Führen wie Jesus: „Gute Kommunikation“ – ICB International Ministry Training: Dr. Tanja Küppers
Die Schafe hören seine Stimme – Gute Kommunikation
Führen wie Jesus: „Gute Kommunikation“ – ICB International Ministry Training: Dr. Tanja Küppers
Begrüßung
Herzlich willkommen zum ICB International Bible Training – zu unserer heutigen Mitarbeiter- und Leiterschulung.
Nachdem wir die erste Lehrreihe zum Thema „Leiten und Charakter“ abgeschlossen haben, beschäftigen wir uns aktuell mit dem Thema „Führen wie Jesus“ mit dem Verständnis von Jesus als „den guten Hirten“.
Ich persönlich werde mich heute dabei auf das Gebiet der Kommunikation fokussieren.
Was bedeutet es, wenn wir im Johannes Evangelium lesen „Die Schafe hören seine Stimme“?
Was und wie kommunizieren wir eigentlich, wenn wir andere leiten wollen, so wie Jesus es getan hat? Und glauben wir tatsächlich, dass Kommunikation allein ausreichend ist, um andere zu leiten oder zu führen?
Da Mitarbeiter und Leiter zum Dienst sich nicht selbst berufen, sondern von Jesus Christus eingesetzt werden, bin ich persönlich dankbar, dass wir dieses Geschenk von ihm für uns in der Gemeinde erhalten haben. Daher lasst uns beten, dass er uns hilft, gute Mitarbeiter und Leiter zu werden, bevor wir mit dem Bibeltraining beginnen.
(GEBET)
Lasst uns starten. Erst einmal Danke, dass Du heute dabei bist.
Falls Du heute zum ersten Mal dabei bist, lass mich kurz erläutern, worum es in dieser Bibeltrainingsreihe geht.
Diese Trainingsreihe befasst sich umfänglich mit dem Thema „Führen wie Jesus – Jesus, der gute Hirte“ und wir beziehen uns dabei in erster Linie auf das Johannes Evangelium Kapitel 10, Verse 1-17.
Um ins Thema zu kommen, lasst uns nochmals das Kapitel 10, Verse 1ff kurz anlesen. In meiner Elberfelder Übersetzung steht geschrieben:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht durch die Tür in den Hof der Schafe eingeht, sondern anderswo hinübersteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür eingeht, ist Hirte der Schafe. Diesem tut der Türhüter auf, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft seine eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus. Wenn er seine eigenen Schafe alle herausgebracht hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen … [Und etwas weiter steht geschrieben] … Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die Tür der Schafe. Alle, die irgend vor mir gekommen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe hörten nicht auf sie. Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich eingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, auf daß sie Leben haben und es in Überfluß haben. Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte läßt sein Leben für die Schafe.“
(Johannes 10:1–11 ELB71)
Wie beschreibt sich Jesus hier selbst als Leiter?
Jesus beschreibt sich zunächst einmal selbst als guter Hirte,
- Der seine Schafe mit Namen kennt,
- Dessen Schafe ihn selbst und seine Stimme kennen,
- Der als guter Hirte den Schafen vorausgeht und sie auf die gute Weide führt, und
- Der sein Leben für seine Schafe lässt.
Jesus beschreibt sich aber auch als Tür; die wir nutzen sollen, um ein und auszugehen, um auf dieser guten Weide zu grasen.
Wenn wir also als Leiter von ihm berufen werden, seine kostbaren Schafe zu hüten; dann ist es wesentlich zu erkennen, zu verstehen und vollends zu verinnerlichen, dass wir nur durch ihn leiten können; denn er ist die Tür zu seinen Schafen!
Darüber hinaus sollten wir als Leiter intrinsisch den Anspruch verfolgen, in der Art und Weise, wie wir leiten, immer Jesus-ähnlicher zu werden. Das sollte unser eigener Leitungsanspruch sein. Dadurch ehren wir Gott. „Führen wie Jesus“ sollte unser eigenes Führungsverständnis sein.
Wenn wir im Kapitel 10 des Johannes Evangelium weiterlesen, stoßen wir im Vers 26 auf den Passus, auf den ich mich heute fokussieren möchte: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir“ (Johannes 10:27 ELB71).
