“Balance: Berufung, Dienst und Glücklicher Single” – Dr. Tanja Küppers
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“Balance: Berufung, Dienst und Glücklicher Single” – Dr. Tanja Küppers
Heute machen wir weiter mit unsere Mitarbeiter- und Leiterschulung; und zwar mit dem Thema „Balance: Berufung, Dienst und glücklicher Single.“
Wir lesen in der Bibel, dass Mitarbeiter und Leiter ein Geschenk von Jesus Christus sind für die Gemeinde. Deswegen berufen sich Mitarbeiter und Leiter zum Dienst nicht selbst, sondern Mitarbeiter und Leiter werden von Jesus Christus eingesetzt.
Da wir Jesus Christus so dankbar sind, dass er uns hilft, gute Mitarbeiter und Leiter zu werden, wollen wir beten:
Herr Jesus Christus, ich liebe Dich und weil ich Dich liebe, möchte ich Deine Gebote halten.
Hilf mir, Dir jeden Tag ähnlicher zu werden. Hilf mir, anderen zu dienen und sie zu lieben, auch wenn es schwer ist und mir manchmal alles abverlangt. Gib mir die Disziplin, meine Gedanken auf Dich auszurichten und meiner Bestimmung zu folgen. Fülle mich mit Deiner Hoffnung und Deiner Liebe, um ein Licht für andere zu sein. Du hast mich bei meinem Namen gerufen; ich bin Dein. Gebrauche mich zu deiner Ehre und segne dieses Bibeltraining. In Jesu Namen, Amen.
Danke, dass Du heute zugeschaltet hast.
Falls Du heute zum ersten Mal dabei bist, lass mich kurz erläutern, worum es in dieser Bibeltrainingsreihe überhaupt geht.
Diese Trainingsreihe befasst sich umfänglich mit dem Thema „Leiten und Charakter“ und bezieht sich auf den 1. Brief Timotheus 3, 1-13.
Hier spricht Paulus, der Verfasser des Briefes, über die Voraussetzungen für den Aufseher- und den Diakonendienst.
Lasst uns daher nochmals Kapitel 3, Verse 1 ff kurz lesen. In meiner Elberfelder Übersetzung steht geschrieben:
„Das Wort ist gewiss. Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, so begehrt er ein schönes Werk. Der Aufseher nun muss untadelig sein, Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, anständig, gastfrei, lehrfähig, kein Trinker, kein Schläger, sondern milde, nicht streitsüchtig, nicht Geld liebend, der dem eigenen Haus gut vorsteht und die Kinder mit aller Ehrbarkeit in Unterordnung hält –
Wenn aber jemand im eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen?-„
Was möchte Paulus in seinem ersten Brief an Timotheus hier eigentlich zum Ausdruck bringen?
Timotheus war ein junger Mitarbeiter der Gemeinde in Ephesus, in die Paulus – wie wir in der Apostelgeschichte nachlesen können – viel Zeit und harte Arbeit investiert hatte. Mit dieser jungen Gemeinde in Ephesus fühlte sich Paulus sehr verbunden und so schrieb er Timotheus, um ihm Anweisungen zu geben, wie Gemeindeaufbau durch gesunde Lehre vollzogen werden soll.
Die soeben vorgelesenen Verse aus Kapitel 3 des 1. Briefes Timotheus sprechen von den Qualifikationen, die ein Leiter in der Gemeinde haben sollte.
Die Qualifikationen für Führungsqualitäten innerhalb der Gemeinde, die Paulus hier nennt, haben alle mit Charakter zu tun. Es wird deutlich, dass persönliche Integrität für Gott ein viel größeres Anliegen ist als Bildung, Status, Beredsamkeit oder mitreißende Ausstrahlung. Joanna sprach letzte Woche davon, dass der Dienst zum Lebensstil werden soll. Ministry as a lifestyle she said. What a statement!
Es ist ohne Frage, dass die Anforderungen an jene, die berufen sind zum Dienst, hoch sind.
