sie.“

Apostelgeschichte 15,32

Prophetie setzt im Leben des Paulus Berufungen und geistliche Gaben frei.

„Während sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir nun Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie berufen habe!“

Apostelgeschichte 13,2

„Ein gewisser Hananias aber, ein gottesfürchtiger Mann nach dem Gesetz, der ein ⟨gutes⟩ Zeugnis hatte von allen dort wohnenden Juden, kam zu mir, trat heran und sprach zu mir: Bruder Saul, sei wieder sehend! Und zu derselben Stunde schaute ich zu ihm auf. Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich dazu bestimmt, seinen Willen zu erkennen und den Gerechten zu sehen und eine Stimme aus seinem Mund zu hören. Denn du wirst ihm an alle Menschen ein Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehört hast.“

Apostelgeschichte 22,12-15

Prophetie setzt im Leben des Timotheus Geistesgaben frei.

„Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir, die dir gegeben worden ist durch Weissagung mit Handauflegung der Ältestenschaft!“

1.Timotheus 4,14

   Das Amt des Propheten und die Gabe der Prophetie

Der Prophet gehört zu den fünf Ämtern, die Christus seiner Gemeinde gegeben hat. Das Amt des des neutestamentlichen Propheten zeichnet sich durch Auferbauung, Tröstung (Apg.15,32), Ausrichtung (Apg.11,27f.) und Ausrüstung der Gemeindemitglieder aus (Eph.4:11.12).

„Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi.“

Epheser 4:11.12

Der Begriff „Amt“ drückt eine Permanenz aus. Wenn jemand von Gott zu einem Propheten-Amt berufen worden ist, dann wird sein Wandel in der Prophetie regelmäßig und qualitativ hoch sein. Wenn jemand von Gott eine „Gabe“ empfangen hat, so beschreibt dies ein „Charisma“, ein Gnadengeschenk Gottes, welches zeitlich begrenzt (vgl. Mat.16,13-23) und bruchstückhaft Gottes Erkenntnis und Reden widerspiegelt. So läßt sich auch erklären, dass nicht alle Gläubigen zum „Amt des Propheten“ berufen sind (1.Kor.12,29), während aber alle Gläubige in der Lage seien die „Gabe der Prophetie“ auszuüben (1.Kor.14,5.31; Apg.19,6). Auch die Unterschiedlichkeit in Tiefe und Qualität zwischen „Gabe der Prophetie“, die den Töchtern des Philippus gegeben war, im Gegensatz zu Agabus, dem das „Amt des Propheten“ gegeben war, beschreibt die Apostelgeschichte  eindrücklich.

„Am folgenden Tag aber zogen wir aus und kamen nach Cäsarea; und wir gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der ⟨einer⟩ von den Sieben war, und blieben bei ihm. Dieser aber hatte vier Töchter, Jungfrauen, die weissagten. Als wir nun mehrere Tage blieben, kam ein Prophet mit Namen Agabus von Judäa herab. Und er kam zu uns und nahm den Gürtel des Paulus und band sich die Füße und die Hände und sprach: Dies sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und in die Hände der Nationen überliefern.“

Apostelgeschichte 21,8-11

 

Prüfung von Prophetie und der „Propheten-Test“

Das Wort Gottes ermutigt alle gläubigen Nachfolger Jesu, mündig zu werden und selbst kompetent zu werden, in der Unterscheidung von biblischer Prophetie und der Prüfung von Propheten.

„Weissagungen verachtet nicht, prüft aber alles, das Gute haltet fest!“

1.Thessalonicher 5,20.21

„Von den Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen.“

1.Korinther 14,29

Für den „Propheten-Test“ legt uns der Tanach (Das Alte Testament) drei grundlegende Kriterien zur Unterscheidung von wahren und falschen Propheten vor:

 

  • Predigt der Prophet den wahren Gott der Schrift?

„Wenn in deiner Mitte ein Prophet aufsteht oder einer, der Träume hat, und er gibt dir ein Zeichen oder ein Wunder, und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von dem er zu dir geredet hat, indem er sagte: „Lass uns anderen Göttern – die du nicht gekannt hast – nachlaufen und ihnen dienen!“, dann sollst du nicht auf die Worte dieses Propheten hören oder auf den, der die Träume hat. Denn der HERR, euer Gott, prüft euch, um zu erkennen, ob ihr den HERRN, euren Gott, mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele liebt.“

5.Mose 13,2-4

  • Redet der Prophet die Wahrheit des Wortes?

