Bergpredigt: Jesu Herzschlag Teil 6: Das Beste denken! Mat.7, 1-6 Preacher: Mario Wahnschaffe

Mario Wahnschaffe

12. März 2024
37 Minuten

Bergpredigt – Jesu Herzschlag! Teil 6:
“Das Beste Denken!” Mat.7,1-6

„»Urteilt nicht über andere, damit Gott euch nicht verurteilt.
2 Denn so wie ihr jetzt andere richtet, werdet auch ihr gerichtet werden. Und mit dem Maßstab, den ihr an andere anlegt, werdet ihr selbst gemessen werden.
3 Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Mitmenschen, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
4 Wie kannst du zu ihm sagen: ›Komm her! Ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!‹, und dabei hast du selbst einen Balken im Auge!
5 Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du klar sehen, um auch den Splitter aus dem Auge deines Mitmenschen zu ziehen.
6 Werft, was heilig ist, nicht den Hunden hin! Sie werden euch angreifen und in Stücke reißen. Und werft eure Perlen nicht vor die Säue! Sie werden die Perlen nur zertreten.«
Matthäus 7,1-6

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!

1. Einer der meistmissbrauchten Verse der Bibel!

Und der Vers, der von Christen am liebsten zitiert wird!
Es wohl der Vers, der am meisten von Nichtchristen zitiert wird.

Einer der Lieblingsverse, der postmodernen Gesellschaft:
Ich tue alles, was mir gefällt.
So lange es Spaß macht und keinem anderen schadet: Verurteile mich nicht dafür!

Das ist das stärkste Gesetz der Postmoderne: Es ist egal, was Du glaubst, was Du tust!
Alles ist erlaubt!
Niemand hat ein Recht, dich zu beurteilen oder Dich zu korrigieren!
Denn es gibt keine Wahrheit!
Kein Wahr oder Lüge.
Kein Richtig oder Falsch!
Alles ist ok und zu tolerieren.

Und ja! Für uns fühlt sich das zunächst, so richtig an, denn wer ist nicht zu unrecht verurteilt worden! Das ist wohl das Schlimmste, was einem passieren kann.

Und ja! Zu Unrecht verurteilt zu werden, ist der Nr. 1 Grund, dass Nichtchristen und Christen, sich von Kirche fernhalten, wegen der hartherzigen Verurteilung durch religiöse Christen.

Christen werden assoziiert mit engstirnigen, hartherzigen Menschen, die Verbrochene Menschen oberflächlich verurteilen und ablehnen.

Aber ist das Versagen der Christen der Inhalt dieses Verses?
Meint Jesus, dass gesunder Menschenverstand, klare Grenzen zu ziehen, andere zu korrigieren nun nicht mehr erlaubt wäre?
Wenn das der Fall wäre, dann dürfte:

– Kein Lehrer mehr Deine Klausuren benoten oder darüber urteilen, ob du versetzt wirst
– Kein Verkehrspolizist durfte Dir mehr einen Strafzettel ausstellen!
– Beispiel postmoderner Filmproduzent: Es gibt keine absolute Wahrheit, damit auch nichts Falsches: KI produzierte Videos können heute Scholz Putin den Krieg erklären lassen.
– Unsere Kultur sagt: Jeder kann Sex mit jedem haben. Niemand hat ein Recht dies zu beurteilen
– Ist es richtig, wenn ein Erwachsener Sex mit einer 12 jährigen hat? Ist es richtig hier still zu bleiben? Insbesondere wenn die 12 jährige Deine Tochter wäre?

Diese Fragen zeigen, wie wichtig, es für uns ist, diesen Vers richtig zu verstehen im Alltag.

Richtiges Bibelverständnis
3 Gute Werkzeuge schwierige Bibelverse zu verstehen:

– Reiße Verse nicht aus dem Kontext! Ließ die Verse davor und danach: Verständnis des Kontext, Zusammenhang.
– Die Bibel erklärt sich selbst: Der beste Weg Bibelstellen zu verstehen, beleuchte sie mit anderen Bibelversen! Erkläre dir die Bibel nicht durch Deine Gefühle sondern durch andere Bibelverse. „Die Summe deines Wortes ist Wahrheit!“ Ps.119,160
– Seid nicht nur Hörer, sondern Täter des Wortes!

2. Richtige Unterscheidung und Beurteilung im Alltag

„Richtet / Urteilt nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“

Wie ist der Kontext? Heißt das, dass wir Dinge oder andere Menschen im Alltag nicht beurteilen dürfen?

