Jesus – Wer ist dieser Mann? Teil 3: Markus – Jesus ist ein Diener! – Mario Wahnschaffe

Mario Wahnschaffe

8. Dezember 2024
26 Minuten

Predigtreihe Weihnachten: „Jesus – Wer ist dieser Mann?“

Seine Herkunft und 4 Perspektiven seines Auftrags, seines Wesens!

 Teil 3: Markus – Jesus ist ein Diener! Mario

 

Kernvers:

 

Jesus – Wer ist dieser Mann?

 

„Und Jesus rief sie zu sich und spricht zu ihnen: Ihr wisst, dass die, welche als Regenten der Nationen gelten, sie beherrschen und ihre Großen Gewalt gegen sie üben.

43 So aber ist es nicht unter euch; sondern wer unter euch groß werden will, soll euer Diener sein;

44 und wer von euch der Erste sein will, soll aller Sklave sein.

45 Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“

Markus-Evangelium 10,42-45

 

Einleitung:

 

Warum 4 Evangelien?

Warum nicht ein Buch: Wie der Qur’an?

 

Jüdisch-juristisches Denken: Nur bei 2 oder 3 Zeugen ist eine Sache wahr!

Bei Jesus gibt es sogar 4! Zeugen und noch viele Augenzeugen mehr.

 

Alle 4 Evangelien gleichen 4 Augenzeugen bei einem Autounfall aus vier verschiedenen Perspektiven.

 

Alle 4 haben verschiedene Aspekte, Perspektiven von Jesu Persönlichkeit:

 

Jesus ist:

König – Matthäus

Diener – Markus

Mensch – Lukas

Gott – Johannes

Der Auferstandene – Lukas (Apostelgeschichte)

 

4 verschiedene Symbole:

Löwe – Matthäus

Stier – Markus

Mensch – Lukas

Adler – Johannes

 

 

Alle 4 haben verschiedene Zuhörer, bzw. Leser:

Die Juden – Matthäus

Die Römer – Markus

Die Griechen – Lukas

Die Gemeinde – Johannes

 

Einleitung Markus-Evangelium

 

Rückblende: Matthäus: Jesus ist König – Aber ein König der mit Demut regiert!

Nicole sagte: Gott verwandelt Deine Tragödie in seinen Triumph!

 

So wie Lukas und Johannes im Gleichgewicht stehen: Jesus: 100% Mensch & 100% Gott

 

So stehen auch Matthäus und Markus in Spannung:

Jesus: 100% König & 100% Diener

 

Während Matthäus den Juden Jesus als den König des Reiches Gottes präsentiert,

den größeren Mose, der Gesetzgeber dieses Reiches ist: Die 5 Reden Jesu.

 

Stehen bei Markus drei Worte im Zentrum:

  • Jesus ist Sklave
  • Jesu Tod
  • Orientierungslosigkeit und Furcht der Kirche
  • Jesus wird nicht verstanden von seinen Jüngern und fürchten sich
  • In Schwachheit und Schmerz liegt das Geheimnis der Rettung

 

  1. Markus der Schreiber

 

Markus, bzw. Johannes Markus ist der Schreiber des „Markus-Evangeliums“

 

Seine Lebensgeschichte ist Programm

Als junger Assistent von Barnabas und Saulus (Paulus) versagt er auf der ganzen Linie und verlässt das Team.

 

Paulus ist so enttäuscht von seinem Versagen, dass er ihn nicht mehr in seinem Team haben will.

 

Barnabas gibt ihm eine neue Chance.

Markus kehrt zu Paulus zurück und wird einer seiner treuesten Mitarbeiter.

Markus wird zum Übersetzer des Petrus und Schreiber des Markus Evangeliums

Der, der das Team verlassen hat wird zum Bischof von Alexandrien in Ägypten und zum Apostel der arabischen Welt und stirbt als Märtyrer.

 

Gott verwandelt seine Tragödie in den größten Triumpf!

Genau derselbe Johannes Markus, der in Apg.15 als unbrauchbar verkannt wurde, wird am Ende als „nützlich“ erkannt! 2.Tim.4,11.

Desaster und Versagen werden in das „Evangelium – Frohe Nachricht“ verwandelt!

 

  1. Das Markus-Evangelium – Thema: Der leidende Retter

 

Thema: Jesus – Wer ist dieser Mann?

 

Teil 1: Kapitel 1-8

Thema ist: Wer ist Jesus?

Ist Jesus der Messias, der Befreier von den Römern?