Was es dabei jedoch zu beachten gilt, ist zu verstehen, dass Leiter in der Gemeinde nicht unbedingt einen besseren Charakter als andere Christen haben und keineswegs eine geistliche Elite darstellen.
Was vielmehr zu verstehen ist, ist dass Gott uns alle gleichermaßen dazu aufruft, Christus ähnlich zu werden. Wir sind alle seine Jünger und somit auch alle am Gemeindeaufbau beteiligt.
Wer zur Leitung und zum Dienst in der Gemeinde berufen ist, sind daher jene, welche die Frucht des Geistes aufweisen. Und wenn wir über Frucht des Geistes sprechen, dann ist dies in dem Brief an die Galater 5, 22-23 wie folgt beschrieben. Da heißt es: „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit“ beziehungsweise Selbstbeherrschung.
Über einige der Qualifikationen für Leiter haben wir bereits in den vorherigen Einheiten des Bibeltrainings gehört;
– Yasu sprach über Berufung zur Leitung
– Winston sprach über Leiten mit Freude
– Mario sprach über Charisma und Charakter
– Joanna sprach über Balance zwischen Berufung, Dienst und Familie
Von Joanna haben wir auch gelernt, was man konkret tun kann, um diese Balance zu erreichen.
Worauf werde ich mich heute beziehen?
In meinem Vortrag möchte ich mich auf die Qualifikation beziehen, die im Kapitel 3, Vers 2 beschrieben ist. Dieser Vers ist recht kurz; denn es heisst „Mann einer Frau“; wobei das Wort „einer“ als Zahlwort zu verstehen ist, d.h. also nicht ein Mann, der mit mehreren Frauen vereint ist, sondern ein Mann, der mit einer einzelnen Frau in einer monogamen Ehe lebt.
Wenn man diesen Passus 1 zu 1 anwendet, könnte man daraus schließen, dass nur ein verheirateter Mann eine Leiterschaft innehaben darf.
Das wiederum würde aber bedeuten, dass ich persönlich in zweierlei Hinsicht heute gar nicht zu Euch sprechen dürfte; denn ich bin weder verheiratet noch ein Mann.
Der Fokus meines heutigen Parts soll sich aber nicht auf Mann versus Frau beziehen. Das wird heute keine Gender-diskussion. Ich werde mich eher auf das Thema Leiterschaft trotz Ehelosigkeit widmen.
Lasst uns nochmals kurz das Thema Leiterschaft im Hinblick auf Paulus Brief an Timotheus beleuchten:
In der Apostelgeschichte 20, 28 heißt es: „Habt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch als Aufseher eingesetzt hat, die Gemeinde Gottes zu hüten, die er sich erworben hat durch das Blut seines eigenen (Sohnes)!“
Lasst mich daher provokativ fragen: Wenn Paulus in seinem Brief an Timotheus vom Ehestatus als Qualifikationskriterium für Leiterschaft ausgeht, würde es dann bedeuten, dass ein Unverheirateter nicht als Aufseher bzw. Leiter eingesetzt werden kann, um die Gemeinde Gottes zu hüten?
Schauen wir uns weiter an, was Paulus in seinem ersten Brief an die Thessalonicher 5, 12 geschrieben hat. Da heißt es: „Wir bitten euch aber, Brüder, dass ihr die anerkennt, die unter euch arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen.“
Lasst mich Euch alle erneut fragen: Wenn Paulus in seinem Brief an Timotheus vom Ehestatus als Qualifikationskriterium für Leiterschaft ausgeht, würde es dann bedeuten, dass ein Unverheirateter in seiner Leiterschaft von Euch bzw. der Gemeinde nicht anerkannt werden würde?
Die Auflösung dieser Fragestellungen zur Berufung und des Dienstes auch von Unverheirateten erlangen wir, wenn wir uns mit dem 1. Brief von Paulus an die Korinther auseinandersetzen.
