Jesus – Wer ist dieser Mann? Teil 7: Lukas: Jesus ist ganzer Mensch! – Winston Richardson
Jesus – Wer ist dieser Mann? Teil 7: Lukas: Jesus ist ganzer Mensch! Winston Richardson
Einleitung: Bonhoeffer’s Zitat
• Zitat Dietrich Bonhoeffer: „Wenn er nicht wahrer Mensch ist, wie könnte er uns helfen?“
• Zwei Fehler im Verständnis von Jesus:
1. Fehler 1: Jesus war zwar Mensch, aber nicht göttlich.
2. Fehler 2: Jesus war zwar Gott, aber nicht wirklich Mensch.
Die Herausforderung: Die Menschlichkeit Jesu
• Viele glauben, dass Jesus Gott ist, aber die wahre Herausforderung liegt in der Frage: War Jesus wirklich ein Mensch?
• Häufige Fragen zu seiner Menschlichkeit:
o Hatte Jesus die gleichen Schwächen wie wir?
o Konnte er Schmerz, Angst oder Trauer fühlen?
o War er in seinen menschlichen Erfahrungen begrenzt?
Jesu wahre Menschlichkeit im Neuen Testament
• 1. Johannes 1,1: Die Menschlichkeit Jesu war für die Zeitgenossen offensichtlich – sie sahen, hörten und berührten ihn.
• Jesu menschlicher Körper:
1. Johannes 1,1: „Das Wort wurde Fleisch“ – Jesus nahm einen menschlichen Körper an.
2. Lukas 2,7: Jesus wurde geboren – wie jedes Kind, in Armut und Verletzlichkeit.
3. Hebräer 4,15: Jesus hatte Mitleid mit unseren Schwachheiten und wurde in allem versucht, aber ohne Sünde.
Jesu menschliche Erfahrungen
• Lukas 2,52: Jesus wuchs körperlich, intellektuell und geistlich – wie wir.
• Lukas 4,2: Jesus hatte Hunger und Durst nach 40 Tagen in der Wüste.
• Johannes 4,6: Jesus wurde müde – er erlebte körperliche Erschöpfung.
• Matthäus 4,11; Lukas 23,26: Jesus wurde körperlich schwach – z.B. nach seiner Geißelung.
• Johannes 11,35: Jesus erlebte Trauer und Schmerz – er weinte um Lazarus.
• Lukas 22,44: Jesus erlebte Angst und Einsamkeit – im Garten Gethsemane schwitzte er Blut.
• Lukas 23,46: Jesus starb am Kreuz – ein wahrer Mensch erlebte den Tod.
Die Auferstehung und Jesu menschlicher Körper
• Lukas 24,39; Johannes 20,20.27: Nach der Auferstehung hatte Jesus einen echten menschlichen Körper – er zeigte seine Wunden und aß mit seinen Jüngern.
• Jesus zeigt in den Evangelien deutlich menschliche Emotionen:
o Matthäus 8,10: „Er wunderte sich“ über den Glauben des Hauptmanns.
o Matthäus 26,38: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod.“
o Johannes 11,33-35: Jesus weinte um Lazarus.
o Johannes 12,27: „Jetzt ist meine Seele betrübt.“
o Johannes 13,21: Jesus „wurde im Geist erschüttert.“
o Hebräer 5,7: „Jesus brachte Gebete und Bitten mit lautem Schreien und Tränen dar.“
• Johannes Calvin: „Christus hat unsere Gefühle zusammen mit unserem Fleisch angenommen.“
Warum ist Jesu Menschlichkeit wichtig für unser Leben und unsere Errettung?
1. Nur ein Gott-Mensch konnte uns retten:
o Wenn Jesus nicht Gott wäre, könnte er unsere Sünden nicht vergeben.
o Wenn er nicht Mensch wäre, könnte er unsere Strafe nicht tragen.
2. Ein Mensch wie wir versteht uns:
o Jesus hat alle menschlichen Erfahrungen durchlebt: Schwächen, Ängste und Kämpfe.
o Hebräer 4,15-16: Jesus ist ein barmherziger Fürsprecher, der mit unseren Schwächen mitleidet.
3. Er ist unser Vorbild:
o Jesu Menschlichkeit zeigt uns, wie wir leben sollen:
In völliger Abhängigkeit von Gott.
Mit Liebe und Gehorsam.
Die hypostatische Union
• Was ist die hypostatische Union?
o Die doppelte Natur Jesu: vollkommen Gott und vollkommen Mensch in einer Person.
o Unveränderlich, ohne Verwirrung, ohne Trennung.
o Herzstück des Glaubens und Grund der Hoffnung.
o Ein unermessliches Geheimnis, das unsere menschliche Vorstellungskraft sprengt.
Jesu menschlicher Verstand
• Lukas 2,52: „Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen.“
• Markus 13,32: „Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn, sondern allein der Vater.“
o Markus 13,32: Eine schwierige Aussage, aber sie bestätigt Jesu volle Menschlichkeit.
o Die Frage: Wenn Jesus Gott ist, warum weiß er nicht den Zeitpunkt seiner Wiederkunft?