Was möchte denn Jesus hier zum Ausdruck bringen? Es geht um drei Dinge…
- Es geht um KOMMUNIKATION – der Hirte spricht und die Schafe hören
- Es geht aber auch um BEZIEHUNG – denn der Hirte kennt jedes einzelne Schaf aus seiner Herde beim Namen
- Und es geht ganz eindeutig um VERTRAUEN – denn die Schafe folgen dem Hirten, weil sie wissen, dass er sie auf eine Weide führt, die fruchtbar ist.
Gehen wir einmal auf diese drei Bestandteile genauer ein: KOMMUNIKATION – BEZIEHUNG – VERTRAUEN
Wenn ich andere leiten möchte, dann ist es erst einmal wesentlich zu verstehen, warum andere mir überhaupt folgen sollen. Simon Sinek beispielsweise, der als Redner und Autor im Bereich Unternehmensführung insbesondere durch sein Buch „Start with WHY“ und auch durch sein TED Talk “How Great Leaders Inspire Action” weltbekannt wurde, betont eindeutig die Bedeutung des „warum“ hinter den Handlungen und den Entscheidungen erfolgreicher Menschen und Organisationen. Das WARUM; also der Beweggrund ist entscheidend, ob man Menschen begeistert.
Aus meiner eigenen Erfahrung heraus, habe ich immer wieder festgestellt, dass wir Menschen nicht einem Plan folgen wollen. Wir wollen einer größeren Idee folgen! Etwas Größeres, wo wir einen Beitrag zu leisten können. Etwas, was uns vollkommen erfüllt und beseelt.
Martin Luther King hat einmal gesagt, „I have a dream“ und er hat damit Tausende von Menschen inspiriert. Hätte er genauso viele begeistern können, wenn er die Worte gewählt hätte „I have a plan?“. Sicherlich nicht!
Ich frage Euch also, warum sollen Menschen, die hier in dem Gleichnis von Jesus als Schafe bezeichnet werden, Jesus – dem guten Hirten – folgen? Und wenn wir als Leiter von ihm in den Dienst berufen werden, warum sollen andere uns folgen?
Als Leiter im Dienst des Herrn müssen wir uns selbst über dieses WARUM zum Glück keine Gedanken machen; denn Gott in seiner Allmächtigkeit hat dies für uns schon längst geklärt.
ER hat das WARUM doch schon längst definiert. Denn ER verheißt das Ewige Leben, wenn wir an ihm glauben und Jesus Christus folgen. Jesus verspricht den Schafen, die ihm folgen, das ewige Leben!
Welch größeres Versprechen, welch größere Idee, welch größeres WARUM kann es für uns als Menschen eigentlich geben?
Oder anders gefragt: Warum sollten wir Jesus denn nicht folgen? Warum sollen wir denn diese gute Botschaft von der größeren Idee denn nicht hören, glauben und folgen wollen?
Wenn wir einmal verstanden haben, dass – wenn wir ihm folgen – nicht nur im Diesseits, sondern auch in der ewigen Dimension auf satten und grünen Weiden grasen, dann ist das WARUM, die größere Idee, doch geklärt.
Oder wie es in Matthäus in Kapitel 6, Vers 33 geschrieben steht: „Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.“ (Matthäus 6:33 ELB71)
Wenn wir in den Diensten des Herrn stehen, dann sind wir als Leiter und Mitarbeiter alle zusammen mit der Aufgabe anvertraut worden, den Menschen das WARUM – das Erlangen des ewigen Lebens im Reich Gottes – näher zu bringen.
Simon Sinek beschreibt in seinem Buch „Start with WHY“ aber auch, dass gute Leiter nach dem WARUM auch das WIE und das WAS erläutern. Also WIE erlangen wir denn das ewige Leben im Reich Gottes und WAS können wir jetzt schon ganz konkret tun, um das Reich Gottes bereits zu erfahren? Es ist also unser Auftrag als Leiter das WARUM – das WIE und das WAS zu kommunizieren und zu vermitteln.
Zusammengefasst:
Es geht also um KOMMUNIKATION; denn der Hirte spricht. Aber es bedarf der größeren Idee dahinter, die Überzeugung, die uns vollkommen als Christen erfüllt; damit die Schafe auch zuhören; es geht um den Glauben an das Ewige Leben im Reich Gottes, was sowohl eine Diesseits- als auch eine Jenseits-Dimension hat.