In der Predigt von Pastor Mario vom 31.12.2023 haben wir bereits über die Gemeinde in Korinth gehört; eine Gemeinde, die ihren Pfad der Liebe Gottes komplett verloren hatte. Man muss wissen, dass Paulus selbst diese Gemeinde gegründet hatte und dort in Korinth 1,5 Jahre lebte. Daher ist dieser Brief von Paulus ein sehr persönlicher Brief an seine Freunde in der Gemeinde gespickt mit vielen praktischen Ratschlägen, die ihnen helfen sollten, mit ihren Schwierigkeiten und Herausforderungen in ihrer Jüngerschaft umzugehen.
Einige dieser Ratschläge erfahren wir in Kapitel 7.
Kapitel 7 beschäftigt sich grundsätzlich mit dem Verhalten in der Ehe. Und hier erscheint auch der Passus „Mann einer Frau“; den wir ja bereits aus dem 1. Brief an Timotheus kennen und um den es ja in der heutigen Abhandlung gehen soll.
Interessanterweise schreibt Paulus in Kapitel 7, Vers 8 aber auch von den Unverheirateten und den Witwen und räumt dabei ein, „es ist gut für sie, wenn sie bleiben wie ich“.
Was bedeutet das? Du musst wissen, Paulus war unverheiratet und sagt hiermit eindeutig, dass dieser Beziehungsstatus gut ist. Es ist ok, unverheiratet zu sein!
Lesen wir Kapitel 7 weiter, dann stoßen wir auch auf die Verse 25 bis 40, in denen Paulus über die Unverheirateten; also über die Ehelosigkeit ausgiebig schreibt. 15 Verse räumt er diesem Thema ein!
Und hier bekräftigt er abermals, dass dieser Beziehungsstatus gut ist, denn er schreibt in Vers 26 „Ich meine nun, dass dies um der gegenwärtigen Not willen gut ist, dass es für einen Menschen gut ist, so zu sein“. Das heißt, unverheiratet zu sein, wird von Paulus als gut; als absolut ok befunden.
Warum gibt Paulus den Unverheirateten überhaupt diesen Raum in Kapitel 7? Warum setzt er diesen Fokus? Warum ist ihm das Thema Ehelosigkeit so wichtig? Er spricht 15 Verse lang darüber!
Dies erfahren wir in Kapitel 7, Vers 32; denn Paulus will eine Sache klarstellen:
„Ich will aber, dass ihr ohne Sorge seid . Der Unverheiratete ist für die (Sache) des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefallen möge“; und in dem Vers 33 heißt es weiter: „der Verheiratete aber ist um die (Dinge) der Welt besorgt, wie er der Frau gefallen möge und (so) ist er geteilt“.
Paulus spricht sogar in Vers 35 davon; dass der Unverheiratete „ohne Ablenkung beim Herrn bleibt“.
Warum schreibt Paulus dies so?
Es ist wichtig zu verstehen, dass Paulus diese Aussagen mit dem Verständnis tätigt, dass die Zeit auf Erden begrenzt ist. Dies erkennen wir, wenn wir Vers 29 lesen; denn da heißt es „denn die Gestalt dieser Welt vergeht.“
Wenn man diesen Hintergrund – der begrenzten Zeit – verstanden hat, dann liegt die eindeutige Chance in der Ehelosigkeit darin, dass sich der Unverheiratete voll und ganz auf die Belange des Herrn konzentrieren kann. Ich kann nur sagen Carpe Diem! Nutze den Tag!
Diesen ungeteilten Fokus auf Gott spricht Paulus eher den Unverheirateten als einer verheirateten Person zu.
Warum? Weil sich der/die Verheiratete um die Dinge der Welt kümmern muss.
Und seien wir mal ehrlich. Egal, ob wir uns auf das Leben im ersten Jahrhundert beziehen oder auf unseren heutigen Alltag im 21. Jahrhundert; das Leben war und ist anspruchsvoll und angereichert mit vielen, unterschiedlichen Themen. Wir sind eingebunden in unseren Haushalt, Beruf, Studium, Aus&Weiterbildung, Familie & Freunde, Hobbies oder anderen Verpflichtungen, die man so eingeht. Und in einer Ehe kommen noch einige weitere Themen wie bspw. Kindererziehung oder alleine die zeitliche Abstimmung mit dem Ehepartner dazu.