Die Paradoxien der Person Christi
• Göttlicher und menschlicher Verstand in Jesus:
o Markus 13,32: Jesus spricht über das, was er nicht weiß (zeigt menschliche Begrenzung).
o Johannes 21,17: Jesus erklärt, dass er alles weiß (zeigt göttliche Allwissenheit).
o Paradox: Jesus besitzt sowohl einen unendlichen, göttlichen Verstand als auch einen endlichen, menschlichen Verstand.
o Kein Widerspruch, sondern eine besondere Herrlichkeit des Gott-Menschen.
Jesu Willen: Göttlich und menschlich
• Zwei Willen in Christus: Göttlicher Wille und menschlicher Wille.
o Johannes 6,38: „Ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“
o Matthäus 26,39: „Nicht wie ich will, sondern wie du willst.“
o Jesus hatte einen unendlichen, göttlichen Willen, der mit dem Willen des Vaters übereinstimmt und einen endlichen, menschlichen Willen, der diesem untergeordnet ist.
Der Mensch als Ebenbild Gottes
• Der Mensch als Abbild Gottes:
o Kolosser 1,15-16: Jesus ist das Bild des unsichtbaren Gottes.
o Der Mensch wurde „nach dem Ebenbild Gottes“ erschaffen, um Gott ähnlich zu sein.
o Jesus als die exakte Darstellung Gottes: Die Bibel spricht von Jesus als dem Ebenbild Gottes, der uns Gottes Wesen und Plan offenbart.
Die Inkarnation: Jesus wird Mensch
• „Das Wort wurde Fleisch“ (Johannes 1,14): Jesus ist die Inkarnation Gottes.
o Jesus nimmt tatsächlich Fleisch an, er ist nicht eine Erscheinung oder Illusion.
o Philipper 2: Er wurde der Gestalt nach einem Menschen gleich.
o Hebräer 2,14: Jesus nahm „Fleisch und Blut“ an.
o Immanuel: Jesus wohnte unter uns – er ist Gott, der in menschlicher Form unter uns lebt.
Paulus über die Menschlichkeit und Göttlichkeit Jesu
• Römer 1,1-4:
o Beweis der Göttlichkeit Jesu: Auferstehung von den Toten als Bestätigung, dass Jesus der Sohn Gottes ist.
o Beweis der Menschlichkeit Jesu: Jesus als Nachkomme Davids nach dem Fleisch – Beleg seiner echten Menschlichkeit.
Genealogie von Jesus in den Evangelien
• Matthäus und Lukas:
o Matthäus zeigt die Abstammung von Abraham bis Christus (Bezug zu den Juden).
o Lukas zeigt die Abstammung von Adam bis Christus (Bezug zu allen Menschen).
o Ziel: Jesu vollständige Menschlichkeit zu belegen – Nachkomme Adams und Davids, so menschlich wie wir.
Doketismus und Häresien über die Menschlichkeit Jesu
• Doketismus: Die falsche Lehre, dass Jesus nur scheinbar menschlich war.
o Diese Häresie betont, dass Jesus zwar Gott war, aber nicht wirklich als Mensch existiert haben konnte.
• Heutige Relevanz: Diese falsche Vorstellung findet man auch heute noch in bestimmten Sekten und New-Age-Lehren.
Das Zeugnis des Neuen Testaments über die Menschlichkeit Jesu
• 1. Johannes 4,2-3:
o Klarstellung: Jeder, der bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, ist aus Gott.
o Gegen Häresien: Die Menschlichkeit Jesu als entscheidender Teil des christlichen Glaubens.
• Hebräer 2,14-18:
o Jesus in allem gleich: Jesus nahm Fleisch und Blut an, um den Teufel zu besiegen und uns von der Furcht vor dem Tod zu befreien.
o Jesus als Hoherpriester: Durch seine Menschlichkeit konnte er ein barmherziger und treuer Hoherpriester werden, der uns vor Gott vertritt und für unsere Sünden Sühnung vollbringt.
• Hebräer 4,15:
o Menschliche Erfahrungen: Jesus kennt unsere Schwächen, er wurde in allem versucht wie wir, doch ohne Sünde.
o Bedeutung: Nur als vollkommen menschlicher Hohepriester kann Jesus uns verstehen und uns helfen.
Jesus, der Diener und das Beispiel der Hingabe
• Philipper 2,6-8:
o Jesu Selbsterniedrigung: Der König des Universums, der in Gestalt Gottes war, entäußerte sich und nahm Knechtsgestalt an.
o Jesu Gehorsam: Er erniedrigte sich bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.
Jesu Dienst und Macht auf Erden
• Jesu Leben als Dienst:
o Jesus predigte das Reich Gottes, trieb Dämonen aus, heilte Kranke und erweckte Tote.
o Er demonstrierte seine Macht über Feinde und Gegner und besiegte sie in jeder Situation.
