„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“ – Mario Wahnschaffe

Mario Wahnschaffe

3. Januar 2024
35 Minuten

Silvester Gottesdienst 31.12.23

Jahreslosung für 2024: 1. Korintherbrief 16,14

„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe!“ – Einheits-Übersetzung
„Alles bei euch geschehe in Liebe!“ – Elberfelder Übersetzung

πάντα ὑμῶν ἐν ἀγάπῃ γινέσθω.
„Euer Alles geschehe in Liebe!“ – …werde in Liebe zur Existenz gebracht!“
γινέσθω – Genesis

Paulus: Das Gemeindeprogramm in Korinth soll Liebe sein!

– Weil Gott Liebe ist: 1.Joh.4:16

Und weil wir durch Liebe Gott am besten repräsentieren Joh.17:20
– Die harten Herzen von Sündern werden geschmolzen, wo Liebe im Spiel ist.

– Das Band der Liebe ist etwas Mächtiges: Nicht nur eine Emotion!
Es verbindet die unterschiedlichsten Menschen in einer Gemeinde in Zeiten des Konflikts in Zeiten, wo Fehler geschehen. Kol.3.14: „Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.“

Liebe: Ein unerfüllbares Gebot?

Im Alten Testament finden wir ein sehr ungewöhnliches Gebot, über dessen Erfüllung man sich sicher den Kopf zerbrechen kann, gerade in der heutigen Gesellschaft.

5.Mos.6:4,5
„Höre Israel: Der Herr ist unser Gott, der Herr allein! Und du sollst den Herrn, deinen Gott lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.“

Ein schwieriges Gebot.
Denn wir wissen aus unserem Leben, dass man Liebe schlecht befehlen kann.
Das wäre ungefähr so wie: Liebe den Bundeskanzler! Und das ist noch viel zu unkonkret, oder liebe deinen Vorgesetzten.
Viel leichter wäre es, wenn man fordert: Fürchte ihn, tu das oder das.
Das kann man tun, aber Liebe ist eine völlig andere Sache.
Man kann etwas für einen Vorgesetzten tun, dann kann der Wille das tun, aber in seinem Herzen will man nichts mit ihm zu tun haben.
Dies ist übrigens auch das Wesen der Religiösität. Man kann bestimmte religiöse Handlungen vollziehen, aber trotzdem die Götter hassen, so sehen wir es exemplarisch in der Ilias oder der Odyssee. Die griechischen Götter fürchtete jeder aber liebte keiner.
Aber jemanden zu lieben, bedeutet nicht nur eine Zuwendung auf einem begrenzten Bereich unserer Seele, sondern sich jemanden ganz hingeben
mit ganzen Herzen = Emotionalität
mit ganzer Seele = Mit umfassenden Willen und Verstand
mit ganzer Kraft = Mit unserem ganzen Tun

Ein unmögliches Gebot!

Der Mensch ist von Natur aus böse und nicht fähig göttliche Liebe hervorzubringen:

„wie geschrieben steht: »Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. 11 Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt. 12 Alle sind sie abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer. 13 Ihr Rachen ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen betrügen sie, Otterngift ist unter ihren Lippen; 14 ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit. 15 Ihre Füße eilen, Blut zu vergießen; 16 auf ihren Wegen ist lauter Zerstörung und Elend, 17 und den Weg des Friedens kennen sie nicht. 18 Es ist keine Gottesfurcht bei ihnen.«
Römer 3,10-17

Du sollst Gott lieben!
Die charismatische Gemeinde Korinth hatte auf ganzer Linie versagt!

Paulus hatte diese Gemeinde gegründet.
Es war eine Gemeinde mit Menschen aus allen Nationen,
aus allen Religiösen und sozialen Hintergründen.

Konflikte waren vorprogrammiert!