 

Jesus heilt Kranke und befreit von Dämonen:

  • Aber sie verstanden nicht, wer er war:

Sie entsetzten sich: Was ist dies? Ist dies eine neue Lehre? Mk.1,27

  • Jesus verbietet ihnen etwas zu erzählen nach der Heilung. Mk.1,44
  • Die Gelehrten verstehen ihn nicht und wollen ihn töten. Mk.3,6
  • Seine Mutter und Brüder verstehen ihn nicht und wollen ihn greifen. Mk.3,21
  • Die Heiden von Gerasa verstehen nicht und schicken ihn weg. Mk.5,17

 

Teil 2: Kapitel 8,27-10

  • Selbst Petrus und seine Jünger verstehen ihn nicht. Mk.8,33
  • Selbst auf dem Berg der Verklärung verstehen Petrus, Johannes und Jakobus nicht, wer er ist. 9,2.6 Petrus wusste nicht, was er sagen sollte und sie waren voller Furcht.
  • Leidensankündigung. Mk.9,32 Die Jünger verstanden ihn nicht und fürchteten sich ihn zu fragen.

 

Bevor ich zu der absoluten Wende komme in Teil 3 komme:

Das merkwürdige Ende des Markus-Evangeliums

 

Das Ende der 1. Edition: Durch die Verfolgung des Nero in Rom zurückgelassen.

„Und sie gingen hinaus und flohen von der Gruft. Denn Zittern und Bestürzung hatte sie ergriffen, und sie sagten niemand etwas, denn sie fürchteten sich.“

Markus 16,8

 

Bruce Metzger hält eine 2. Edition durch Markus, Lukas und Matthäus in Antiochien für möglich:

„Und als jene hörten, dass er lebe und von ihr gesehen worden sei, glaubten sie nicht.“

Markus 16,11

Jesus schalt ihren Unglauben.

Markus 16,14

 

Teil 3: Kapitel 11-16

 

Thema: Wie ist Jesus zum Messias und Retter geworden?

  • Die, die er geheilt hatte schrien „Kreuzige ihn!“ Mk. 15,13
  • Alle seine Jünger verließen, verleugneten oder verrieten ihn.
  • Jesus enttäuschte sie, indem er sie nicht von der Herrschaft Roms mit Gewalt befreite: Er starb durch die Gewalt Roms.

 

 

Nur 1 Mann erkennt: Wer Jesus ist!

Ein römischer Henkersknecht, der weder fromm war, noch zu seinen Jüngern gehörte:

 

„Als aber der Hauptmann, der ihm gegenüber dabeistand, sah, dass er so verschied, sprach er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn!“

Markus 16,39

 

Was für eine geheimnisvolle Anti-Botschaft!:

 

In der Herrlichkeitswolke, als das göttliche Licht herabkam mit der Stimme Gottes:

  • Erkannten die Promi-Jünger Jesus nicht und fürchteten sich!

 

Als am Kreuz die Dunkelheit der Gottverlassenheit auf Jesus kam, konnte ein Ungläubiger erkennen, wer Jesus war!!

 

  1. Wird Gott im Leid sichtbar?

 

Nietzsche sagte in seinem Textstück aus der „Fröhlichen Wissenschaft“:

„Gott ist tot!“

Nietzsche’s Mahnung: Wenn die Kirche den lebendigen Gott gegen die Vergöttlichung der Machtorganisation vertauscht, dann stirbt Gott in der Kirche, bzw.

Dann wird die Kirche zum Mörder Gottes!

Die „Theologia-Triumphalis“ ist zum Gottesmord geworden!

 

Das Leid ist der Fels des Atheismus.

Das stärkste Argument des Atheisten ist: „Wenn Gott allmächtig und gut, warum lässt er das Leid zu?“

 

Richard Dawkins schreibt in seinem Buch der „Gotteswahn“,

Gott sei ein Monster im Alten Testament.

 

Altizer: Gott starb in Auschwitz!

Theology and the Death of God by Thomas J.J. Altizer

Gott ist in Jesus Mensch geworden und gestorben in der Geschichte.

Gott ist als transzendenter Gott in der modernen, aufgeklärten Gesellschaft nicht mehr relevant. Spätestens seit den 2 Weltkriegen und dem unermesslichen Leid in Auschwitz, kann der moderne und insbesondere der postmoderne Mensch Gott nicht mehr verstehen.

 

Rabbi Borowitz: Auschwitz lässt uns an Gott zweifeln!

Aber wenn es Gott nicht gibt, wenn es keine Wahrheit mehr gibt, wenn es kein Gut oder Böse mehr gibt, warum lässt uns Auschwitz nicht gleichgültig und aufstehen im größten Protest?

In der tiefsten Dunkelheit von Auschwitz ahnen wir, wir sind keine willenlosen Bestien ohne Moral, es gibt mehr als Hoffnungslosigkeit!