Wenn man dies verstanden hat, erkennt man die große Chance als Unverheirateter, da muss man sich organisatorisch nur um sich selbst kümmern, man muss sich mit niemanden abstimmen und kann somit seine eigenen Prioritäten setzen. Wenn ich morgens aufstehe, oder abends zu Bett gehe, kann ich in Ruhe Bibel lesen; da ist niemand, der mich ablenkt. Wenn ich Sonntags zum Gottesdienst gehe und im Anschluss noch Zeit mit anderen Mitgliedern der Gemeinde verbringe, ist da niemand, der ungeduldig mit dem Essen auf mich zu Hause wartet. Wenn ich mir überlege, in eine Kleingruppe zu gehen oder mich aktiv in die Gemeinde einbringen will – sei es beim Lobpreis oder jetzt beim Bibeltraining – muss ich das nur mit mir abstimmen. Welch Luxus, dass ich mich mit ungeteiltem Fokus auf meine Berufung und meinen Dienst konzentrieren kann.
Paulus schließt Kapitel 7 letztendlich mit einem äußerst interessanten Satz; ich nenne ihn den „Schlussakkord des Kapitels 7 im 1. Brief an die Korinther“. Dies ist Vers 40!
Hier sagt Paulus „Glückseliger ist sie (und hier ist die Unverheiratete Frau gemeint) aber, wenn sie so bleibt (d.h. in ihrem Status der Ehelosigkeit), nach meiner Meinung“, und dann reflektiert Paulus und beendet den Satz mit den Worten “ich denke aber, dass auch ich Gottes Geist habe“.
Mit diesem Bezug zu sich selbst, beendet Paulus das Kapitel 7, indem er nochmals betont, dass er als Unverheirateter glückselig im Dienst für den Herrn steht. Wusstest Du, dass Paulus in seinem ersten Brief an Timotheus 1, 12 unseren Gott lobpreist, und zwar für die durch Gott an Paulus erwiesene Gnade?! Denn hier schreibt Paulus: „Ich danke Christus Jesus, unserem Herrn, der mir Kraft verliehen, dass er mich als treu erachtet und in den Dienst gestellt hat.“ Hier erkennen wir, dass Jesus Christus uns als Mitarbeiter und Leiter in den Dienst stellt; selbst, wenn wir Unverheiratet sind.
Welche Schlussfolgerungen können wir bereits ableiten?
a) Berufung, Dienst und Ehelosigkeit schließen sich nicht aus! Paulus selbst war ein glücklicher Unverheirateter und in die Leiterschaft von Jesus Christus zum Dienst berufen
b) Wenn Du Single bist (und somit wie ca. 22 Mio andere – ledig und alleine – in Deutschland wohnst) stellt das eine Chance dar; denn Du kannst dich voll und ganz auf deine Berufung und deinen Dienst konzentrieren
c) Es ist offensichtlich, dass das Christentum die lebenslange Ehelosigkeit zu einem legitimen Lebensstil erhebt (dies können wir auch in dem Buch „Ehe“ von Timothy & Kathy Keller nachlesen)
Kritische Würdigung
Viele von Euch mögen jetzt denken: naja, rein aus biblischer Sicht habe ich verstanden, dass ich auch als Unverheirateter oder Unverheiratete glücklich sein kann; aber ich fühle mich gar nicht so glücklich; vielleicht fühlst Du dich sogar allein oder einsam; und Du sehnst Dich nach einer Partnerschaft. Vielleicht hast Du genug davon, abends nach der Arbeit nach Hause zu kommen und keiner ist da. Vielleicht hast Du genug davon, von anderen gefragt zu werden „und? Hast Du jetzt mal jemanden endlich kennengelernt?“
Lasst mich auch hierzu noch etwas sagen; und zwar etwas was nicht von mir kommt, sondern von Dr. Myles Monroe, einem Evangelisten und ordinierten Geistlichen von den Bahamas. Monroe hat Folgendes gesagt: „Egal in welchem Beziehungsstatus du dich befindest, egal ob Du verheiratet oder unverheiratet bist, lebe dein Single Sein, um glücklich zu werden!“
Ein äußerst interessanter Satz! Was meint Monroe denn damit?