Diese Gemeinde hatte alle 10 Gebote und alle Gebote der Liebe gebrochen, obwohl sie eine charismatische Gemeinde war, hatte sie alle Fehler, die Christen haben können:

– Parteisucht und Spaltungen 1.Kor.1
– Fleischliche Gesinnung und mangelnde Gotteserkenntnis. 1.Kor.2
„Ein natürlicher Mensch nimmt nicht an, was des Geistes Gottes ist.
Es ist ihm eine Torheit, er kann es nicht erkennen.“ 1.Kor.2,14

– Akzeptierte Sünde in der Gemeinde Kap.5
– Rechtsstreit in der Gemeinde Kap.6
– Ehescheidung Kap.7
– Rücksichtslosigkeit Kap.8
– Götzendienst Kap.9
– Beschämung der Armen beim Abendmahl Kap.11
– Falsch verstandener Gebrauch von Geistesgaben Kap.12+14
Da als Mittelpunkt: Das Hohelied der Liebe! Kap.13
– Leugnung der Auferstehung Kap.15

Ein unmögliches Gebot?

Die Natur der Liebe:
Eros: Körperliche Liebe
Philos: Menschlich seelische Liebe
Agape: Göttliche Liebe

Die „Jesus-Liebe“:
„Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!
10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.“
Johannes 15,9

In unserem berühmten Kapitel über die göttliche Garderobe in Kol.3:12-14 lesen wir hier so einfach:
„Zu diesem allem aber zieht die Liebe an, die das Band der Vollkommenheit ist.“

Liebe aus sich selbst heraus zu produzieren ist unmöglich.
Aber wenn wir Liebe vorher aufgetankt haben, dann ist es möglich Liebe weiterzugeben.

Wenn wir Jesus Christus aufgenommen haben, dann haben wir nicht nur irgendein Bekenntnis gewechselt oder die Religion gewechselt, sondern wir haben Gott selbst in uns.
Wir haben göttliches Leben in uns!
Und weil Gott die Liebe ist, haben wir göttliche Liebe in uns!
Beispiel: Bunsenbrenner
Röm.5:5 „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen.“

Wie kommt die Liebe Gottes in uns hinein?

Wenn wir bei dem Beispiel des Bunsenbrenners bleiben, dann heißt das, jemand hat vorher, das Gas hier hineingepumpt.
Beispiel: Rheinauenfest: Kein Gas mehr in der Flasche.
Das heißt, ich bin zuständig dafür, dass ich immer aufgefüllt bin mit Heiligem Geist.

Die 3 goldenen „G’s“!

In Kol.3:16,17 lesen wir wie wir beständig gefüllt sein können mit dem Heiligen Geist:
– Gottes Wort: Das Wort des Christus wohne reichlich in Euch
– Gemeinschaft: In aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig
– Gebet: Mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern singt Gott in eurem Herzen in Gnade
– Und alles, was ihr tut, im Wort oder Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn!

Wie kommt die Liebe Gottes zu meinem Nächsten?

Die 5 Sprachen der Liebe:

Gary Chapman spricht in seinen Buch „Die fünf Sprachen der Liebe“ eine sehr interessante These an.
Er beobachtet sehr feinfühlig, daß manche Ehepaare mit der Zeit nicht mehr das Gefühl haben, daß der andere sie liebt, obwohl jeder von ihnen selbst meint, er würde alles geben aus Liebe.
Dennoch sendet jeder auf verschiedenen Frequenzen Liebe.
Chapman findet in seinem Buch fünf verschiedene Sprachen heraus:
– Unterstützung
– Lob / Wertschätzung
– Zärtlichkeit
– Gemeinschaft
– Geschenke

Gott sendet also auf all unseren Frequenzen, damit jeder von uns, die Liebe Gottes nehmen und an den Nächsten weitergeben kann.

Ein neues Gebot!

Jesus gibt uns ein neues Gebot:
Joh.13:34 „Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt.“
1.Joh.5:1 „Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren; und jeder, der den liebt, der geboren hat, liebt den, der aus ihm geboren ist.“

Das heißt also sind wir gefüllt mit der Liebe, die aus Gott kommt haben wir die Voraussetzung und das Potential zu lieben.

Nun gibt es aber eine andere Schwierigkeit.
Beispiel: Rheinauenfest, die Gasflasche war voll, aber die Zuleitung war verstopft. Es kam kein Gas durch!

Wir Christen sind voller Liebe, aber wir haben Schwierigkeiten, die Liebe auszudrücken.
– Wir schämen uns, Liebe auszudrücken, weil ich denke, ich könnte in den Augen der anderen komisch erscheinen.

