International Ministry Training: ” Der Leiter als geistlicher Vater” – Mario Wahnschaffe

Mario Wahnschaffe

21. Februar 2024
33 Minuten

International Ministry Training: ” Der Leiter als geistlicher Vater” – Mario Wahnschaffe
Curriculum 1:
Leiten und Charakter 1.Timotheus 3,1-13
Sittsam und Besonnen: Zurückhaltend und kulturelle Zusammenhänge begreifend

1. Geistliche Vaterschaft: Förderung von zuverlässigen Mitarbeitern

Eine Gemeinde der Liebe, gibt der Jugend das Licht der Vision weiter.

“Eine Generation wird der anderen rühmen deine Werke, deine Machttaten werden sie verkünden.” Ps.145:4

In der heutigen Gesellschaft und in dem Zeitgeist des Individualismus wird die Wahl des Berufs natürlicher Weise der Jugend selbst überlassen.
Es gehört zur Freiheit des Individuums einen ganz anderen Weg zu wählen, als er vielleicht von der älteren Generation vorgegeben wird.
Das ist positiv.
Oft wird bei diesem schon abgeschlossenen Weltbild vergessen, dass viele Jugendliche das Gefühl von Orientierungslosigkeit haben und den Wunsch haben Vision und Anleitung zu empfangen in einem Umfeld dass tausende von Möglichkeiten bietet.

Im Wort Gottes finden wir immer wieder das Prinzip der geistlichen und visionären Inspiration von der älteren zur jüngeren Generation.
Und wie die älteren im Glauben ihr geistliches Erbe an die Jüngeren weiter geben.

Die Berufung des Timotheus

Apg.16:1-3 schildert uns kurz und knapp die Berufung des Timotheus durch Paulus.

Dort stehen nur dürftige Informationen:
– Er war ein Jünger des Herrn und hatte ein gutes Zeugnis bei den Gemeinden
– Er war der Sohn einer jüdischen, gläubigen Frau und eines heidnischen Vaters, der ihn nicht hatte beschneiden lassen.
– Paulus wählt ihn als Begleiter aus
– Da alle Juden, ihn für den Sohn eines Heiden hielten, ist der Preis, dass er ihn um der Juden willen beschneiden lässt, was dann auch geschieht

Diese Geschichte gibt uns aber nicht genug Informationen, was Paulus dazu geführt hat, Timotheus als seinen Begleiter auszuwählen.

1.1. Paulus erkennt die geistliche Geschichte und das geistliche Erbe des Timotheus

2.Tim.1:5 Paulus hatte erkannt, dass der Glaube und das geistliche Erbe seiner Mutter und Großmutter in ihm waren.

1.2. Paulus erkannte und förderte und ermutigte die geistlichen Gaben in seinem Schützling

2.Tim.1:6 “Um dieser Ursache willen erinnere ich Dich, die Gnadengabe (Charisma) Gottes anzufachen, die in dir durch das Auflegen meiner Hände ist.”

1.3. Paulus nahm ihn in einen wichtigen Prozess der geistlichen Vaterschaft

Dieser Prozess war begleitet von

– Ermutigung und väterlicher Liebe:
2.Tim.2:1 “Du nun mein Kind, sei stark in der Gnade, die in Christus Jesus ist.”

– Ermahnung:
2.Tim.2:3 “Nimm teil an den Leiden als ein guter Streiter Christi Jesu!”

– Rat:
2.Tim.2:2 “und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Menschen an, die tüchtig sein werden, auch andere zu lehren!”

Hierin fällt sicher auch die körperlich schmerzliche und theologisch schwer nachvollziehbare Anweisung des Paulus an Timotheus sich um des Gewissens der Juden willen beschneiden zu lassen.

1.4. Dieser Prozeß verwandelte die Beziehung zwischen den beiden und auch die geistliche und berufliche Entwicklung des Timotheus:

– 1. Phase: Timotheus ist Assistent des Paulus Apg.16:3

– 2. Phase: Timotheus arbeitet als beauftragter Stellvertreter des Paulus in Ephesus. 1.Tim.1:3

– 3. Phase: Timotheus ist nun auch gleichgestellter Apostel neben Paulus auf Augenhöhe. 1.Thes.1:1 + 2:7

Paulus sagt hier in Phil.2:20,21
„Denn ich habe keinem ihm Gleichgesinnten, der aufrichtig für das Eure besorgt sein wird;
denn alle suchen das ihre, nicht das, was Jesu Christi ist.“

Paulus kannte den Schmerz der Enttäuschung, wenn Mitarbeiter, einen im Stich lassen.

2. Vaterschaft: Umgang mit Unzuverlässigkeit

2.1. Johannes Markus – Eine Biographie

Markus mit Beinamen Johannes war nicht einer der zwölf Apostel Jesu.
Er war Sohn einer wohlhabenden Frau, Maria.
In ihrem Haus traf sich geheim die erste Gemeinde.

Apg.12:12 „Petrus kam an das Haus der Maria, der Mutter des Johannes mit dem Beinamen Markus, wo viele versammelt waren und beteten.“

Durch Petrus kam er wahrscheinlich zum Glauben und erlebte Förderung durch ihn,
denn in 1.Pet.5:13 nennt Petrus ihn seinen Sohn.

Ein anderer geistlicher Vater und Förderer ist Barnabas.
Kol.4:10 Johannes Markus war der Vetter des Barnabas
Apg.12:25 Barnabas nimmt ihn mit sich nach Antiochia

Vaterschaft:
– Väter sind da
– Väter sehen das unsichtbare Potential
– Väter leben dir vor, wie es geht

Die Eintrittskarte für solch eine Art Beziehung in Jüngerschaft ist Dienstbereitschaft.
Apg.13:5 „Und als Paulus und Barnabas in Salamis waren, verkündigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden. Sie hatten aber auch Johannes zum Diener.

2.2. Das Versagen auf dem Missionsfeld

Apg.13:13 „Johannes aber sonderte sich von ihnen ab, und kehrte nach Jerusalem zurück.“

Gemeinschaft ist der Schutz für unsere Berufung.
Alleingang macht uns anfällig dafür aufzugeben.

2.3. Krise und Neuanfang

Apg.15:37-39 „Barnabas aber wollte auch Johannes mit Beinamen Markus mitnehmen. Paulus aber hielt es für richtig, den nicht mitzunehmen, der aus Pamphylien von ihnen gewichen und nicht mit ihnen gegangen war zu dem Werk. Es entstand nun eine Erbitterung, so daß sie sich voneinander trennten und Barnabas den Markus mitnahm und nach Zypern segelte.“

Barnabas (der Sohn des Trostes) sah in Markus das Potential und gab ihm eine zweite Chance.
Diese Investition lohnte sich!
Philm.24 Als Paulus am Ende seines Lebens verlassen im Gefängnis sitzt ist Markus wieder einer seiner Mitarbeiter.
2.Tim.4:11 Paulus schreibt an Timotheus:
„Nimm Markus mit dir, denn er ist mir nützlich zum Dienst.“
Markus ist in seiner Berufung wiederhergestellt und er wird der Schreiber des Markusevangeliums.



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