„Haben die Propheten etwa im Sinn – sie, die Lüge weissagen und Propheten des Truges ihres Herzens sind -, beabsichtigen sie etwa, meinen Namen bei meinem Volk in Vergessenheit zu bringen durch ihre Träume, die sie einer dem anderen erzählen, so wie ihre Väter meinen Namen über dem Baal vergaßen? Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum! Wer aber mein Wort hat, rede mein Wort in Wahrheit! Was hat das Stroh mit dem Korn gemeinsam?, spricht der HERR.“

Jeremia 23,26-28

  • Der Substanztest: Trifft das Wort des Prophten ein?

„Und wenn du in deinem Herzen sagst: „Wie sollen wir das Wort erkennen, das nicht der HERR geredet hat?“, wenn der Prophet im Namen des HERRN redet, und das Wort geschieht nicht und trifft nicht ein, so ist das das Wort, das nicht der HERR geredet hat. In Vermessenheit hat der Prophet es geredet; du brauchst dich nicht vor ihm zu fürchten.“

5.Mose 18,20-22

Paulus ermutigt die Thessalonicher Prophetien nicht zu verachten, ermahnt sie aber gleichzeitig, mündig und in der Lage zu sein, Prophetien zu prüfen (1.Thes.5,20.21). Wir lernen aus diesen Versen, dass Paulus Prophetie hoch schätzte (1.Kor.14,1), aber Prophetie nicht dem Wort Gottes ebenbürtig ist, sondern durch das Wort Gottes geprüft werden muss. Dies geschieht durch drei Maßstäbe:

 

 

  • Stimmt die Prophetie mit der Bibel überein?

Immer wieder beobachten wir in der Praxis der Prophetie der neutestamentlichen Gemeinde, dass der Inhalt der Prophetien gleichzeitig aus Zitaten des Tanachs (Altes Testament) bestanden.

„Deshalb, wie der Heilige Geist spricht: »Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht, wie in der Erbitterung an dem Tage der Versuchung in der Wüste,“

Hebräer 3,7; vgl.: Psalm 95,7.8

  • Stimmt die Prophetie mit der Lehre & Praxis Jesu überein?

Dennoch gibt es im Tanach auch schwer verständliche Geschichten. So verflucht Elisa 42 Kinder, die durch seinen Fluch sterben (2.Kön.2,24). Schwierige Geschichten und schwer verständliches Verhalten der Männer Gottes im Tanach und im Neuen Testament, muss immer unter der Berücksichtigung verstanden, werden, dass auch Propheten und Männer Gottes fehlerhafte Menschen warem. Martin Luther prägte durch seine Theologie solus Christus, ein Instrument des Prüfens, dass alles Verhalten der fehlerhaften Männer Gottes sich an Lehre und Verhalten von Jesus Christus messen lassen muss. Christus hat niemanden verflucht lehrte uns, unsere Feinde zu segnen, selbst wenn sie uns verfluchen.

„Aber euch, die ihr hört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch fluchen; betet für die, die euch beleidigen!“

Lukas 6,27.28

  • Beziehungs-Test /

Führt die Prophetie zu mehr Liebe untereinander?

„Wer aber weissagt, redet zu den Menschen zur Erbauung und Ermahnung  [Ermunterung] und Tröstung.“

1.Korinther 14,3

 

  • Praxistipp: Keine Winkel- und Schattenprophetie.

Biblische Prophetie findet nicht in geheimen Räumen statt, ohne dass Dritte anwesend sind, die mündig sind, die ausgesprochen Prophetien zu unterscheiden, bzw. zu prüfen.

