Die Zehn Gebote und Verheißungen – Teil 8 – Du wirst (sollst) nicht stehlen
Die Zehn Gebote und ihre Verheißungen Teil 8
„Du (sollst) wirst nicht stehlen!“
Exodus 20,15
1. Warum 10 Gebote? Ich bin befreit durch Gnade!
Besonders bei dem 8. Gebot wird deutlich, dass der Lieblingsspruch, von manchen reformierten Christen schräg kommt:
„Ich bin durch Gnade gerettet. Für mich gelten die 10 Gebote nicht mehr!“
Luther’s Lehre „Simul iustus et peccator“ (Gerechter und Sünder zugleich)
Wird hier nicht nur von Katholiken, sondern von manchen Reformierten falsch verstanden,
wenn sie bei der Steuererklärung 5‘ gerade sein lassen.
Letzte Woche hatten wir Taufe:
4 Menschen bekannten zurecht:
– Ich bin neugeboren
– Ich bin gerechtfertigt (Vollkommen gerecht vor Gott)
Durch Glauben!
Nicht durch menschlichen Glauben!
Sondern durch Glauben, der eine Gabe Gottes Ist!
Bild:
– Otto Lilienthal hatte großen Glauben an seinen Gleitflieger
– Oma hat wenig Glauben während sie mit dem Jumbo fliegt
Viele Christen denken dieser göttliche Glaube beschränkt sich auf Rechtfertigung.
Mit der Taufe beginnt ein zweiter Prozess: Heiligung
Heiligung geschieht durch denselben göttlichen Glauben!
Chrysostomos:
Theosis: Teilhabe an Christus – IHM ähnlich
„Du wirst nicht stehlen!“ Gottes Glaube verändert unser Handeln!
„Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern mühe sich vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen ⟨etwas⟩ mitzugeben hat!“
Epheser 4,28
2. Die Natur des Gebotes – Woher kommt das Stehlen?
Der erste Dieb ist der Teufel:
„Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge.“
Johannes 10,10
Das „Stehlen“ liegt uns im Blut!
Unser Vater Adam, war der erste Dieb und unser aller Vater!
Adam und Eva hatten Zugang zu allem im Paradies!
Zum Baum des Lebens und allen Bäumen!
Außer zu einem Baum: Dem Baum mit der Frucht der Erkenntnis von Gut und Böse!
Dieser Baum war reserviert!
Dieser Baum war heilig! – gehörte nur Gott!
Das Wissen: „Was ist der Unterschied zwischen Gut und Böse“? sollte allein bei Gott sein!
Das machte den Menschen zu einem Gegenüber.
In der Beziehung zu Gott sollte der Mensch Erkenntnis gewinnen.
Die erste Sünde: Diebstahl
Der Mensch wollte Erkenntnis unabhängig vom Autor.
Der erste, der sich des Plagiats schuldig machte, war Adam!
Das 8. Gebot ist grundlegend für alle Gebote auf der 2. Steintafel:
– 5.Gebot: Ehre Vater und Mutter – Du beraubst Dich Deiner Wurzeln
– 6. Gebot: Nicht morden – Du beraubst das Leben Deines Nächsten
– 7. Gebot: Nicht ehebrechen – Du stiehlst das Herz einer fremden Frau
– 9. Gebot: Nicht verleumden – Du zerstörst den Ruf Deines Nächsten
– 10. Gebot: Nicht begehren – Du stiehlst das Eigentum Deines Nächsten
Praktisch: Stehlen bezieht und beschränkt sich nicht nur auf materielle Dinge.
Sondern auch auf Seelen und das Leben anderer Menschen.
Verbot von Sklaverei im 18. Jahrhundert.
Verbot von Sexsklaverei
Kinderarbeit
Die Krankheit des Diebstahls ist eine Erbkrankheit und zieht sich durch die ganze Bibel:
Die Konsequenzen für Diebstahl sind hart!
– Jakob stahl den Segen durch Betrug, obwohl er der Auserwählte Gottes war.
– Achan stahl das Gott geweihte Gold in Jericho und starb mit seiner ganzen Familie
– Hananias und Saphira stahlen sich die Bewunderung der Gemeinde für ihre großzügige Spende und starben beide, weil sie den Heiligen Geist täuschten.
– Maleachi 3,8 Das Volk Israel beraubte Gott, indem sie ihn nicht mit dem 10. ehrten.
Die Wurzel des Stehlens: Ein Mangelgefühl und eine Lüge
Die Lüge hat einen Namen: Gott hat mich zwar berufen, aber er wird mich nicht versorgen.
Wer sich selbst hilft, dem hilft Gott!