– Wir sind überzeugt, daß Gott unsere Gefühle der Liebe tief im Herzen füreinander sieht und das reicht aus und so wollen wir nicht so sehr darüber reden.
Denn wir haben genug gesehen, wo über Liebe geredet worden ist, aber sie nicht praktiziert worden ist.

Aber Liebe, die nicht gezeigt wird, ist wirkungslos und wenn sie beim anderen nicht ankommt, ist sie so viel wert wie keine Liebe.

Verschiedene „Frequenzen oder Sprachen“ der Liebe:

– Wertschätzung / Lob: Zueinander Gottes Wort sprechen zur Auferbauung
– Gemeinschaft: Andere öffnen mir das Verständnis von Gott in ganz neuer Weise
5 Gründe warum ich in den Gottesdienst gehen sollte:
• Jesus tat es nach seiner Gewohnheit Lk.4:16
• Jesus könnte sprechen Heb.10:25
• Meine Präsens ermutigt andere
• Als Eltern legen wir ein geistliches Erbe
• Du wirst zu einem Punkt der Verbindlichkeit geführt
– Emotionen: Anteilnahme, Trost
– Hilfestellung: Was wir tun, auch mildtätige Dienste, tun wir für Gott
– Geschenke: Andere werde dadurch wertgeschätzt wenn Du ihnen Deine Zeit und Aufmerksamkeit schenkst.

Finde deine Sprache der Liebe!

Wir sollten uns üben besser zu werden, Liebe auszudrücken.
Denn wir können unsere Liebe zu Gott nicht nur ausdrücken in Lobpreis und Gebet, sondern, indem wir auch Liebe zu anderen Menschen ausdrücken.
Liebe muß entzündet werden durch eine Tat!
Bild: Entzünden der Gasflamme
Durch:
– Sagen
– Schreiben
– Zärtlichkeit (Umarmung oder Hand auf die Schulter)
– Ein kleines Geschenk

In 1.Kor.13 finden wir
weitere Frequenzen der Liebessprachen:
Gott möchte, daß durch Taten der Liebe, Menschen Gottes Liebe besser verstehen.

Die Liebe ist langmütig.
Langmut und Geduld sind eine besonders wertvolle Gabe besonders in Freundschaft und Gemeindeleben.
Ich beobachte mit Geduld wie Mütter ihre schreienden Kinder beruhigen oder wie mein Schwiegervater mit Geduld schwierige und langwierige Reparaturen durchführt.
Dies ist ein Ausdruck von Liebe.
In Kol.3:13 heißt es, daß wir, wenn wir Christus angezogen haben, die Gabe bekommen einander zu ertragen.

Beispiel: Wenn Mitarbeiter ausflippen, ertrage es in gesunder Weise und die Liebe steigert sich.
Die normale Reaktion: Nichts sagen und Kontakt abbrechen.
Die gesunde Reaktion:
Ich nehme es nicht persönlich!
Wie geht es dir?
Ich möchte das mit dir durchsprechen und mit dir weitermachen.

Die Liebe ist gütig, ist freundlich: 1.Kor.13,4
Die Liebe tut liebevolle Dinge für den Nächsten.
1.Joh.3:18 Kinder lasst uns nicht lieben mit Worten, noch mit der Zunge, sondern mit Tat und Wahrheit.

Liebe üben, auch wenn die Emotionen schwierig sind.

Liebe ist eine Entscheidung!

3 Streitregeln:
– Zuhören
– Ich-Botschaften mit einer Emotion
– Ich denke das Beste von Dir! Erklär es mir nochmal!

Liebe ist für Menschen unmöglich: Für Jesus ist alles möglich!

Aristoteles, 4.Jh. v.Chr.:
Vollkommene Freundschaft von perfekten Charakteren, die gleich sind und einander nützen:
Oh Freunde! Es gibt keinen Freund!

“O Freunde! Es gibt nur einen Freund!” Die Einzigartigkeit Montaignes (16.Jh.) und La Boétie

Freundschaft in der Postmoderne:
Jacques Derrida 1930 – 2004war ein französischer Philosoph
“Es gibt keine Liebe! Sollte es die Freundschaft dieser Freunde geben, sie könnte sich nur im Denken des Vielleicht ereignen.”

Jesus und Freundschaft:
Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. 14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Euch aber habe ich Freunde genannt; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan.
Johannes 15:13 – 15



Audio

Audio herunterladen