Kontext: Matthäus 6: Jesu Abrechnung mit religiöser Heuchlei:
– Richtiges Almosengeben Mat.6,1-4
– Richtiges Beten – nicht zur Show! Mat.6,5-15
– Richtiges Fasten Mat.6,16-18
Jesus nennt solche Pharisäer Heuchler! Hat Jesus hier Charakter eingeschätzt und vor Heuchelei gewarnt?

Kontext: Matthäus 7,15: Warnung vor den falschen Propheten
Und das Instrument, wie man falsche Propheten erkennen kann.

Wenn Jesus uns auffordert, kompetent zu sein, falsche Propheten zu erkennen und zu beurteilen,

wie passt das zusammen mit „Du sollst nicht richten?“ im selben Kapitel 7

oder Mat.7,6: ?
„Werft, was heilig ist, nicht den Hunden hin! Sie werden euch angreifen und in Stücke reißen. Und werft eure Perlen nicht vor die Säue! Sie werden die Perlen nur zertreten.«

Jesus lehrt hier nicht: Du sollst ein Leben ohne weise Unterscheidung der Geister führen!

Jesus lehrt hier nicht, dass wir innerhalb der Gemeindefamilie unsere Geschwister nicht liebevoll ermahnen sollen.

3. Urteile nicht wie ein Heuchler!

2 Denn so wie ihr jetzt andere richtet, werdet auch ihr gerichtet werden. Und mit dem Maßstab, den ihr an andere anlegt, werdet ihr selbst gemessen werden.
3 Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Mitmenschen, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht?
4 Wie kannst du zu ihm sagen: ›Komm her! Ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!‹, und dabei hast du selbst einen Balken im Auge!
Matthäus 7,2-4

Es geht Jesus also darum:
– Urteile nicht heuchlerisch!
– Und nicht: „Beurteile nicht. Korrigiere nicht!“

– Hilf deinem Bruder, den Splitter aus dem Auge loszuwerden, um klarer zu sehen
– Aber nicht: Verurteile Deinen Bruder und zerstöre ihn in Grund und Boden wegen kleinen Fehlern, während du selbst viel größere Baustellen in Deinem Leben hast!

4 wichtige Ratschläge über Beurteilung im Alltag:

a) Jesus: Beurteile Deine Brüder nicht oberflächlich!

„Richtet nicht nach dem äußeren Schein, sondern urteilt gerecht!«
Johannes 7,24

Als International Church wollen wir offen sein für alle Menschen, ganz egal, wie sie aussehen. Beispiel: Gemeinde und ihr neuer Pastor verkleidet als Bettler.

Wir wollen lernen das Allerbeste von Menschen zu denken und sie nicht aufgrund ihres Aussehens zu beurteilen.

Verurteile nicht von ferne, sondern beurteile korrekt. Meine Begegnungen mit Obdachlosen.
Gegenbeispiel: Pfarrer der Geistesgaben hatte und Jungen verführte.

b) Paulus: Beurteile nicht heuchlerisch!

„Deshalb bist du nicht zu entschuldigen, Mensch, jeder, der da richtet; denn worin du den anderen richtest, verdammst du dich selbst; denn du, der du richtest, tust dasselbe.“
Römerbrief 2,1

Oft verurteilen wir die Fehler anderer so hart, wo wir selbst eine Baustelle haben.

„Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut und weißt nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet?“
Römerbrief 2,4

Wer selbst nicht den Schock der Sündenerkenntnis und die überwältigende Erfahrung der Gnade erfahren hat, wird hartherzig mit sich selbst und dann auch mit anderen.

Durch harte Verurteilung anderer, versuchen wir unser eigenes Versagen zu relativieren.
Katholische Priester die Jugendliche bestraft haben für Pornographie und selber Kinder sexuell missbraucht haben.

c) Wir versuchen nicht Ungläubige zu christlichem Benehmen umzuerziehen

„Denn was habe ich zu richten, die draußen sind? Richtet ihr nicht, die drinnen sind?“
1.Korinther 5,12

Die aber draußen sind, wird Gott richten. Verstoßt ihr den Bösen aus eurer Mitte!

Ich erziehe meine Kinder nach meinen Standards. Kinder anderer Familien gehen mich nichts an!

Mich gehen die Sünden von Leuten außerhalb der Gemeinde nichts an.