Jesu göttliche Allwissenheit
• Johannes 2,25: Jesus wusste, was im Menschen war – er zeigte seine göttliche Allwissenheit.
• Beispiel mit Nikodemus (Johannes 3,13): Jesus wusste bereits, was Nikodemus dachte, und beantwortete seine Fragen vor deren Äußerung.
Selbst auferlegte Einschränkungen im menschlichen Wissen
• Johannes 15,15: Jesus teilte mit, dass er alles, was der Vater ihm gesagt hatte, den Jüngern offenbarte.
• Beschränkung seines Wissens: Jesus beschränkte sein Wissen aus Gehorsam auf das, was der Vater ihm offenbaren wollte.
• Lukas 2,52: Jesus nahm menschliche Erfahrungen an und „zunahm an Weisheit“.
Jesu doppelte Natur: Vollkommen Gott, vollkommen Mensch
• Das Geheimnis der Inkarnation: Jesus war vollkommen Gott und vollkommen Mensch, eine der tiefsten Wahrheiten des christlichen Glaubens.
Das Leiden Jesu am Kreuz
• Markus 15,34:
o „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
o Die Tiefe von Jesu Menschlichkeit im Leiden: Jesus fühlte sich in seiner tiefsten Stunde verlassen, als er die Sünde der Welt trug.
Die Realität von Jesu Verlassenheit
• 2. Korinther 5,21: „Er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht.“
o Jesu Verlassenheit war nicht nur ein Gefühl, sondern die Realität der Sünde, die er auf sich nahm.
• Jesaja 53,5:
o „Er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen.“
o Die Tiefe des Leidens: Durch seine Striemen ist uns Heilung geworden – das Opfer Jesu am Kreuz.
Jesus trägt die Sünden der Menschheit
• Jesus und die Sünde:
o Die Last der Sünde: Jesus wurde mit der Sünde der gesamten Menschheit belastet – jede Lüge, jeder Mord, jede Ungerechtigkeit lag auf ihm.
o Die Trennung von Gott: Jesus erlebte die Trennung von Gott, nicht wegen seiner eigenen Sünde, sondern weil er die Sünde der Welt auf sich nahm.
Der Schrei Jesu: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
• Psalm 22:
o Zitat von Psalm 22: Jesus ruft die Worte von Psalm 22, die den Schmerz und die geistliche Trennung eines gerechten Leidenden beschreiben.
o Tiefe des Leids: Der Schrei ist ein Ausdruck der Verzweiflung in der größten Schwäche des Menschen – der Trennung von Gott.
o Hoffnung und Sieg: Psalm 22 endet in Hoffnung und Siegesgewissheit, was den Trost bietet, dass Gott unser Leiden versteht.
Warum musste Jesus leiden?
• Zweck der Erniedrigung Jesu:
o „Den Tod schmecken für alle“: Jesus nahm den Tod auf sich, um uns vor dem ewigen Tod zu bewahren.
o Vorkoster-Bild: Wie der Vorkoster, der das Gift für den König probiert, nahm Jesus das „Gift“ der Sünde auf sich, um uns zu retten.
Der stellvertretende Tod Jesu
• Jesus als unser Stellvertreter:
o Jesus trug unsere Sünden: Jesus nahm die Strafe für unsere Sünden auf sich – er nahm den Fluch und das Gericht, das wir verdient hätten.
o Der Zorn Gottes: Er ertrug den Zorn Gottes an unserer Stelle und bezahlte den vollen Preis für die Sünde.
o Der Kelch des Gerichts: Jesus trank den Kelch des Gerichts bis zum letzten Tropfen aus.
Die Vereinigung von Liebe und Gerechtigkeit
• Gottes Liebe und Gerechtigkeit:
o Gerechte Strafe und Gnade: Am Kreuz wurde Gottes Liebe und Gerechtigkeit vereint – Jesus wurde für unsere Sünden bestraft, damit wir frei sein können.
o Der hohe Preis des Opfers: Der Schrei Jesu verdeutlicht den unvorstellbaren Preis der Erlösung.
Das Geheimnis von Jesu Menschlichkeit und Göttlichkeit
• Gottes Wege sind höher: Wir können das Geheimnis von Jesu Opfer und seiner doppelten Natur nicht vollständig begreifen, aber wir sind eingeladen, es in Staunen und Ehrfurcht zu umarmen.
o Jesaja 55,9: „Gottes Wege sind höher als unsere Wege und seine Gedanken höher als unsere Gedanken.“
Jesu Menschlichkeit als Erlösung für uns
• Jesu menschlicher Körper und Verstand:
o Erlösung für unseren Körper und Verstand: Jesus nahm einen menschlichen Körper an, um unsere Körper zu retten und einen menschlichen Verstand, um unseren Verstand zu retten.
o Emotionen und Wille: Ohne menschliche Emotionen und einen menschlichen Willen hätte er unser Herz und unseren zerbrochenen Willen nicht retten können.
Abschluss: Hebräer 5,9 – Der Urheber des ewigen Heils