Um Monroes Aussage zu verstehen, muss man verstanden haben, dass Single Sein ein Zustand ist; es ist somit kein Beziehungsstatus. Lass mich das erläutern:
• Ein Beziehungsstatus beschreibt, ob Du bspw. unverheiratet oder verheiratet bist.
• Single Sein beschreibt dagegen einen andauernden Zustand, der besagt, dass Du vollkommen in Dir selber bist. Es beschreibt, dass Du voll und ganz verinnerlichst, dass Du anders und einzigartig bist. You are a masterpiece! Oder wie Maria Prean sagen würde: Gott hatte einen super guten Tag als er dich geschaffen hat.
• Single Sein ist begründet auf einer Selbsterkenntnis deinerseits, dass Du dich selbst gefunden hast, dass Du dich selbst liebst, dass Du deinen eigenen Wert erkannt hast, dass Du dich selber auf die höchste Stufe stellst, dass Du dich selbst akzeptiert, dass Du dich selbst verstehst, und dass du dich selbst wertschätzt.
• Du bist nicht mehr bedürftig und brauchst keinen anderen Menschen, um dich komplett zu fühlen, oder geliebt zu fühlen, oder wertvoll zu fühlen.
Somit ist Single Sein nicht gleichzusetzen mit Unverheiratet sein oder Ehelosigkeit. Single Sein ist ein Zustand; Unverheiratet Sein ein Beziehungsstatus. Und wie wir ja gehört haben, war Paulus als Unverheirateter in seinem Single Sein glückselig.
Du fragst Dich jetzt vielleicht: Ist denn dieser Zustand des Single Seins überhaupt erstrebenswert?
Auch hier gibt Monroe eine klare Antwort: Absolut!
Single Sein ist ein Zustand, den wir alle – egal in welchem Beziehungsstatus wir uns befinden – anstreben sollten.
Laut Monroe ist Single Sein sogar etwas, was Gott für uns wollte; denn Single Sein entspricht dem originären Plan Gottes. Wir können dies in Matthäus, 19, 3-4 nachlesen. Da steht in Vers 4 geschrieben, dass Gott von Anfang an den Menschen – in Form von Mann/Frau – schuf; also zwei Individuen; zwei Unverheiratete. In Vers 4 steht nicht, dass Gott von Anfang an ein Ehepaar schuf.
Das lesen wir übrigens auch in 1.Mose 1, 27: „Und Gott schuf dem Menschen als sein Bild, als Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie.“ In der Schöpfungsgeschichte wurde als erstes das Individuum geschaffen.
Erst später in Kapitel 2, Vers 18 lesen wir: „Und der Herr, Gott, sprach: es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.“
Somit kann das Single Sein als eine Voraussetzung verstanden werden, um später in eine Partnerschaft, einer Ehe einzutreten.
Was bedeutet Single Sein denn für eine Beziehung?
Single Sein als Selbsterkenntnis, dass man sich selbst genug ist, ist die Grundlage für Beziehungen jeglicher Art. Laut Monroe laufen Beziehungen umso besser, je mehr Single Sein jeder in diese Beziehung mitbringt und einbringt.
Warum ist dieses Verständnis wichtig, wenn wir in eine Partnerschaft gehen?
Eine Beziehung wie bspw. die Ehe besteht aus zwei Individuen. Und Du bringst in die Ehe das mit, was Du als Individuum darstellst. Du bringst Dich selbst in die Ehe ein. Nicht mehr und nicht weniger.
Die Ehe ist nicht dazu da, dass du dich durch deinen Ehepartner vollständig fühlst.
Single Sein ist also absolut OK, aber – so wie es das Wort bereits sagt – es ist nicht gut, alleine zu sein.