Gott hatte Rebecca verheißen: „Der Ältere wird dem Jüngeren dienen!“
1.Mose 25,23
Doch Rebecca glaubte nicht an die Verheißung Gottes und zweifelte daran, dass Gott halten würde, was er ihr versprochen hatte und verleitete Jakob zum betrügerischen Diebstahl.
1.Mose 27,10
So stahl Jakob den Segen seines Bruders, indem er seinen Vater täuschte.
Was war sein Irrtum:
Ich erwarte den Segen, den nur Gott mir geben kann, von meinem Vater.
Er muss bitter für seinen Diebstahl bezahlen.
– Enttäuschung in der Ehe
– Enttäuschung im Beruf
– Bis er mit Gott selbst rang: „Ich lasse Dich nicht los, es sei denn, du hast mich vorher gesegnet!“ 1. Mose 32,27
Dieser Segen, trotz seines Diebstahls, kam dafür, dass Christus den Tausch am Kreuz eingenommen hat.
Er hat den Platz eines Diebes eingenommen:
„dafür, dass er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod und sich zu den Verbrechern[27] zählen ließ. Er aber hat die Sünde vieler getragen und für die Verbrecher[28] Fürbitte getan[29].“
Jesaja 53,12
Jesus sah seinen Platz bei den Dieben und Mördern als eine Erfüllung der Verheißung aus Jes.53,12:
„denn ich sage euch, dass noch dieses, was geschrieben steht, an mir erfüllt werden muss: »Und er ist unter die Gesetzlosen gerechnet worden«; denn auch das, was mich betrifft, hat eine Vollendung.“
Lukas 22,37
3. Verheißung dieses Gebotes
Jesus hat den Fluch des Gesetzes am Kreuz getragen, damit der Segen auf uns komme:
„Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist – denn es steht geschrieben: »Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!« –,
14 damit der Segen Abrahams in Christus Jesus zu den Nationen kam, damit wir die Verheißung des Geistes durch den Glauben empfingen.“
Galater 3,13.14
Durch Christus sind wir reich und haben alle Genüge.
„Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, da er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich wurdet.“
2.Korinther 8,9
Christus hat uns von dem Geist des Lüge und des Mangelbewusstseins erlöst und hat uns mit einer Mentalität der Großzügigkeit beschenkt:
„Habt diese Gesinnung in[4] euch, die auch in Christus Jesus ⟨war⟩[5],
6 der in Gestalt Gottes war und es nicht für einen Raub hielt[6], Gott gleich zu sein.
7 Aber er entäußerte sich[7] und nahm Knechtsgestalt[8] an, indem er den Menschen gleich geworden ist[9], und der Gestalt nach[10] wie ein Mensch befunden,
8 erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz.
9 Darum hat Gott ihn auch hoch erhoben und ihm den Namen verliehen[11], der über jeden Namen ist,“
Philipper 2,5ff.
Christus war reich und wurde arm um unseretwillen.
Der Tausch am Kreuz.
Wir sind reich durch Christus, um diesen Reichtum weiterzugeben.
„Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern mühe sich vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen ⟨etwas⟩ mitzugeben hat!“
Epheser 4,28
Chrysostomos: „Eine Kirche, die den Amen nicht teilhaben lässt, ist eine Kirche, die die Armen bestiehlt und das Leben nimmt.“
Chrysostomos sagt zu Markus 7,11:
„Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zum Vater oder zur Mutter spricht: Korban – das ist eine Opfergabe – ⟨sei das⟩, was dir von mir zugutegekommen wäre,
12 lasst ihr ihn nichts mehr für Vater oder Mutter tun,
13 indem ihr das Wort Gottes ungültig macht durch eure Überlieferung,“
Die Gläubigen haben eine Verpflichtung, ihre Abgaben an die Kirche auf den Zehnten zu beschränken, um für Ihre von Armut bedrohten Eltern einzutreten.
Großzügig vergeben
Christus wurde von seinem Kassierer betrogen.
Er wurde zu Unrecht mit Dieben gekreuzigt. Er wurde seines Rechts beraubt.
Und doch vergibt er denen, die ihm fluchen und betet für seine Feinde!
Was für ein Reichtum Christi!
Josef wurde von seinen Brüdern in die Sklaverei verkauft.
Nach 2.Mose 21,16 ein Verbrechen mit Todesstrafe.
Und doch sagt er zu seinen Brüdern:
„ Ihr zwar, ihr hattet Böses gegen mich beabsichtigt; Gott ⟨aber⟩ hatte beabsichtigt, es zum Guten ⟨zu wenden⟩, um zu tun, wie es an diesem Tag ist, ein großes Volk am Leben zu erhalten.“
1.Mose 50,20