 

 

 

  1. Wird Gott am Kreuz sichtbar?

 

Was sah der gottlose Henkersknecht am Kreuz.

Warum erkannte er was die Jünger nicht erkannten?: Wer ist dieser Mann?

 

Jesus betet in Markus 15,34:

„Und zu der neunten Stunde rief Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt übersetzt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“

 

Am Kreuz ist das Missverständnis über Jesus und über seine Berufung komplett:

„Und die vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe und sprachen: Ha, der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, 30 hilf dir nun selber und steig herab vom Kreuz! 31 Desgleichen verspotteten ihn auch die Hohenpriester untereinander samt den Schriftgelehrten und sprachen: Er hat andern geholfen und kann sich selber nicht helfen. 32 Der Christus, der König von Israel, er steige nun vom Kreuz, damit wir sehen und glauben. Und die mit ihm gekreuzigt waren, schmähten ihn auch. 33 Und zur sechsten Stunde kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde.“

Markus 15,29-33

 

Das Kreuz ist ein Anstoß!

Das Kreuz ließ viele scheitern an der Frage: „Jesus – Wer ist dieser Mann?“

Und an der zweiten Frage: „Wer ist dieser Gott?“

 

A favorite hymn, the magnificent „And Can It Be?“ by Charles Wesley

Deutsche Übersetzung:

Geheimnis groß: Gott selber stirbt.
Wer kann der Liebe Weg verstehn,
die mir, dem Sünder, Heil erwirbt?
Kein größres Wunder ist zu sehn.
So liebt uns Gott; drum betet an,
was unser Geist nicht fassen kann.

 

Gott kann nicht sterben!

Kann Gott leiden?

 

Große theologische Debatten: Theopassianismus – Patripassianismus:

Gott-Vater sei am Kreuz gestorben.

Analogie: Dreieinheit des Menschen: 1 Person – 3 Naturen: Der Leib stirbt aber die Seele nicht.

 

Theopaschitimus: “Einer der Drei starb“ unus de Trinitate passus est. Nach andauernden Kontroversen wurde die theopaschitische Formel.

Communicatio idiomatum („Austausch der Eigenschaften“)

Abendmahlsstreitigkeiten: Luthers Realpräsenz: Jesu Leib ist gegenwärtig und stirbt.

 

Gott kann nicht sterben oder sich verändern.

Jesus war so schwach wie wir, musste essen, schlafen, beten: Er starb!

 

 

 

Das Geheimnis der „Hypostase“:

  • Eine Person ungetrennt
  • Zwei Naturen unvermischt

 

Jesus musste 100% Gott sein: Nur Gott kann Sünde vergeben!

Jesus musste 100% Mensch sein: Denn der Preis der Sünde ist der Tod! Röm.6,23

Tod: Leiblich – brutalster Schmerzen!

Tod: Seelisch – Von allen Freunden verlassen!

Tod: Geistlich – Von Gott verlassen!

 

Theopaschismus Gott Vater leidet mit Christus. Jürgen Moltmann

Kann Gott mit uns leiden?

 

Kein Gott im Himmel der Griechen kann mit den Menschen Leiden: Aphatie-Axiom

 

Nur Gott kann den Schmerz nachempfinden, den Du durchmachst:

 

Gott gereute es: Nacham: Er empfand Schmerz.

Mein Herz kehrt sich in mir um[wendet sich gegen mich], ganz und gar erregt ist all mein Mitleid. Nicht ausführen will ich die Glut meines Zornes, will nicht noch einmal Ephraim vernichten. Denn Gott bin ich und nicht ein Mensch, in deiner Mitte der Heilige; ich will nicht in Zornglut kommen. –„

Hosea 11,8.9

 

30 Jahre lang hatte Jesus kein einziges Wunder getan.

Als der Geist Gottes über ihn kam, ihn durchdrang, begann sein übernatürlicher Dienst.

 

30 Jahre lang war er ohne Sünde.

Als aber der Geist Gottes über ihn kam erbarmte er sich über die Menschen:

„Und als er sich näherte und die Stadt sah, weinte er über sie

42 und sprach: Wenn auch du an diesem Tag erkannt hättest, was zum Frieden ⟨dient⟩! „

Lukas 19,41

 

Zalach!:

„Und der Geist des HERRN wird über dich kommen (Dich durchdringen / zalach), und du wirst mit ihnen weissagen und wirst in einen anderen Menschen umgewandelt werden. Und es soll geschehen, wenn bei dir diese Zeichen eintreffen, so tu, was deine Hand finden wird! Denn Gott ist mit dir.“

1.Samuel 10,6.7

 

„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes,

4 der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.“

2.Korinther 1,3.4



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