Wenn wir bei dem Beispiel Ehe bleiben, dann ist die Ehe eine Institution, die von Gott etabliert wurde; und Single Sein ist eine gute Voraussetzung für eine Ehe (Monroe, Prince, Keller).
Als ich diese Botschaften von Dr. Myles Monroe für mich reflektiert habe, habe ich persönlich für mich das Folgende gelernt:
Stelle dir zwei Fragen bevor Du deinen Beziehungsstatus änderst und in eine Partnerschaft wie die Ehe eintrittst:
1. Frage dich Selbst: Würdest Du – mit dem Wissen was Du über Dich und Deinem Single Sein Zustand hast – Dich wirklich selbst heiraten? Oder bist Du noch bedürftig und suchst jemanden, der diese Bedürftigkeit (wie Liebe, Aufmerksamkeit, Selbstwert) ausfüllen soll?
2. Und dann stelle dir noch eine zweite Frage: Willst Du wirklich mit jemanden in einer Ehe sein, wo die andere Person, noch nicht selbst bei sich angekommen ist; jedoch mit dir verheiratet sein will, weil du irgendeine Bedürftigkeit des anderen ausfüllen sollst?
Als ich meine damalige Ehe einging, habe ich mir diese zwei Fragen nicht gestellt. Trotz allem bin ich dankbar für für meine damalige Ehe und für fast 22 Jahre.
Man sagt, Scheidung ist eine traumatische Erfahrung; denn Scheidung ist der Tod einer Beziehung. Und wer wie ich durch eine Scheidung gegangen ist, weiss dass dies wahr ist. Scheidung war nie Gottes Plan. Gott selbst hasst diesen Beziehungsstatus (Maleachi 2, 16a). Leider passieren solche Traumata; und wenn so etwas passiert, muss jeder selber durch dieses Tal der Tränen schreiten.
Ich aber habe erfahren, dass Jesus dich heilen und dich wieder auf Anfang setzen kann! Und wenn ich sage „auf Anfang“, dann meine ich auf Anfang; nämlich Schöpfungsgeschichte 1.Mose 1, 27, wo Gott den Menschen schuf!
Gott war so gnädig, mir zu zeigen, wie wichtig es ist, erst ihn zu lieben und dann mich selbst; denn dann hast Du so viel Liebe in Dir, dass Du bedingungslos und absichtslos jemand anderen lieben kannst, um ihn oder sie in dein Leben einzuladen, um zusammen den Himmel auf Erden zu erleben.
Ich komme wie Monroe zu dem Schluss: Um glücklich in Beziehungen jeglicher Art zu sein, lebe dein Single Sein, denn dann bist Du eine Bereicherung in deinem Leben und in dem Leben des anderen.
Danke für Deine heutiges Interesse an dem Thema „Berufung, Dienst und glücklicher Single“.
Fassen wir nochmals kurz zusammen, was Du heute mitnehmen solltest:
1. Wenn Jesus Leiter in den Dienst beruft, dann schaut er nicht auf Gaben und/oder Fähigkeiten; er schaut auf deinen Charakter
2. Der Beziehungsstatus ist für einen Leiter nicht das Kriterium, um sich für den Dienst zu qualifizieren. Es ist die Frucht des Geistes wie Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit (bzw. Selbstbeherrschung)
3. Um diese Frucht des Geistes zu erlangen, lebe dein Single Sein; es macht glückselig
4. Wenn Du Unverheiratet also Single bist, dann sehe deine Ehelosigkeit als eine Chance an, um Dich voll und ganz, also mit ungeteiltem Fokus auf die Sache des Herrn zu konzentrieren
Und bitte vergiß nie, im Christentum ist die lebenslange Ehelosigkeit ein absolut legitimer Lebensstil!
Danke, dass Du heute eingeschaltet hast. Schalte gerne wieder ein, um mehr über das Thema „Leiten und Charakter“ zu erfahren.
Bis dahin alles Gute & Gottes Segen,
Tanja Küppers