Wie wir diese größere Idee kommunizieren können, dazu finden wir viele Hinweise in der Bibel. Was wir aber stets aktiv tun können, ist Psalm 141, Vers 3 anzuwenden und Gott aktiv darum bitten, dass ER unsere Worte lenkt; denn hier heißt es „Bestelle, HERR, eine Wache für meinen Mund! Wache über die Tür meiner Lippen!“
Denn eines ist gewiss, Worte sind kraftvoll und haben Macht (siehe auch Sprüche 18:21).
Kommunikation ist eine wesentliche Führungsfertigkeit! Du fragst Dich aber vielleicht, was es noch als Leiter zu beachten gilt, wenn Du Jesus-ähnlich führen willst?
Hier möchte ich nochmals das Thema aufgreifen, was unser eigener Leitungsanspruch eigentlich sein sollte: nämlich, dass „Führen wie Jesus“ unser eigenes Führungsverständnis darstellt.
Das bedeutet aber auch, dass wir als Leiter erkennen, dass Jesus ein absolutes Vorbild und Rollenmodell für Führung darstellt.
Wenn Du begriffen hast, dass er dein Vorbild für Führung ist, dann willst Du einfach jeden Tag ihm ähnlicher werden. Du willst mehr und mehr von ihm lernen und verstehen, was Jesus-ähnliche Führung eigentlich bedeutet und umfasst.
Wir machen wir das am besten?
- Indem wir mit ihm eine persönliche Bindung aufbauen und pflegen;
- Indem wir ihn beobachten und seine Handlungen nachahmen; und
- indem wir mit ihm und andere in die Reflexion gehen, um das Gelernte weiter zu festigen.
Der Schlüsselaspekt aber ist: Wenn wir durch ihn erfahren, was Führung eigentlich heißt, nämlich anderen zu dienen, und gehorsam seiner Leitung zu folgen, dann versetzt er uns wiederum in die Lage, andere zu führen. Dafür müssen wir aber zunächst eine persönliche Bindung mit ihm aufbauen – Z.B. durch Gebet und Zuhören.
Wenn wir Jesus beobachten (bspw. durch Bibellesen), wie er andere führte, dann erkennen wir, dass er nicht das Gießkannenprinzip angewandt hat, sondern eher individuell und situationsbedingt geführt hat. Er hat Fragen, Sorgen und Zweifel der Menschen verstanden und sie gezielt darauf angesprochen. Er hat gesehen und verstanden, wo jeder Einzelne sich auf seiner Glaubensreise gerade befindet; d.h. Er hat bewusst Worte gewählt, die in einer spezifischen Situation für die jeweilige Person wesentlich waren, um ihm zu folgen. Wir sehen das zum Bsp. In der Begegnung Jesus mit der Samaritanerin am Brunnen Jacobs, was beschrieben ist in Johannes, Kapitel 4.
Als Leiter in den Diensten des Herrn geht es ebenfalls genau darum, dass wir mit Menschen zu tun haben, die sich alle auf einer Reise zu ihm befinden, aber sich alle zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem anderen Ort aufhalten. Eine gezielte Ansprache jedes Einzelnen ist daher wesentlich.
Dana Poul-Graf, die ein Buch mit Führungszitaten geschrieben hat, schrieb einmal: „Improving your leadership and effectiveness start with improving the quality of your conversations!“
Wir müssen wie Jesus im Kontext führen; aber auch indem wir unsere Herzen füreinander öffnen.
Bleib nicht an der Oberfläche; geh in die Tiefe.
Zusammenfasst:
Es geht also um BEZIEHUNG – denn der Hirte kennt jedes einzelne Schaf aus seiner Herde beim Namen. Aber vor allem geht es auch um eine innere, tiefe Verbindung zueinander mit einem wirklichen Interesse an deinem Gegenüber – und das gleich in dreierlei Hinsicht: sei es zwischen Jesus und Dir, zwischen Jesus und deinem Mitmenschen, und zwischen Dir und deinem Gegenüber.
Nachdem wir besprochen haben, dass Kommunikation alleine noch nicht ausreicht, um zu führen, sondern dass es auch um Beziehung geht; stellt sich jetzt noch die Frage, auf was Führung eigentlich gebaut ist?
Führung basiert letztendlich auf Vertrauen. Vertrauen ist das Fundament von Führung. Vertrauen ist der Fels, auf dem Alles gebaut ist!
Jesus betont im Johannes Evangelium, dass niemand die Schafe aus seiner Hand reißen kann. Diese Aussage verdeutlicht die Sicherheit und Geborgenheit, die wir durch unsere Beziehung zu Gott erfahren. Wir wissen aus anderen Bibelstellen, dass Gott stets seine Versprechen eingehalten hat. Daher können wir uns 100% auf ihn verlassen. Wir können ihm zu 100% vertrauen.
