Bergpredigt 8 Türen zum Glück Teil 4 Dürsten nach Gerechtigkeit

Mario Wahnschaffe

12. Oktober 2023
46 Minuten

Predigtreihe: Bergpredigt: Die 8 Türen zum Glück!

Teil 4: Die vierte Seligpreisung Matthäus 5,6

Vierte Seligpreisung:

„Glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden.“
Matthäus 5,6

1. Jesus stellt alles auf den Kopf!

Jesus erklärt Menschen für Glücklich, die äußerlich alles andere als Glücklich sind!
Jesus segnet Menschen, die äußerlich nicht gesegnet erscheinen.

Glückselig sind Menschen, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit!

Menschen sind gemeint, die Schmerzen leiden vor Hunger und Durst.

Schmerzen darüber, dass sie Gerechtigkeit vermissen!

Gerechtigkeit in Ihrem eigenen Leben mangelt!
Gerechtigkeit in der Welt mangelt!

Jesus stellt die Welt auf den Kopf: Indem er uns zuspricht.

Glücklich wird man nicht durch bestimmte äußere Umstände!

Die Welt sagt:
Glücklich wirst du, wenn Du:
– Erfolgreich bist in deinem Beruf
– Viel Geld verdienst!
– Eine glückliche und erfüllende Ehe hast
– Ein großes Haus hast
– Gut aussiehst
– Beliebt bist bei allen!

Die Welt sagt: Glück kommt von außen.
Du fühlst Dich, entsprechend Deiner Umstände.

Jesus sagt, Du bist glücklich, obwohl Du eigentlich aufgrund Deiner Umstände unglücklich sein müsstest!

Das Glück dieser Welt ist zerbrechlich und wandelt sich sofort, je nachdem, wie Deine Umstände sind.

Jesus sagt, Du bist glückselig, aufgrund des Charakters, der Dir von Gott geschenkt wurde.
Aufgrund Deines christus-mäßigen Charakters.

Eine Glückseligkeit, die unerschütterlich ist, von Umständen.
Eine Glückseligkeit, die bis in die Ewigkeit fließt und bei Dir bleibt!

Das ist der Unterschied zwischen Glückseligkeit und Spaß!

2. Dieses Glück kommt allein durch seinen Segen!

Jesus stellt in der Bergpredigt alles auf den Kopf was „Ursache und Wirkung“ angeht!

In der Welt wird Dir gesagt:
– Wenn Du Dich genug anstrengst und hart arbeitest.
– Wenn Du die richtigen Kontakte und Beziehungen hast
– Wenn Du durch Klugheit und Wissen, Deine Herausforderungen unter Kontrolle bringst

Doch in den Seligpreisungen wird gleich von Anfang an klar gestellt, woher diese Glückseligkeit kommt:

Glückselig, die arm sind vor Gott!

Wir müssen uns klar machen, dass diese Qualität von Glückseligkeit kommt allein von Gott!
Ich habe Gott gar nicht zu bieten!
Ich kann ihm nichts bringen!
Nichts vor ihm leisten!
Gott ist mir nichts schuldig!
Alles, was ich habe ist von Gott!

Alle Seligpreisungen bauen auf die erste Seligpreisung auf:
Ich bin glücklich,
ich bin gesegnet,
nicht weil ich etwas frommes vor Gott geleistet habe, sondern weil er mich gesegnet hat!

Dieses Glück kommt durch Gott und durch den göttlichen Charakter, den er in mich gelegt hat:
– Bedürftigkeit vor Gott
– Trauer über die Sünde
– Sanftmütigkeit
– Hungernd und dürstend nach Gerechtigkeit

Also nicht durch menschliche Stärke, sondern durch Gottes Segen!
Durch seine Kraft!
In mir ist nichts Attraktives, nichts Glorreiches.

Ich bin gesegnet, nicht weil ich so gut und fromm bin,
sondern trotz meiner Sündigkeit und Verlorenheit!
Eine völlige Absage an: „Wenn ich das leiste, dann bekomme ich das als Ergebnis“

3. Mit Jesus auf dem Berg der Segnungen

Jesus steigt auf den Berg, um seine Jünger zu segnen!