„Von den⟩ Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die anderen sollen urteilen[unterscheiden].“

1.Korinther 14,29

Praxis der Prophetischen Rede

– Ein Bibelwort weitergeben  

Ein Schriftwort als Prophetie weiterzugeben ist nicht nur biblisch (Heb.3,7), es ist der Königsweg unter den drei Hauptvarianten der Prophetie-Praxis im neutestamentlichen Gemeindeleben. Sollte man noch nicht geübt sein und sich grübelnd zermartern, ob man aus dem geist Gottes oder doch nur aus seiner menschlichen Ratiio, bzw. emotionalen Wunschdenken spräche, ist die Weitergabe eines Bibelwortes immer ein sicherer Weg. Wer auch hier noch Bedenken hat, kann sich selbst „testen“, indem er überprüft, ob seine Prophetie mit Lehre und Praxis Jesu übereinstimmt. Und zuletzt kann er sich hinterfragen, seine Prophetie dem Empfänger zur Erbauung, Ermahnung [Ermunterung] und Tröstung dient. Sollte seine Prophetie doch aus seinem menschlichen Wunschdenken entsprungen sein, ist der Schaden begrenzt. Denn er hat den Empfänger erbaut, ermuntert und getröstet.

„Und hiermit stimmen die Worte der Propheten überein, wie geschrieben steht: »Nach diesem will ich zurückkehren und wieder aufbauen die Hütte Davids, die verfallen ist, und ihre Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten; damit die Übrigen der Menschen den Herrn suchen und alle Nationen, über die mein Name angerufen ist, spricht der Herr, der dieses tut«,

Apostelgeschichte 15:15,16

– Ein Bild mit Auslegung  

„Und es zeigte sich dem Paulus in der Nacht eine Erscheinung: Ein mazedonischer Mann stand da und bat ihn und sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns! Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, suchten wir sogleich nach Mazedonien abzureisen, da wir schlossen, dass Gott uns gerufen habe, ihnen das Evangelium zu verkündigen.“

Apostelgeschichte16:9

 

  • Eine Empfindung Gottes mitteilen

 

„Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige.

Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussendet in seine Ernte!“

Matthäus 9:36

Die Praxis der neutestamentlichen Prüfung der Prophetie (1.Thes.5,21) zeigt uns, dass es eine gesunde Fehlerkultur in der ersten Gemeinde Jesu gab, während im Alten Bund falsche Prophetien zum Teil mit Steinigung bestraft wurden (5.Mose 13,6), verharmlost das Neue Testament falsche Propheten nicht und warnt vor ihnen (Lukas 6,43‒45), dennoch gab es immer wieder Ermutigungen Charismen und die Gabe der Prophetie einzuüben.

„Vernachlässige nicht die Gnadengabe [Charisma] in dir, die dir gegeben worden ist durch Weissagung mit Hand-auflegung der Ältestenschaft! Bedenke dies sorgfältig; lebe darin, damit deine Fortschritte allen offenbar sind!“

1.Timotheus 4,14

Paulus ermutigte die Gläubigen nicht nur, sich nach Chrismen Gottes auszustrecken, sie zu begehren, sondern sogar danach zu eifern!

„Strebt nach der Liebe; eifert aber nach den geistlichen ⟨Gaben⟩, besonders aber, dass ihr weissagt!“

1.Korintherbrief 14,1

Denn das Ziel für Paulus, war eine resilente, auferbaute, gestärkte und durch Gottes Geist ausgerüstete Gemeinde, damit Menschen gerettet würden.

„So auch ihr, da ihr nach geistlichen Gaben eifert, so strebt danach, dass ihr überreich seid zur Erbauung[ der Gemeinde.“

„Wenn aber alle weissagen und irgendein Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, so wird er von allen überführt, von allen beurteilt; das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und so wird er auf sein Angesicht fallen und wird Gott anbeten und verkündigen, dass Gott wirklich unter euch ist.“

1.Korintherbrief 14,12.24.25

 

[1] Aus: Lance Lambert, Israel – Zentrum der Weltgeschichte, S. 73ff..

[2] Quelle: „Alija – Die Heimkehr des jüdischen Volkes. Andreas Hornung. 2000. Zuletzt abgerrufen am 19.10.2024:

http://www.segne-israel.de/artikel/a_alija.htm

Vgl.: Literatur: Hillel, Shlomo: Operation Babylon. Israels Geheimdienst im Irak. Hänssler 1992 ISBN 3-7751-1736-9

 



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