Denn es heißt im 4. Mose Kapitel 23, Vers 19:
„Nicht ein Mensch ist Gott, daß er lüge, noch ein Menschensohn, daß er bereue. Sollte er gesprochen haben und es nicht tun, und geredet haben und es nicht aufrecht halten?“
- Mose 23:19 ELB71
Im tagtäglichen Leben mit unseren Mitmenschen wissen wir aber, dass Vertrauen auch mal eher, wie eine zerbrechliche, durchsichtige Kristallbrücke sein kann. Es erfordert Zeit und Mühe, um Vertrauen aufzubauen. Doch leider kann es innerhalb von Sekunden durch Fahrlässigkeit, Egoismus und betrügerisches Verhalten zerstört werden.
Umso beruhigender für uns zu wissen, dass wir als seine Schafe, Gott stets vertrauen dürfen. Denn wie die Schafe auf die Stimme ihres Hirten vertrauen, dürfen auch wir auf Gottes Führung hören und ihr vertrauen.
Wenn wir aber als Leiter Jesus-ähnlich führen wollen, dann ist der Aspekt Vertrauen sicherlich der herausforderndste Teil in unsere Führungsfähigkeit; denn es bedarf
- Aufrichtigkeit durch respektvolle, ehrliche, transparente und offene Kommunikation;
- Verlässlichkeit unserer Versprechen und Zuverlässigkeit in unser Handeln. Auch hier gilt Konsistenz in „Was ich sage & Was ich tue“ stärkt das Vertrauen! Walk the Talk!
- Empathie gegenüber des anderen, die ich durch Verständnis und Mitgefühl für die Gefühle anderer entsprechend aufbringe; sowie
- Gemeinsame Erfahrungen mit positiven Erlebnissen mit anderen schaffen, denn diese festigen ebenfalls das Vertrauen.
Leider ist es nur allzu leicht, Vertrauen durch Lügen und Betrug als auch Verrat und Undankbarkeit oder übermäßigem Misstrauen zu zerstören.
All dies vergiftet Beziehungen und Du kannst noch so gut in deiner Kommunikationsfertigkeit geschult sein: ist der Acker einmal vergiftet, wächst auf diesem unfruchtbaren Boden kein Gras mehr. Dies kann nur wieder geheilt werden, wenn man dann offen und ehrlich miteinander kommuniziert und gemeinsam an der Wiederbelebung der Beziehung arbeitet.
Für mich persönlich ist VERTRAUEN das absolute Fundament für Führung – denn die Schafe folgen dem Hirten, weil sie wissen, dass er sie auf eine Weide führt, die grün, satt und fruchtbar ist.
Danke für Deine heutiges Interesse an dem Thema „Die Schafe hören seine Stimme“.
Fassen wir nochmals kurz zusammen, was Du heute mitnehmen solltest:
- Wenn Menschen Dir folgen sollen, brauchst Du eine größere Idee, die dich vollkommen erfüllt und Dich und andere inspiriert. Gott hat dies durch die Gute Botschaft auf das Ewige Leben durch Jesus Christus für uns als Leiter bereits definiert.
- Wenn wir leiten wollen, sollte unser Führungsverständnis sein, dass wir führen wollen wie Jesus. ER ist das absolute Rollenmodell für dienende Leiterschaft. Er ist unsere Führungsidentität. Wenn wir durch ihn erfahren, was Führung eigentlich heißt, nämlich anderen zu dienen, und gehorsam seiner Leitung zu folgen, dann versetzt er uns wiederum in die Lage, andere zu führen.
- Beachte im Rahmen deines Führungsauftrags die wesentlichen drei Elemente der Führung: Kommunikation – Beziehung – Vertrauen!
Aber bitte vergiss nie, Vertrauen ist der Fels auf der Führung aufgebaut ist. Und dieser Fels heißt
Jesus Christus.
Daher lass mich jetzt schließen mit Apostelgeschichte Kapitel 20, Vers 28:
„Habet nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch als Aufseher gesetzt hat, die Versammlung Gottes zu hüten, welche er sich erworben hat durch das Blut seines Eigenen (Sohnes) .“ (Apostelgeschichte 20:28 ELB71)
Danke, dass Du heute eingeschaltet hast.
Gottes Segen und bis bald,
Tanja