Gott segnet vom Berg aus!
Das ist ein bekanntes Bild aus dem Alten Testament!

In 5.Mose 11,29 kommt es zu einer dramatischen Begegnung zwischen Gott und seinem Volk.
Gott fordert das Volk auf, sich zu entscheiden zwischen Gehorsam und Ungehorsam.
Zwischen Segen und Fluch!

Und er lässt die eine Hälfte der 12 Stämme auf den Berg des Segens (Garizim) und die andere Hälfte auf den Berg des Fluches (Ebal) steigen.

Und er lässt vom Berg des Fluches (Ebal) alle verfluchen, die sich gegen die 10 Gebote, gegen die Gerechtigkeit Gottes wenden.

Und Gott lässt vom Berg des Segens (Garizim) alle segnen, die sich für die 10 Gebote, also für die Gerechtigkeit Gottes entscheiden.

Was ist Fluch?:
Krankheit?
Niederlage?
Nicht in der Lage sein, das Land einzunehmen, das Gott für Dich vorgesehen hat.

Was ist Segen?:
Das Land, das Gott für Dich vorgesehen hat einzunehmen und darin zu leben!

Auf Deutsch: Wenn Du Dich für die Gerechtigkeit Gottes entscheidest, wird Gott Dich segnen!

Mose war wohl einer der gerechtesten Propheten, trotzdem scheiterte er an der Gerechtigkeit Gottes! Er konnte nicht in das verheißene Land, weil er Gott wegen einer „Kleinigkeit“ ungehorsam war.

Josua war „eingeschüchtert“ voller Ehrfurcht vor der „nicht erfüllbaren“ Gerechtigkeit Gottes.
Bevor er das Land einnahm. Brachte er Gott auf Ebal, auf dem Berg des Fluches ein Opfer dar auf einem besonderen Altar. Ein Altar aus unbehauenen Steinen.
Nicht ein menschliches Opfer aus einem menschengemachten Opferaltar, sondern durch Gottes Opfer, den göttlichen Hohepriester, erreichen wir die Gerechtigkeit Gottes.

Josua kapitulierte und erkannte: Kein Mensch wird der Gerechtigkeit Gottes gerecht!

Religionen versuchen den Level der Gerechtigkeit Gottes zu reduzieren und erreichbar zu machen.

Paulus sagt in Phil.3,6 von seiner „Gerechtigkeit“:

„Der Gerechtigkeit nach, die im Gesetz ist, war ich untadelig“

Was ist Gerechtigkeit?:
Richtig stehen vor Gott!
Auf Deutsch: Zertifiziert! Bestimmte Anforderungsmaßstäbe erfüllen.
Nachweis von Maßstäben, Anforderungen und Standards oder Ausbildungen.

Paulus zog seine Gerechtigkeit aus den Standards der jüdischen Tradition:
– Beschnitten am 8. Tag
– Aus dem Geschlecht Israel, dem Stamm Benjamin, Hebräer von Hebräern
– Dem Eifer nach ein Verfolger
– Der Gerechtigkeit im Gesetz untadelig

Seine Gerechtigkeit, sein Selbstwert, seine Identität: Ich bin ein Guter Mensch
Kam aus menschlichen Standards
Gerechtigkeit aus jüdischer Tradition war leistungsorientiert.

Immanuel Kant hat die „göttliche Gerechtigkeit“ als unpraktikabel, unerfüllbar und damit sinnlos erklärt.
Er formulierte eine menschlich erfüllbare Gerechtigkeit: Den „Kategorischen Imperativ“:

„Handle nur nach der derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Der Mensch selbst ist der Maßstab dieser Gerechtigkeit.

Heutzutage ist jeder ein Guter Mensch, denn jeder ist besser als Adolf Hitler oder Josef Stalin.
Aber der Maßstab ist nicht Adolf Hitler oder Stalin: Der Maßstab ist der Heilige Gott selbst.
Und da versagen wir alle!