Das ist der Grund, warum, viele die Kirche meiden, wegen dem heuchlerischen Richtgeist der Christen.

Als International Church Bonn wollen wir eine Jesus-Kultur der Gastfreundschaft leben:

Muslime, Atheisten, Agnostiker sind bei uns herzlich willkommen! Du gehörst zur ICB Family!
Du brauchst nicht zu glauben um dazuzugehören!
Du brauchst nicht zu leisten, um dazuzugehören.

Jesus war Freund der Sünder und Prostituierten.
Er suchte ihre Gemeinschaft und seine Präsenz veränderte sie in ihrem Charakter.

Gläubige können Menschen nicht verändern.
Aber wir können Menschen zu Jesus führen, damit Jesus sie verändert!
Wir können Menschen lieben wie sie sind und sie bekannt machen, mit dem, der sie verändert!

Jesus liebt uns wie wir sind, aber er lässt uns nicht, wie wir sind.

d) Ich helfe Brüdern, die gespolpert sind

1. Kein schlechtes Reden!

„Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten“. 2. Mose 20,16

Keine Verleumdung oder Afterreden hinter dem Rücken von Geschwistern.
Keine schlechte Rede gegen Geschwister in der Gegenwart anderer, die unbeteiligt sind.
Wir breiten Sünden und Konflikte mit Geschwistern nicht vor Unbeteiligten aus.

Wie korrigiert Jesus Brüder, die Fehler begehen?

– Indem wir schlecht über sie hinter dem Rücken reden?
– Indem wir sie öffentlich erniedrigen und aus der Gemeinde werfen? Sicher nicht!

– Zurechtweisung unter vier Augen – Diskretion!
– Erst danach!: Gespräch mit 1 oder zwei Zeugen – Mediation
– Erst danach!: Einbeziehung der Kleingruppe, evtl Gemeinde – Öffentlichkeit erst zuletzt.

„Sündigt aber dein Bruder, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen. Hört er nicht auf dich, so nimm noch einen oder zwei zu dir, damit jede Sache durch zweier oder dreier Zeugen Mund bestätigt werde. Hört er auf die nicht, so sage es der Gemeinde. Hört er auch auf die Gemeinde nicht, so sei er für dich wie ein Heide und Zöllner.“
Matthäus 18,15-17

2. Keine religiöse Manipulation

– Gottesdienstbesuch
– Mitarbeit
– Spenden
Sind freiwillig und nicht unter Zwang!

Ermahnung und Ermunterung geschehe im Geist der Sanftmut. Galater 6,1
Böses werde nicht mit Bösem vergolten. 1.Thessalonicher 5,14.15
Streit ist gesund, wenn er Bedürfnisse und Grenzen klärt. Streit ist destruktiv, wenn er das Ziel hat, dem anderen zu schaden oder ihn zu zerstören. Galater 5,15

Im Geist der Liebe

3. Verpflichtung zur Gewaltlosigkeit

Die Bergpredigt ist das Grundgesetz des Reiches Gottes.

– Verpflichtung zur Gewaltlosigkeit. Matthäus 5,5
– Keine Vergeltung. Matthäus 5,39
– Böses wird mit Guten überwunden. Römerbrief 12,21

Wir berühren andere Menschen nicht, bevor wir um Erlaubnis gebeten haben.
Keine psychische und körperliche Gewaltanwendung.

Fußnoten:

2. Keine religiöse Manipulation

„Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt übereilt wird, so bringt ihr, die Geistlichen, einen solchen im Geist der Sanftmut wieder zurecht.“
Galaterbrief 6,1

„Wir ermahnen euch aber, Brüder: Weist die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, nehmt euch der Schwachen an, seid langmütig gegen alle! Seht zu, dass niemand einem anderen Böses mit Bösem vergilt, sondern strebt allezeit dem Guten nach gegeneinander und gegen alle!“
1.Thessalonicher 5,14.15

„Wenn ihr aber einander beißt und fresst, so seht zu, dass ihr nicht voneinander verzehrt werdet!“
Galater 5,15

3. Verpflichtung zur Gewaltlosigkeit

„Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben.“
Matthäus 5,5

„Ich aber sage euch: Widersteht nicht dem Bösen, sondern wenn jemand dich auf deine rechte Backe schlagen wird, dem biete auch die andere dar;“
Matthäus 5,39

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit dem Guten!“
Römerbrief 12,21



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