Auch in der christlichen Theologie gab es immer wieder Tendenzen, Gott zu trennen.
Ein strafender unversöhnlicher Gott des Alten Testaments.
Ein liebender Gott, der im Neuen Testament Sünde übersieht. Jesus, der das Gesetz abschafft und predigt. Komm zu Gott so wie Du bist, du brauchst Dich nicht zu verändern!

Doch Jesus hebt das Gesetz nicht auf.
Die Bergpredigt reduziert nicht die 10 Gebote,
Jesus treibt die 10 Gebote in den Bereich des menschenunmögliche!

Mat.5,22 Wer zu seinem Bruder zürnt und sagt: Idiot! : Verfällt der Hölle!
Mat.5,28 – Wer eine Frau ansieht sie zu begehren: Verfällt der Hölle!
Mat.5,20 – Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist, als die der Schriftgelehrten, werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen.

Mat.5,48 – Ihr sollt vollkommen sein, wie Euer himmlischer Vater vollkommen ist!

Jesus hebt die Gerechtigkeit auf Gottes Level: Unerfüllbar!

Paulus bekennt: „Da ist keiner, der gerecht ist!“ Römer 3,10

4. Hungrig und durstig nach Gerechtigkeit!

Wenn wir von neuem geboren sind, dann werden wir wieder lebendig!

Dann ist die Appetitlosigkeit vorbei und dann erwacht in uns ein unstillbarer Durst und Hunger nach Gerechtigkeit!

Wir sehen Gerechtigkeit nicht mehr als etwas an: Na das ist für Selbstgerechte Gesetzliche!

Dann wird Gerechtigkeit für uns unverzichtbar!
Wir können ohne Gerechtigkeit nicht mehr leben!
So wie wir nicht ohne Nahrung und ohne Wasser leben können!

Gottes Gerechtigkeit ist eine „Fremde Gerechtigkeit“ (Dietrich Bonhoeffer)

Gottes Gerechtigkeit wird uns aus Gnade geschenkt in Jesus Christus!

„Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit wurden in ihm.“
2.Korinther 5,21

Heiligung: Wir werden zu Werkzeugen seiner Gerechtigkeit

Dann empfinden wir wieder Schmerzen, wenn wir mit Ungerechtigkeit konfrontiert werden.
Diese Geruchsnerven werden wieder aktiviert, die tot waren:
Wir können es dann nicht ertragen, alle 5‘ gerade sein zu lassen. Beispiel
Wir leiden unter der Ungerechtigkeit der Welt: Verein Leben in Freiheit veranstalten am 14.10.23 in Bonn um 14:00 Uhr den diesjährigen „Walk for Freedom“,

„stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit!“
Römer 6,13

Heiligung ist nicht ein menschliches Werk, sondern ein Werk des Heiligen Geistes.
Indem wir Gottes „Erkennen“
Intellektuelles Wissen über die Taufe: Röm.6,3
Tiefes Erkennen über unser „Mitgekreuzigt sein mit Christus“ Röm.6,6
Identität: Wir halten uns der Sünde für tot, Gott aber lebend Röm.6,11

Göttliche Gerechtigkeit

Göttliche Gerechtigkeit die über persönliche Tugend hinausgeht:

Jesus ließ sich taufen, nicht weil er ungerecht war, er war heilig!
Er ließ sich taufen, um alle Gerechtigkeit zu erfüllen.
Er sollte sein Leben hingeben für die Menschen.

„Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch Christus hat für euch gelitten und euch ein Beispiel hinterlassen, damit ihr seinen Fußspuren nachfolgt;
der keine Sünde getan hat, auch ist kein Trug in seinem Mund gefunden worden,
der, geschmäht, nicht wieder schmähte, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der gerecht richtet;“
1.Petrus 2,21-23

Josef war gerecht. Matthäus 1,19
Er tat etwas über menschliche Gerechtigkeit hinaus, etwas, was ihm menschlich unmöglich war.

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